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Helmut Schelsky — Auf der Suche nach dem Sozialen

Anmerkungen zur Fichte- und Hobbes-Arbeit aus den dreißiger Jahren

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Wege zum Sozialen

Zusammenfassung

Schelsky hat Gregor Siefer einmal gestanden, daß er seine Dissertation über Johann Gottlieb Fichte aus dem Jahre 1935 heute selbst nicht mehr so recht verstehe.,Objektiver wie subjektiver Leib stehen hier in Wechselwirkung und sind so wiederum einander gleich: der objektive Leib meint nur, indem er sein Meinen deutet, er meint nur, insofern der subjektive Leib als Objekt sein Meinen deutet, und der subjektive Leib als Subjekt deutet nur, insofern der objektive meint, und deutet nur, insofern er auch selbst meint.‘ (S. 76)1. Diese Passage über das Deuten — ,Wir nennen diese wechselwirkende Leibeshandlung, die sich das Gefühl der Freiheit als eigenen Existenzgrund in der Form des Bewußtseins mitteilt, das Deuten‘ (ebd) — illustriert in sympathischer Weise, wie der zwanzigjährige nach intensivem Fichte-Studium die Gedankenführung und Ausdrucksweise des deutschen Idealismus derart ‚drauf hatte‘, daß er den geneigten Leser bereits im Vorwort warnt: Eine Darstellung Fichtescher Gedankengänge könne nicht,leichter sein als der Urtext selbst‘.,Gäbe es eine das Verständnis dieser Sachen erleichternde Darstellung, so hätte sie Fichte selbst gegeben‘ (S. 7). Der junge Wissenschaftler nähert sich seinem Gedankengegenstand in ganz unpädagogischem Selbstbewußtsein:,Daher sind Kommentare als Einführung zu den Schriften Fichtes unmöglich, wohl aber Kommentare berechtigt als Ausführungen des Gewollten. Als solche ist diese Arbeit aufzufassen.‘ (ebd) Und dann geht es los: Das Denken — Das subjektive Bewußtwerden — Das objektive Bewußtwerden — Der transzendentale Standpunkt — Das absolute Bewußtwerden. Hier wird Wirklichkeit gemeisselt, nicht gesucht. Der gereifte Mann mag tatsächlich skeptisch geschmunzelt haben.

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Anmerkungen

  1. Die Dissertation wird zitiert nach: Helmut Schelsky, Theorie der Gemeinschaft, nach Fichtes „Naturrecht“ von 1796, Berlin 1935

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  2. In einem Privatdruck aus dem Jahre 1982, der einige Gedichte von Helmut Schelsky versammelt, schreibt der,Dichter` im Vorwort: „Als Gymnasiast… schrieb ich natürlich auch Verse; Themen waren,die Liebe’ und,das Leben`, beide als das Noch-Nicht-Gelebte…“ (ebda., S. 3) Im Fichte-buch macht er aus beiden „transzendental-philosophische Kategorien.”

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  3. Die Habilitation wird zitiert nach: Helmut Schelsky, Thomas Hobbes — eine politische Lehre, Berlin 1981.

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© 1988 Leske + Budrich, Opladen

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Deichsel, A. (1988). Helmut Schelsky — Auf der Suche nach dem Sozialen. In: Waßner, R. (eds) Wege zum Sozialen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95571-5_16

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-0595-3

  • Online ISBN: 978-3-322-95571-5

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