Zusammenfassung
Der berufliche Verbleib der Hochschulabsolventen kann nach den zum Zeitpunkt des Interviews ausgeübten Tätigkeiten in sechs Kategorien eingeteilt werden:
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1.
Traditionelle, sozialversicherungspflichtige Vollzeitarbeitsverhältnisse im Rahmen etablierter Erwerbsinstitutionen wurden von insgesamt sechs Befragten eingegangen. In zwei Fällen ist das Beschäftigungsverhältnis befristet (Beispiele: Postarbeiter, Mechaniker, Personalsachbearbeiter).
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2.
Traditionelle, sozialversicherungspflichtige Teilzeitarbeitsverhältnisse im Rahmen etablierter Erwerbsinstitutionen haben insgesamt zehn Absolventen aufgenommen. Bis auf einen Fall handelt es sich um unbefristete Beschäftigungsverhältnisse (Beispiele: Arzthelferin, Sekretärin, Säuglingsschwester).
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Anmerkungen
Vgl. Grühn 1984, S. 218, und die dort angegebenen statistischen Quellen.
Vgl. z.B. die Typologisierungsvorschläge von Krais 1980, S. 75, und Cramer 1981.
Absolventen (26 m/18 w) sind ledig, sieben Befragte (4 m/ 3 w) leben getrennt bzw. sind geschieden, und sechs (5 m/1 w) sind verheiratet. Sieben Befragte haben Kinder, wobei nur in zwei Fällen das Kind auch bei dem Elternteil wohnt, der befragt wurde. Zwei Frauen waren z.Zt. des Interviews schwanger.
Es ist darüber hinaus interessant, daß das Jobben während der Studienzeit nur in sehr wenigen Fällen als größere Belastung empfunden, ja von manchen sogar als gewisser Ausgleich zum Studium und zur Schreibtischtätigkeit gesehen wurde. Ein weiterer Aspekt, warum Nebentätigkeiten während des Studiums keine größeren Probleme bereiteten, ist die Tatsache, daß das Jobben zeitlich begrenzt war, d.h. keine längerfristige Perspektive bedeutete. Allenfalls in der Zeit gegen Ende des Studiums, in der man sich auf die jeweiligen Prüfungen vorbereiten mußte, klagten einige über den Zwang, nebenbei verdienen zu müssen, besonders auch dann, wenn aufgrund von Überschreitungen der vorgeschriebenen Studienzeit keine staatliche Unterstützung mehr gewährt wurde.
Vor diesem Hintergrund sind die Ergebnisse von Biermann (u.a.) 1985 interessant, die bei ihrer Befragung von arbeitslosen Akademikerinnen im Raum Bielefeld eine weniger ausgeprägte Neigung zu unkonventionellen Beschäftigungsformen festgestellt haben und das Leiden unter Status-und Einkommenseinbußen bei den befragten Akademikerinnen deutlicher zum Ausdruck kommt.
Vgl. auch zu diesen Ergebnis die Studie von Biermann (u.a.) 1985 und die Überlegungen von Klages 1984 über die Einstellungen der Majorität zu Ehe und Familie im Wertwandlungsprozeß (S. 68ff. und 116ff.).
Vgl. wiederum Biermann (u.a.) 1985 und die Anmerkung 5) dieses Kapitels.
Befragte leben in einer Wohngemeinschaft (ab drei Personen), 15 wohnen allein, 13 mit einem Freund bzw. einer Freundin, und fünf leben mit einem Ehepartner zusammen.
Vgl. dazu auch Hoff 1983, S. 122ff.
Vgl. auch Strümpel 1985.
Vgl. Raschke 1979. 19 Befragte sind in einer Gewerkschaft organisiert. Die Parteizugehörigkeit ist sehr gering ausgeprägt: Drei Absolventen sind SPD-Mitglieder, zwei weitere waren früher einmal Mitglieder der Sozialistischen Einheitspartei (SEW). Überhaupt kann das Verhältnis zum parlamentarischen System als kritisch bis distanziert beschrieben werden. Die Parteipräferenzen liegen - falls überhaupt gewählt wird - bei den Grünen bzw. der Alternativen Liste. Insgesamt 21 Befragte würden dieser Partei bei kommenden Wahlen ihre Stimme geben. 21 Befragte sind sich jedoch unsicher, ob sie überhaupt wählen würden. Ein Teil von acht Absolventen hält der SPD “die Treue” oder spielt zumindest mit dem Gedanken, diese Partei zu wählen. Sechs Interviewpartner ziehen sowohl die AL/Grünen als auch die SPD in Betracht. Die Wahl anderer Parteien wird nicht erwogen. Nur ein Befragter will weiterhin SEW wählen.
So z.B. der ehemalige Berliner Wissenschaftssenator Glotz in DER SPIEGEL Nr. 11/1979, S. 62.
Um dies im einzelnen abschätzen zu können, wären jedoch in Zukunft Längsschnitt-Untersuchungen erforderlich.
Vgl. Scharpf 1985 und die beschäftigungspolitischen Vorschläge von Baethge (u.a.) 1985 zur Erweiterung von Bedarf und zur horizontalen Neukombination von Berufen, S. 73ff. Vor diesem Hintergrund erscheint es mir daher auch notwendig, die Erforschung von Substitutionsprozessen und bisherigen Verwendungsmöglichkeiten akademischer Qualifikationsprofile weiter voranzutreiben, wie dies beispielsweise für die Gruppe der Lehrer mit der Suche nach außerschulischen Tätigkeitsbereichen schon seit einiger Zeit geschieht. Auf diese Weise könnte gezeigt werden, daß eine berufliche Tätigkeit, selbst wenn sie außerhalb des bisherigen akademischen Berufsspektrums liegt, durchaus zu einer sinnvollen Verwendung des Studiums führen kann. Vgl. dazu Holtkamp/ Teichler 1981 und Meyer-Althoff/Strutz 1980.
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© 1987 Leske + Budrich, Opladen
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Schlegelmilch, C. (1987). Der Berufliche Verbleib und die Soziale Lage der Befragten. In: Taxifahrer Dr. phil.. Biographie und Gesellschaft, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95575-3_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95575-3_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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