Zusammenfassung
Nach unseren Beobachtungen erweckte das Ende der Protestbewegung der frühen 80er Jahre in der Öffentlichkeit bis vor kurzem den Anschein, daß jugendliches Protestpotential z.B. durch Legalisierung der Hausbesetzer und finanzielle Unterstützung von Alter-nativ-Projekten gebunden und befriedet werden konnte. Man sprach stattdesen von der „Wende-Jugend‟, der man die Erfüllung persönlicher Bedürfnisse, die Ausrichtung auf persönliche Zukunftsvorstellungen und somit die Abkehr von gesellschaftskritischen und auf Veränderungen abzielenden Intentionen nachsagte. Ein besonderes Interesse der Medien galt z. B. der jugendlichen Gruppe der Yuppies. Wie die Unruhen in Berlin und Hamburg 1987 zeigten, ist radikales Protestpotential von Jugendlichen jedoch keinesfalls versiegt. Denn gleichzeitig nehmen vereinzelte Gewaltaktionen in den unterschiedlichsten Bereichen zu — Sprengungen von Strommasten, Tierbefreiungen aus Tierversuchslaboratorien, Tötungsdelikte von Skins, Terroranschläge auf Personen öffentlichen Interesses, Ausschreitungen bei Anti-Kernkraft-Demonstrationen, Schlägereien von Neonazis, Fußballrowdies etc..
Chapter PDF
Rights and permissions
Copyright information
© 1989 Leske Verlag + Budrich GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Bock, M. (1989). Rechts und radikal. In: Zwischen Resignation und Gewalt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95538-8_14
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95538-8_14
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0723-0
Online ISBN: 978-3-322-95538-8
eBook Packages: Springer Book Archive