Zusammenfassung
Schon in der Zeit der Studentenrevolte bildete West-Berlin das Hauptzentrum der Bewegung. Die exponierte politische Stellung der Stadt Berlin zwischen den beiden Machtblöcken, ihre kulturelle Tradition als Weltmetropole, ihre spezifische Altersstruktur — das alles mögen Faktoren unter anderen sein, die bewirken, daß sich in Berlin sehr viel früher neue gesellschaftliche, politische und kulturelle Strömungen ankündigen, sich politische und soziale Konflikte stärker zuspitzen und sich neue soziale Bewegungen schärfer und deutlicher artikulieren als an anderen Orten der Bundesrepublik. Dies gilt auch und insbesondere für jugendliche Protestbewegungen. So hat sich in der Bundesrepublik, vor allem in Berlin, eine Bewegung der Hausbesetzer herausgebildet. Zwar ist es auch in zahlreichen anderen Städten der Bundesrepublik zu Hausbesetzungen gekommen, beispielsweise erlangten Anfang der siebziger Jahre der Häuserkampf im Frankfurter Westend, die Hausbesetzungen der „Sozialistischen Selbsthilfe Köln“ und 1987 die sechs besetzten Häuser in der Hamburger Hafenstraße bundesweite Aufmerksamkeit, doch nahmen diese Aktionen nirgendwo sonst als in Berlin den Charakter einer Massenbewegung an.
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© 1989 Leske Verlag + Budrich GmbH, Opladen
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Wirth, HJ. (1989). Trotz und Träume — alles Schäume?. In: Zwischen Resignation und Gewalt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95538-8_4
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Print ISBN: 978-3-8100-0723-0
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