Zusammenfassung
Am 4. Juli 1776 verkündete der amerikanische Kongreß die Unabhängigkeitserklärung, in der es unter anderem heißt: „Wir erachten die Wahrheit als unzweifelhaft: daß alle Menschen gleich geschaffen sind, daß sie vom Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt sind, so mit Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück.“ Diese Deklaration leitete auf dem europäischen Kontinent einen Umbruch ein. Im Jahre 1789 erwies sich auch in Frankreich die Weiterführung der bisherigen Politik als unmöglich: angesichts der Interessen des neu aufgekommenen Bürgertums wurden Feudalismus, Absolutismus und merkantile Wirtschaftspolitik als überholt und ungerecht angesehen, so daß sich am 17.6.1789 die Vertreter des Dritten Standes zur Nationalversammlung erklärten und die alten Vorrechte außer Kraft setzten. Am 11. Juli schlug Marquis de Lafayette der Nationalversammlung vor, die zukünftige Verfassung mit der Menschenrechtserklärung einzuleiten. Am 26.8. wurde die Deklaration der Menschen- und Bürgerrechte von der Nationalversammlung angenommen. Lafayette war einer derjenigen, die bei Ausbruch des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges nach Amerika gegangen waren, um sich dort für die Sache der Freiheit einzusetzen. Er hatte sich mit Jefferson angefreundet und war später in der Lage, das amerikanische freiheitliche Gedankengut in Frankreich zu verbreiten.1
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Anmerkungen
vgl. Willi Strzelewicz, Der Kampf um die Menschenrechte, Frankfurt 1968, S. 39
Friedrich Engels, Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft, MEW, Bd. 19, Berlin 1972, S. 190 -
Zum Scheitern von Olympe de Gouges’Versuch, die „Erklärung der Rechte der Frau und Biirgerin“ in die zweite revolutionäre Verfassung Frankreichs einzubringen, vgl. den Aufsatz von M. Christadler in diesem Band sowie: Olympe de Gouges, Schriften, hg. v. Monika Dillier, Basel 1980, S. 44
W. von Hippel (Hg.), Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit? Die französische Revolution im deutschen Urteil, München 1989, S. 11 f.
Zur Rezeption der Ideen Olympe de Gouges’vg. die Vorbemerkung der Hg.Margarete Wolters/Clara Sutor in: Marie Olympe de Gouges (1748–1793) Politische Schriften in Auswahl, Hamburg 1979, S. 15 f.
Dazu Bärbel Clemens, Menschenrechte haben kein Geschlecht, Pfaffenweiler 1988
Renate Möhrmann (Hg.), Frauenemanzipation im deutschen Vormärz. Texte und Dokumente, Stuttgart 1978, S. 3
zit. in: Eva Walter, Schrieb oft, von Mägde Arbeit müde, Düsseldorf 1985, S. 161f.
Bettine von Arnim, Dies Buch gehört dem König, Frankfurt 1982
Renate Möhrmann, Die andere Frau. Emanzipationsansätze deutscher Schriftstellerinnen im Vorfeld der Achtundvierziger Revolution, Stuttgart 1977, S. 35
zit. in: Renate Möhrmann, Frauenemanzipation, a.a.O., S. 59f.
ebd., S. 61
Dem Reich der Freiheit werb’ich Bürgerinnen. Die Frauenzeitung von Louise Otto, hg. v. Ute Gerhard u.a., Frankfurt 1979, S. 86
ebd., S. 87
zit. in: Cordula Koepcke, Louise Otto Peters, Freiburg 1981, S. 70
Clara Zetkin, Zur Geschichte der proletarischen Frauenbewegung Deutschlands, Frankfurt 1971, S. 19
Louise Otto Peters, Die Teilnahme der weiblichen Welt am Staatsleben, in: Vorwärts! Volkstaschenbuch für das Jahr 1847, hg. v. Robert Blum, 5. Jg., Leipzig 1847, S. 54
ebd., S. 56
Dem Reich der Freiheit werb’ich Bürgerinnen, a.a.O., S. 56 f.
Marx/Engels Gesamtausgabe, 1. Abt., Band 1, Frankfurt 1927, S. 595
zit. in: Dokumente der deutschen Arbeiterbewegung zur Frauenfrage 1848–1974, Leipzig 1975, S. 34
ebd., S. 30
ebd., S. 31
ebd., S. 32
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Rothe, V. (1990). Die Auswirkung der Menschenrechtsdiskussion auf die deutsche Frauenbewegung. In: Christadler, M. (eds) Freiheit, Gleichheit, Weiblichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95557-9_9
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