Das Genfer Afghanistan-Abkommen

Zusammenfassung

Am 14.4.1988 wurde in Genf ein in sechs Jahre dauernden indirekten Verhandlungen zwischen Afghanistan und Pakistan unter der UNO-Ägide ausgehandeltes Abkommen unterzeichnet. An diesem Tag saßen zum erstenmal die Außenminister Abd al-Wakil (Afghanistan), Zain Noorani (Pakistan), Eduard Schewardnadse (Sowjetunion) und George Shultz (USA) beisammen und setzten in Gegenwart des UNO-Sonderbeauftragten Diego Cordovez ihre Unterschriften unter das Vertragswerk. Bis zu diesem Tag waren die Verhandlungen in der Weise geführt worden, daß die Delegationen aus Afghanistan und Pakistan von dem UNO-Sonderbeauftragten Cordovez in getrennten Sitzungen über die Verhandlungsposition der Gegenseite unterrichtet wurden. Auch dieser Umstand dürfte zu der außergewöhnlich langen Zeitspanne geführt haben, die zwischen dem Beginn der Verhandlungen im Mai 1982 bis zu deren erfolgreichen Beendigung im April 1988 lag. Der Modus der indirekten Verhandlungen mußte gewählt werden, weil Pakistan die afghanische Regierung nicht anerkannte und auch nicht den Anschein einer Anerkennung wecken wollte, der entstanden wäre, wenn sich beide Delegationen am Verhandlungstisch gegenübergesessen hätten.