Zusammenfassung
Die innenpolitische Konkurrenzlage der Parteien in einer pluralistischen Gesellschaft ist ein Strukturbestandteil der Demokratie. Das nationale Pluriversum der heutigen Welt kann ähnlich als ein Beziehungssystem vielfältiger Art angesehen werden, in dem die unterschiedlichen nationalen „Teilnehmer“ zueinander in einem Verhältnis der Konkurrenz stehen können.
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Anmerkungen
G. Barraclough 1974, 372f.; weiter E.Lemberg 1972, 54; A. Hillgruber 1981; G. Hubatschek 1982, 70f. (u. ebd. v. Lohausen, S. 22f.); D. Calleo: Deutschland und das Gleichgewicht der europäischen Mächte, in: W. F. Harnrieder/W.Rühle: Im Spannungsfeld der Weltpolitik: 30 Jahie deutsche Außenpolitik (1949–1979), Stuttgart 1981, S. 9ff. (sehr zu empfehlen ebd. d. Aufs. v. G. Zeitel und J. R. Schaetzet);
H.Mommsen: Zur Beurteilung der altösterreichischen Nationalitätenfrage, in ders.: Arbeiterbewegung und nationale Frage, Göttingen 1979, S. 130
M. Weber: Wirtschaft und Gesellschaft, Tübingen 51976, S. 211 u. 815 u. a.
E. R. Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. 5, Stuttgart 1975, S. 6ff.;
O. Hintze: Imperialismus und Weltgeltung, in: Die deutsche Freiheit, Gotha 1917, S. 121
Vgl. dazu Graf v. Krockow 1970, 31, 38f., 68; S. 100 heißt es, es bedürfe , jedes politische System, das den Herausforderungen der Modernität standhalten will und in Konkurrenz zu anderen politischen Systemen steht, eines Minimums der Integration, der Egalisierung, Solidarisierung und Aktivierung seiner Bürger, unter welchem Vorzeichen dies im einzelnen auch immer geschehen mag. Der Prozeß der „Demokratisierung‘ im Sinne Tocquevilles — offen gegen die Alternative von Freiheit und Despotie — bleibt irreversibel.“
Eine ähnliche Position bei G. Gaus: Texte zur deutschen Frage, Darmstadt 1981
A.Mertes: Wie relevant ist die deutsche Frage, in: PK 7/2–1980/17–30, hier S. 28f.,
Vgl. auch M.Kriele: Wie wird Entspannung wieder möglich? Recht als Basis des Friedens, in: FAZ 115/19.5.1982, 7–8. Es heißt dort auf S. 8, daß Friedenspolitik nur möglich sei als Akzidenz einer an Menschenrecht und Völkerrecht orientierten substantiellen Politik. Der Versuch, Entspannung unabhängig davon unmittelbar zur Substanz der Politik zu machen und das störende Rechtsbewußtsein zu relativieren, fordere Aggressionen geradezu heraus.
Vgl. dazu jüngst das Papier des sowjetischen Instituts für Ökonomie und Organisation der industriellen Produktion bei der Akademie der Wissenschaft in Nowosibirsk, abgedruckt in: Die Welt, Nr. 191–193 v. 18.–20.8.1983; W. Seiffert: Kann der Ostblock überleben? Der Comecon und die Krise des sozialistischen Wirtschaftssystems, Bergisch-Gladbach 1983, S. 93ff. und 212ff.
Zit. n. W. Weidenfeld 1981, 76f. (Vgl. oben dargestellten Zusammenhang v. Einheit und Freiheit in 1.4.)
A. Mertes, a.a.O., S. 26
Weidenfeld 1981, 117. Gerade im Bereich der politischen Bildung ist diese Mahnung relevant, wenn man demoskopischen Umfragen Glauben schenken kann.
Vgl. dazu die Schriften von Machiavelli, Rousseau und Tocqueville
W. Seiffert: Die deutsche Nation zwischen Politik und Recht, in: PK 6/5–1979/40f. (eigene Hervorhebung — T. M.)
John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20.1.1961, zit. nach H. Vogt 1967, 210
H. Quaritsch, in: Gegenstand und Begriff der Verfassungsgeschichtsschreibung (= Beiheft 6 von Der Staat), Berlin 1983, S. 26. Friedrich Engels konstatiert als Zeitzeuge der bürgerlichen 48er Revolution und der Reichsgründung von 1871, es sei „die deutsche Einheit keine bloß deutsche Frage. Seit dem Dreißigjährigen Kriege war keine einzige gemeindeutsche Angelegenheit mehr entschieden worden ohne die sehr fühlbare Einmischung des Auslandes. — So war Deutschland nicht nur macht- und hülflos, in innerem Hader sich aufreibend, politisch, militärisch und selbst industriell zur Nichtigkeit verdammt. Sondern, was noch weit schlimmer, Frankreich und Rußland hatten durch wiederholten Brauch ein Recht erworben auf die Zersplitterung Deutschlands, ganz wie Österreich und Frankreich ein Recht sich anmaßten, darüber zu wachen, daß Italien zerstückelt blieb. Es war dies angebliche Recht, das der Zar Nikolaus geltend gemacht hatte, indem er, jede eigenmächtige Verfassungsänderung sich gröblichst verbittend, die Wiederherstellung des Bundestages, dieses Ausdrucks der Ohnmacht Deutschlands, erzwang. Die Einheit Deutschlands mußte also erkämpft werden, nicht nur gegen die Fürsten und sonstigen inneren Feinde, sondern auch gegen das Ausland. Oder aber — mit Hülfe des Auslands.“ (nach K. Motschmann 1979, 87 zitiert)
W.W. Schütz 1965, 212, Becker 1981,186; W. Kamlah: Die Frage nach dem Vaterland, S. 34: „1815 wurde unterschieden zwischen dem Imperialismus Napoleons, von dem sich Europa befreit hatte, und dem französischen Volk, das man unangetastet ließ. Ist es richtig zu sagen, die Sieger von 1945 hätten die Möglichkeit nicht gehabt, Europa vom nationalsozialistischen Terror zu befreien, ohne das deutsche Volk zu zerschneiden und zu zerstümmeln?“
IV. Resümee: Thesen zum Prinzip Nation
Thesen zum Prinzip Nation
Zusammenfassung
Die umrißhafte Profilierung der Theorie der Nation wurde im Bewußtsein und Horizont der Praktischen Philosophie konzipiert. Die Frage nach der guten, der gerechten, der besten Ordnung gemäß der Natur bildete die erkenntnisleitende Denkfigur, die in der Gegenwart auf die Nation als zumindest eine der, wenn nicht der wesentlichsten politischen Vergemeinschaftungsform der Welt stößt. Die Frage nach der guten Ordnung kann nur als Orientierungsmaß richtig verstanden werden. Die Klärung, welche Bedeutung „Nation“ und das „Politische“ dabei haben, diente als Voraussetzung, um das allgemeine Maß der Orientierung zu gewinnen. (II. 1.)
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Mayer, T. (1987). Die Konkurrenzlage der Nationen. In: Prinzip Nation. Forschungstexte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, vol 16. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95587-6_15
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