Zusammenfassung
Carl Jantke hat 1952 die damalige Lage der industriellen Sozialforschung in der Bundesrepublik Deutschland unter dem Aspekt ihres sozialreformerischen Engagements untersucht und ihre gerade hoffnungsvoll überwundenen Schwierigkeiten als ein Erbe typisch deutscher Denkfiguren beschrieben.1
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Anmerkungen
Carl Jantke: Das sozialreformerische Anliegen der deutschen industriellen Sozialforschung. In: Beiträge zur Soziologie der industriellen Gesellschaft, hrsg. von Walther G. Hoffmann, Dortmund 1952, S. 129ff.
Carl Jantke: Bergmann und Zeche. Die sozialen Arbeitsverhältnisse einer Schachtanlage des nördlichen Ruhrgebietes in der Sicht der Bergleute, Tübingen 1953.
Vgl. Hans Linde: Über die soziologische Analyse polylogischer Felder. In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, 114. Bd. (1958), H. 3, S. 527ff.
Vgl. Helmut Schelsky: Ortsbestimmung der deutschen Soziologie, Düsseldorf, Köln 1959, S. 5ff.
Michael Abendroth, Nils Beckenbach, Siegfried Braun, Rainer Dombois: Hafenarbeit im Wandel. Eine industriesoziologische Untersuchung über die Arbeits- und Betriebsverhältnisse in den bremischen Häfen, als Manuskript vervielfältigt v.d. Universität Bremen, Zentrale wissenschaftliche Einrichtung „Arbeit und Betrieb“, 1978.
Diese Zitate sind sämtlich den Erläuterungen des Untersuchungsprogrammes in: Hafenarbeiterprojekt. Zwischenbericht. Materialien zu den ökonomischen Grundlagen und den Beschäftigungsverhältnissen in den Bremischen Häfen, September 1975, entnommen.
Erich Hahn: Theoretische Probleme der marxistischen Soziologie, Köln 1974.
Theodor W. Adorno: Soziologie und empirische Forschung (1957). In: Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie, hrsg. von Heinz Maus und Friedrich Fürstenberg, 2. Aufl., Neuwied und Berlin 1970.
Vgl. Erich Hahn:a.a.O. (s. Fußn. 7), S. 59.
Vgl. Carl Jantke:a.a.O. (s. Fußn. 1), S. 134.
Vgl. Theodor W. Adorno: a.a.O. (s. Fußn. 8), S. 82.
Vgl.ebenda, S. 90.
Vgl. Erich Hahn:a.a.O. (s. Fußn. 7), S. 49.
Vgl. ebenda, S. 25: „Die sozialistische Gesellschaft weiß mehr über sich selbst als jede vorangegangene Gesellschaft. Das wird für die Soziologie ein Problem insofern, als vieles, was die bürgerliche Soziologie an Analysen und Informationen über die soziale Wirklichkeit der bürgerlichen Gesellschaft ermittelt, nicht erst durch die marxistisch-leninistische Soziologie hinsichtlich der sozialistischen Gesellschaft ermittelt werden muß. Damit meine ich nicht das theoretische Wissen, sondern damit meine ich z.B. die Informationen, Kenntnisse, Analysen und Aussagen, die es mit sozialen Prozessen ... zu tun haben, ..., mit den sogenannten zwischenmenschlichen Beziehungen usw.“.
Theodor W. Adorno:a.a.O. (s. Fußn. 8), S. 81ff.
Es gibt auch Beispeile von Forschungen, deren Fortführung an der Arbeitnehmerseite gescheitert ist. Nach den legalisierten Machtverhältnissen in unserer Arbeitswelt durch Bundesgesetze und Verordnungen wird in jedem Falle ein Forscherverhalten, das auch nur den Verdacht der Interessenverletzung eines der Sozialpartner erweckt, zu einer Beendigung der Zusammenarbeit und das heißt praktisch zu einer Aussperrung aus dem Forschungsfeld führen. Ein solches Veto bedarf nicht einmal einer überzeugenden Begründung.
Als eindrucksvolle Beispiele der theoretischen und praktischen Leistungsfähigkeit des skizzierten Arbeitszusammenhanges sozialwissenschaftlicher Empirie sind die Arbeiten H. P. Eulers zu nennen: Arbeitskonflikt und Leistungsrestriktion im Industriebetrieb, Düsseldorf 1973, und ders.: Das Konfliktpotential industrieller Arbeitsstrukturen. Analyse der technischen und sozialen Ursachen. Düsseldorf 1977. Die methodischen Erfahrungen des Verfassers aus diesen Studien in einem modernen Nutzfahrzeug-Montagewerk sind inzwischen in die sozialwissenschaftliche Begleitforschung eines der ersten Großprojekte zur Humanisierung des Arbeitslebens (BMFT) in der Elektrotechnischen Industrie, die unmittelbar vor ihrem aufschlußreichen Abschluß steht, eingebracht worden.
Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Soziologie und Sozialpolitik, Tübingen 1924, S. 424f.
Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1922, S. 524.
Max Weber: a.a.O. (s. Fußn. 18), S. 424.
Max Weber: Methodische Einleitung für die Erhebung des Vereins für Socialpolitik über Auslese und Anpassung der Arbeiterschaft der geschlossenen Großindustrie (1908), ders.: Zur Psychophysik der Industriearbeit (1908–09). In: Gesammelte Aufsätze zur Soziologie und Sozialpolitik, a.a.O. (s. Fußn. 18), S. 1–254.
Ebenda, S. 431ff.
Marianne Weber: Max Weber. Ein Lebensbild, Heidelberg 1950, S. 465ff. Sie zählt an dieser Stelle auf: „Männer wie Gothein, Simmel, Sombart, Tönnies, Troeltsch, v. Schulze-Gävernitz, Cantorowicz, Michels und andere.“
Marianne Weber:Ebenda, S. 466.
Max Weber:a.a.O. (s. Fußn. 18), S. 447.
Max Weber: Max Weber. Ein Lebensbild, 1950Vgl. ebenda, S. 425. Dieser statistische Prozeß unterscheidet sich nach Webers Auffassung „von der Art des Produzierens, wie es im allgemeinen bei der offiziellen Statistik der Fall ist“, weil der Bearbeiter die Chance sucht, im fortwährenden persönlichen Errechnen von Zahlen auf neue Fragestellungen zu stoßen und nicht nur auf deskriptive Dokumentation zielt.
Max Weber:Ebenda, S. 431.
Max Weber:Ebenda, S. 432.
Theodor W. Adorno:a.a.O. (s. Fußn. 8), S. 85.
Theodor W. Adorno: Max Weber. Ein Lebensbild, 1950Ebenda, S. 85f.
Max Weber:a.a.O. (s. Fußn. 18), S. 430.
Ernst Abbe: Sozialpolitische Schriften, Jena 19212, insbes. S. 203 – 249.
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Linde, H. (1988). Gretchenfragen der sozialwissenschaftlichen Auftragsforschung im Feld konfligierender Interessen (1979). In: Kritische Empirie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95592-0_5
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