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Das „Institut für Sozial- und Staatswissenschaften“ an der Universität Heidelberg zum Ende der Weimarer Republik und während des Nationalsozialismus

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Zusammenfassung

Nach Meinung von M. Rainer Lepsius war Heidelberg während der Weimarer Republik neben Berlin, Frankfurt am Main, Köln und Leipzig eine jener „fünf örtlichen Konzentrationen der Soziologie“, die nach der nationalsozialistischen Machtübernahme „alle aufgelöst“ worden seien. „In Heidelberg wurde Alfred Weber zwangsweise emeritiert und die jüngeren Dozenten entlassen.“2 Nach dieser ebenso lapidaren wie endgültigen Feststellung erscheint jede weitere Beschäftigung mit dem Thema „Sozialwissenschaften in Heidelberg nach 1933“ als müßig. Hier soll jedoch im Gegensatz zur engen Disziplingeschichtsschreibung gezeigt werden, daß auch in Heidelberg — ebenso wie an den anderen vier genannten Hochschulorten3 — während der NS-Herrschaft Soziologie und Sozialforschung professionell und institutionalisiert betrieben wurden. Dabei fällt nicht nur der quantitative Umfang der fachwissenschaftlichen Aktivitäten auf, sondern auch der Versuch, professionelle Ansätze und Methoden im Rahmen nationalsozialistischer gesellschaftsund sozialpolitischer Strategien einzusetzen.

Die deutsche Revolution stellt die Soziologie vor eine Aufgabe, so groß, so umfassend, daß das eigentliche Leben dieser Wissenschaft erst mit ihr beginnt.

Ernst Wilhelm Eschmann, 19331

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Anmerkungen

  1. Ernst Wilhelm Eschmann: Die Stunde der Soziologie, in: Die Tat, 25. Jg. (1933/ 34), Bd. II, S. 958

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  2. M. Rainer Lepsius: Die Entwicklung der Soziologie nach dem Zweiten Weltkrieg, 1945 bis 1967, in: Günther Luschen (Hg.): Deutsche Soziologie seit 1945. Sonderheft 21 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Opladen 1979, S. 27; zu den näheren Umständen von Alfred Webers Emeritierung s.u.

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  3. Der Begriff der „örtlichen Konzentration der Soziologie“ ist überdies sehr unbestimmt. Im Zusammenhang der Frage nach der Institutionalisierung der deutschen Soziologie in der Weimarer Zeit stellt Stölting z.B. für Berlin fest: „So ergibt sich im Berlin der 20er Jahre, daß, obwohl einige der deutschen Soziologen an der Berliner Universität tätig waren, sich dennoch kein Arbeitszusammenhang, geschweige denn eine akademische Institutionalisierung in Form eines Instituts oder Seminars ergab. So wichtig die Berliner Universität institutionell in anderen Fächern mithin war, spielt sie als akademische Einrichtung bei der Institutionalisierung der deutschen Soziologie eine nur geringe Rolle.” Erhard Stölting: Akademische Soziologie in der Weimarer Republik. Berlin 1986, S. 117. Während des „Dritten Reichs“ gab es sehr unterschiedliche Formen professioneller Sozialwissenschaft im Kontext administrativer Planungsstrategien in folgenden Berliner Instituten: Arbeitswissenschaftliches Institut der Deutschen Arbeitsfront, Michael Hepp: „Die Durchdringung des Ostens in Rohstoff-und Landwirtschaft”. Vorschläge des Arbeitswissenschaftlichen Instituts der Deutschen Arbeitsfront zur Ausbeutung der UdSSR aus dem Jahr 1941, in: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, 2. Jg. (1987), H. 4, S. 96ff; Auslandswissenschaftliches Institut, Erich Siebert: Entstehung und Struktur der Auslandswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Berlin (1940 bis 1945), in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin. Gesellschafts-und Sprachwissenschaftliche Reihe, Jg. XV (1966), H. 1; Institut für Grenz-und Auslandstudien, Berlin-Steglitz, Carsten Klingemann: Angewandte Soziologie im Nationalsozialismus, in: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, 4. Jg. (1989), H. 1; Institut für Staatsforschung an der Universität Berlin, Institut für Agrarwesen und Agrarpolitik, Universität Berlin, Berlin-Dahlem, Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung, Carsten Klingemann: Soziologie und Sozialforschung im Nationalsozialismus, in: Harald Kerber/Arnold Schmieder (Hg.): Soziologie. Ein Grundkurs. Reinbek (erscheint) 1990; weiterhin waren in Berlin mehrere Fachvertreter ausschließlich im Hochschulbereich tätig. Auch die anderen drei „örtlichen Konzentrationen der Soziologie“ sind nach 1933 durch einen regen Betrieb gekennzeichnet; vgl. zu Frankfurt am Main, C. Klingemann: Angewandte Soziologie (s. diese Anm.); zu Köln, C. Klingemann: Kölner Soziologie während des Nationalsozialismus, in: Wolfgang Blaschke/ Olaf Hensel u.a. (Hg.): Nachhilfe zur Erinnerung. 600 Jahre Universität zu Köln. Köln 1988; zu Leipzig, Jerry Z. Muller: The other God that failed. Hans Freyer and the Deradicalization of German Conservatism. Princeton 1987; und den Beitrag von G. Schäfer in diesem Band

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  4. Vgl. Horst Kern: Empirische Sozialforschung. Ursprünge, Ansätze, Entwicklungslinien. München 1982; Susanne Petra Schad: Empirical Social Research in Weimar-Germany. Paris The Hague 1972

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  5. Dirk Käsler: Die frühe deutsche Soziologie 1909 bis 1934 und ihre EntstehungsMilieus. Eine wissenschaftssoziologische Untersuchung. Opladen 1984

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  6. E. Stölting (Anm. 3), S. 109; außerdem sei hier auf „das vom Ertrag her gesehen wenig erfolgreiche Experiment“ des InSoSta mit seinem in den zwanziger Jahren eingerichteten Praktikerbeirat hingewiesen; vgl. Helmut Schuster: Industrie und Sozialwissenschaften. Eine Praxisgeschichte der Arbeits-und Industrieforschung in Deutschland. Opladen 1987, S. 410

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  7. Vgl. zum „Mythos Heidelberg“, zu dessen konstitutiven Elementen neben Landschaft, Natur und Architektur insbesondere der „Geist Heidelbergs” zählt, der wiederum durch die Universität und ihr Umfeld, insbesondere den Zirkel um Max Weber, repräsentiert wurde, Michael Buselmeier: Mythos Heidelberg, in: Karin Buselmeier/Dietrich Harth/Christian Jansen (Hg.): Auch eine Geschichte der Universität Heidelberg. Mannheim 21986, S. 497

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  8. Christian Jansen: Auf dem Mittelweg nach rechts. Akademische Ideologie und Politik zwischen 1914 und 1933, in: K. Buselmeier u.a. (Hg.) (Anm. 7 ), S. 185

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  9. Die juristische Fakultät war mit Professoren wie Anschütz, Radbruch, der als einer der ganz wenigen Ordinarien in Deutschland der SPD angehörte, Thoma, Graf Dohna, Walter Jellinek, Heinsheimer und Gutzwiler mehrheitlich mit politisch liberalen, zumindest,vernunftrepublikanischen` Gelehrten besetzt. In der Weimarer Republik war sie darin eine große Ausnahme. Die Lehrstühle am,InSoSta` hatten Alfred Weber, Gothein, später Lederer, auch einer der raren SPD-Ordinarien, und von Eckardt inne. Hier konnte sich der Anti-Militarist und politische Publizist Gumbel habilitieren und erhielt 1923 einen Lehrauftrag für Statistik.“ (Ebd.) Gumbel war dem Institut nur formell unterstellt.

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  10. Alle Zitate von Wolfgang Benz: Emil J. Gumbel. Die Karriere eines deutschen Pazifisten, in: Ulrich Walberer (Hg.): 10. Mai 1933. Bücherverbrennung in Deutschland und die Folgen. Frankfurt/M. 1983, S. 173f; vgl. Christian Jansen: Der Fall Gumbel und die Heidelberger Universität 1924 — 1932. Heidelberg 1981 (unveröffentl. Zulassungsarbeit)

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  11. W. Benz (Anm. 10), S. 183

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  12. Vgl. zur Kriegsbegeisterung und -verherrlichung der deutschen Soziologen, darunter auch die Brüder Weber, Sven Papcke: Dienst am Sieg: Die Sozialwissenschaften im Ersten Weltkrieg, in: Ders.: Vernunft und Chaos. Essays zur sozialen Ideengeschichte. Frankfurt am Main 1985

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  13. W. Benz (Anm. 10), S. 186

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  14. Claus-Dieter Krohn: Der Fall Bergstraesser in Amerika, in: Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch, Bd. 4, 1986, S. 259; bereits in der Sitzung der Philosophischen Fakultät, auf der die Einsetzung des Untersuchungsausschusses beschlossen worden war, „schossen sich… Weber und Bergstraesser als erste auf ihn ein.“ C. Jansen (Anm. 10 ), S. 88

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  15. Wenngleich Max und Alfred Weber gegenüber der überwältigenden Mehrheit der deutschen Professorenschaft sich im Einzelfall relativ schnell von orthodoxen politischen Positionen lösen konnten, so vertraten sie aus heutiger Sicht dennoch nur in Nuancen abweichende Positionen in allen Fragen der machtpolitischen Stellung Deutschlands und der überfälligen Reform seiner inneren Verfassung — vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg; vgl. z.B. Sven Papcke: Eine Theorie der Sachzwänge: Zum Leben und Werk Max Webers, in: Ders. (Anm. 12); Eberhard Demm: Alfred Weber im Ersten Weltkrieg, in: Ders. (Hg.): Alfred Weber als Politiker und Gelehrter. Die Referate des Ersten Alfred Weber-Kongresses in Heidelberg (28. — 29. Oktober 1984 [1983, C.K.[). Stuttgart 1986; E. Demm: Alfred Weber und sein Bruder Max. Zum 25. Todestag Alfred Webers am 2. Mai 1983, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 35 (1983)

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  16. Carl Brinkmann an den Bonner Philosophen und Kultursoziologen Erich Rothacker, der zu diesem Zeitpunkt Leiter der Abteilung Volksbildung im neuen Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda war und um Vorschläge für geeignete Kandidaten für zu besetzende Stelle gebeten hatte, am 6.4.1933; Nachlaß Erich Rothacker I, Universitätsbibliothek Bonn; am 16.7.1942 teilte Brinkmann Rothacker mit, daß er „meines Freundes Wirsing wegen immer wieder gern in der MNN“ (Münchener Neueste Nachrichten) schreibe (ebd.), an die Wirsing „auf Vorschlag des Reichsführers SS” als „Chefpolitiker“ berufen worden war (später Hauptschriftleiter); Berlin Document Center (künftig = BDC), Lebenslauf von Dr. Giselher Wirsing, 12.7.1938; zu Wirsings Mitarbeit am „Institut zur Erforschung der Judenfrage” in Frankfurt am Main, einer Außenstelle der „Hohen Schule der NSDAP“ und seiner Nachkriegskarriere z.B. als Chefredakteur der Zeitschrift „Christ und Welt” vgl. Helmut Heiber: Walter Frank und sein Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands. Stuttgart 1966; Klaus Fritzsche: Politische Romantik und Gegenrevolution. Fluchtwege in der Krise der bürgerlichen Gesellschaft: Das Beispiel des,Tat`Kreises. Frankfurt am Main 1976

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  17. Vgl. Ernst Wilhelm Eschmann: Persönliche Erinnerungen an Alfred Weber, in: E. Demm (Hg.) (Anm. 15 ), S. 202

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  18. Ebd., S. 200

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  19. Ebd., S. 199; als bei den Abschiedsfeierlichkeiten anläßlich Karl Mannheims Berufung nach Frankfurt am Main „sozusagen deutsch-konservative Werte, die Alfred Weber selber sonst kritisch zu nehmen pflegte, in einer hochmütig-unzulässigen Weise verspottet“ (S. 203) wurden, verließ Weber vorzeitig das Fest.

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  20. a Vgl. C. Jansen (Anm. 8), S. 180f; vgl. zur Kritik von Webers Konzept einer „oligarchischen Demokratie“/„Führerdemokratie”, Herbert Döring: Der Weimarer Kreis. Studien zum politischen Bewußtsein verfassungstreuer Hochschullehrer in der Weimarer Republik. Meisenheim am Glan 1975, S. 213ff

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  21. Vgl. dazu exemplarisch den Opportunismus, die Selbstgleichschaltungsbemühungen sowie die echte Aufbruchsstimmung deutscher Soziologen bei dem Versuch einer kleinen Gruppe von NS-Aktivisten aus den eigenen Reihen, über die Vereinnahmung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im NS-Staat Karriere zu machen; C. Klingemann: Soziologen vor dem Nationalsozialismus. Szenen aus der Selbstgleichschaltung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, in: Josef Hülsdünker/Rolf Schellhase (Hg.): Soziologiegeschichte. Identität und Krisen einer,engagierten` Disziplin. Berlin 1986; und den Beitrag „Entnazifizierung und Soziologiegeschichte“ in diesem Band

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  22. K. Fritzsche (Anm. 16), S. 319

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  23. Christian Sigrist/Reinhart Kößler: Soziologie in Heidelberg, in: K. Buselmeier u.a. (Hg.) (Anm. 7 ), S. 84

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  24. Eberhard Demm: Zivilcourage im Jahre 1933. Alfred Weber und die Fahnenaktion der NSDAP, in: Heidelberger Jahrbücher, XXVI (1982), S. 76

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  25. Vgl. C.-D. Krohn (Anm. 14), S. 266; zu Bergstraessers Überfaschismus bis zu seiner Entlassung, s.u.

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  26. E. Demm (Anm. 23), S. 78

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  27. Ebd.

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  28. A. Weber an das Ministerium für Kultus und Unterricht, 12.4.1933; Generallandesarchiv Karlsruhe (künftig = GLA) 466/ 20780; Weber bezeichnete diesen Vorgang nach 1945 mehrfach als „Zwangsemeritierung“. Andererseits sprach er auch von seinem Antrag auf Emeritierung, den er stellte, weil die Regierung auf seine Anfrage hin nicht gewillt gewesen sei, ihn vor etwaigen Anrempelungen durch ihm fremde Studenten auf dem Katheder zu schützen; vgl. E. Demm (Anm. 23), S. 79; dem amerikanischen Soziologen Earle Edward Eubank, der im Sommer 1934 europäische Soziologen für sein Projekt „The Makers of Sociology” besuchte, erzählte Weber wiederum, daß er gezwungen worden sei, die Universität zu verlassen, da er als Gegner der neuen Regierung angesehen werde, bat Eubank jedoch, in Amerika von ihm nur als einem Emeritus zu sprechen; vgl. Dirk Käsler: Soziologische Abenteuer. Earle Edward Eubank besucht europäische Soziologen im Sommer 1934. Opladen 1985, S. 122

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  29. Weber an Engeren Senat, 18.3. 1933; Weber an Rektor, 20.3.1933; zit. nach E. Demm (Anm. 23 ), S. 79

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  30. Außenstelle des Landespolizeiamtes bei der Polizeidirektion Heidelberg, Abt. N, Heidelberg, 11.7.1933, gez. Müller, Krim. Sekr.; GLA, 235/30016

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  31. Nachrichten über den Stand der Soziologie als Lehrfach an deutschen Hochschulen im Wintersemester 1924/25, in: Kölner Vierteljahrshefte für Soziologie, 4. Jg. (1924/25), S. 323f

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  32. Vgl. Arnulf Kutsch: Das Medium als Gegenstand der Wissenschaft. Ansätze einer Rundfunkforschung an der Universität Heidelberg 1932/33, in: Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, 10. Jg. (1984), Nr. 4, S. 321; vgl. zur engen Beziehung des InSoSta zum Institut für Zeitungswesen, Albrecht Ackermann: Das Institut für Zeitungswesen (Zeitungswissenschaft) an der Universität Heidelberg 1927 — 1945, in: Rüdiger vom Bruch/Otto B. Roegele (Hg.): Von der Zeitungskunde zur Publizistik. Biographisch-institutionelle Stationen der deutschen Zeitungswissenschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 1986

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  33. Alfred Weber: Neue Universität, Rhein-Neckar-Zeitung, 16.5.1946; zit. nach Reinhard Bollmus: Handelshochschule und Nationalsozialismus. Das Ende der Handelshochschule Mannheim und die Vorgeschichte der Errichtung einer Staats-und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Heidelberg 1933/34. Meisenheim am Glan 1973, S. 5. Der Artikel erschien tatsächlich jedoch am 14. 5. 1946.

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  34. R. Bollmus (Anm. 30), S. 137; inwieweit die Max-Weber-Tradition den Nationalsozialisten an der Universität Heidelberg, Fehrle und Groh, tatsächlich verdächtig war, vermag ich nicht zu beurteilen. Der NS-Sympathisant und aktive Organisator der Integration der Handelshochschule Mannheim, Carl Brinkmann, hielt z.B. am 10.12.1938 in der wirtschaftswissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft der Klasse III (Erforschung des volksgenössischen Rechts) der Akademie für Deutsches Recht des späteren Generalgouverneurs Hans Frank einen Vortrag über Max Webers Objektivitätslehre; Zentrales Staatsarchiv der DDR, Dienststelle Merseburg, Rep. 92, Nachlaß Werner Sombart, Nr. 16, Bl. 53; für Brinkmann war sie zeitgemäß auslegbar; vgl. C. Brinkmann: Die Bedeutung Max Webers für die heutigen Sozialwissenschaften, in: Schmollers Jahrbuch, 67, 1943 (= Deutsche Urschrift des Beitrags zur letzten internationalen Fachfestschrift vor dem Kriege: Mélanges économiques et sociaux offerts à Emile Witmeur [Paris, Sirey, 1939], 31ff); auch bei den berufenen Verwaltern der Max Weber-Tradition im Marianne Weber-Kreis, in dem sich nach 1933 auch etliche der entlassenen Hochschullehrer trafen, galt Brinkmann wohl nicht als Gegner der Tradition. Er hielt dort im Juni 1941 einen Vortrag mit dem Thema „Der Idealtypus bei Max Weber“; vgl. Der Marianne Weber-Kreis. Heidelberg 1958, S. 15

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  35. Anfang der dreißiger Jahre hatte das InSoSta drei Direktoren: Carl Brinkmann, Emil Lederer (bis zu seiner Berufung nach Berlin im Jahr 1931) und Alfred Weber; vgl. Semesterbroschüre des InSoSta, Sommersemester 1931; Universitätsarchiv Heidelberg (künftig = UAH) B-6680/2

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  36. Rektor an InSoSta, 20.11. 1933; UAH, B-6680/2; nachdem Brinkmann diese Aufgabe übernommen hatte, gab Bergstraesser die Führung der Verwaltungsgeschäfte ab; Rektor an badischen Minister des Kultus und Unterrichts (künftig = BMK), 25.10.1933; BMK an Rektor, 8.11.1933; GLA, 235 /29854

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  37. Gegen den als „links“ geltenden von Eckardt, der in erster Ehe mit einer Jüdin und in zweiter Ehe mit einer „Halbjüdin” verheiratet war, war vorher eine groß-angelegte Diffamierungskampagne gestartet worden. Daran beteiligt waren: die Studentenschaft der Universität Heidelberg unter dem ersten ASTA-Vorsitzenden Gustav Adolf Scheel, später Reichsdozenten-und Reichsstudentenbundführer sowie Gauleiter in Salzburg; der „Vertrauensmann der N.S. Studenten im ZeitungsInstitut“ und Mitglied der Zeitungswissenschaftlichen Fachschaft; der studentische „Führer des Nationalen Blocks” der Universität Heidelberg sowie der Parteigenosse Dr. Heinz Wismann, der über den Leiter der Reichspressestelle der NSDAP, der selbst das Institut kannte, beim badischen Kultusministerium intervenierte (ein Dr. Heinz Wismann war später Leiter der Abteilung Schrifttum im Propagandaministerium und stellvertretender Leiter der Reichsschrifttumskammer), weiterhin gab es (zum Teil) handschriftliche Denunziationen von Eckardts und Versuche, sich dadurch eine Stelle am Institut zu verschaffen. Von Eckardts Nachfolger als Institutsleiter monierte den großen Einfluß von Alfred Weber auf das Institut und die soziologische Ausrichtung von Eckardts; GLA, 235/3278; von Eckardt traf diese Entwicklung völlig überraschend; vgl. ebd. und A. Kutsch (Anm. 29); auch die Abfassung eines langen Rechtfertigungsschreibens an den Rektor, „in dem er seine nationale Gesinnung betonte“, half ihm nicht; A. Ackermann (Anm. 29), S. 166

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  38. Arno Weckbecker: Die Judenverfolgung in Heidelberg 1933 — 1945. Heidelberg 1985, S. 158

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  39. Ich konnte diesen Widerspruch nicht aufklären, da mir der Rektor der Universität Heidelberg jede Einsicht in Personalakten verweigerte. Außerdem erhielt ich bei meiner Arbeit im Universitätsarchiv keine Einsicht in Akten, in denen personenbezogene Daten zu vermuten waren. Deswegen können bestimmte Aussagen nur mit Vorbehalt getroffen werden. (Außerdem wurde mir — einmalig für westdeutsche Universitätsarchive — die Kopiererlaubnis für freigegebene Akten verweigert.) — Eine Überprüfung anhand des im Bundesarchiv Koblenz befindlichen Nachlasses von Arnold Bergstraesser war nicht möglich, da mir nur eine der beiden Töchter Bergstraessers eine Benutzungserlaubnis erteilte.

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  40. Vgl. E. Demm (Anm. 23), S. 79; Jakob Marschak war seit 1930 Privatdozent und hatte einen Lehrauftrag für Wirtschaftskunde des In-und Auslands; GLA, 235/29853; Johann Mitgau, Privatdozent für Sozialwissenschaft seit 1930, war ab 1.4.1930 beurlaubt und lehrte an anderen Hochschulen. Im Übergang von seiner Stelle an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin zur Hochschule für Lehrerbildung in Cottbus bzw. Frankfurt/Oder hielt er im Wintersemester 1933/34 ohne Wiederanstellung oder Lehrauftrag drei Lehrveranstaltungen an der Universität Heidelberg ab; später übernahm er auch nebenamtlich die „Schulung der verschiedenen Sparten der Polizei zu Frankfurt/Oder“ und machte deswegen einen Ausbildungskurs an der Schule des Sicherheitsdienstes der SS in Bernau mit. Ab 1942 war er im Bayerischen Statistischen Landesamt für das Reichsinnenministerium als Gutachter tätig; vgl. Hermann und Marianne Mitgau: Gemeinsames Leben. Dritter Teil 1930 — 1941. München 1942 (als Handschrift vervielfältigt), S. 41, 44f, 130, 138, 144. Ab Sommer 1943 war er dann auch für das Reichssicherheitshauptamt tätig; vgl. BDC, Unterlagen Hermann Mitgau; GLA, 235/2311; Marie Baum und Walter Waffenschmidt werden von Bollmus (Anm. 30, S. 4) auch zum InSoSta gezählt. Marie Baum wurde wegen „nicht arischer Abstammung” der Lehrauftrag für Soziale Wohlfahrtspflege entzogen; Waffenschmidt war außerplanmäßiger Professor für Nationalökonomie und wurde nicht entlassen.

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  41. E.W. Eschmann (Anm. 1), S. 958, 959; in den ersten Jahren des „Dritten Reichs“ erschienen mehr als ein Dutzend solcher Programmschriften, auch von Soziologen, die später emigrieren mußten; vgl. C. Klingemann: Heimatsoziologie oder Ordnungsinstrument. Fachgeschichtliche Aspekte der Soziologie in Deutschland zwischen 1933 und 1945, in: M. Rainer Lepsius (Hg.): Soziologie in Deutschland und Österreich 1918 — 1945. Materialien zur Entwicklung, Emigration und Wirkungsgeschichte. Sonderheft 23 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Opladen 1981; C. Klingemann: Vergangenheitsbewältigung oder Geschichtsschreibung. Unerwünschte Traditionsbestände deutscher Soziologie zwischen 1933 und 1945, in: Sven Papcke (Hg.): Ordnung und Theorie. Beiträge zur Geschichte der Soziologie in Deutschland. Darmstadt 1986

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  42. Marianne Weber: Academic Conviviality, in: Minerva, XV, 2 ( Summer 1977 ), S. 221

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  43. Arnold Bergstraesser: The Economic Policy of the German Government, in: International Affairs, Jan. 1934

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  44. Bei seinen Internierungen in den USA spielte dieses Buch eine wichtige Rolle. Bergstraesser versuchte abzuwiegeln, indem er u.a. behauptete, er habe einen Historiker namens Hermann Göring zitiert; vgl. C.-D. Krohn (Anm. 14); das Buch wurde nach 1945 von den Militärbehörden verboten; vgl. Christoph Cobet: Zur Soziologie nach 1945, mit Hinweisen zur Bibliographie, in: Ders. (Hg.): Einführung in Fragen an die Soziologie in Deutschland nach Hitler 1945 — 1950. Frankfurt am Main 1988, S. 30

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  45. A. Bergstraesser: Volkskunde und Soziologie, in: Geistige Arbeit, 5. Juni 1934, S. 5; in einem nicht veröffentlichten Kommentar stellte Ferdinand Tönnies klar, daß er niemals gesagt habe, daß man „Gemeinschaft“ durch politischen Willen erzeugen könne; vgl. F. Tönnies: Soziologie und Volkskunde (Manuskript, 6 S.); Nachlaß Ferdinand Tönnies 34: 85, Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel

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  46. Nazi-Professor treibt sich in Paris herum. Die Wandlungen des Arnold Bergstraesser“, in: Pariser Tageblatt, No. 89, 11. 3. 1934

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  47. Vgl. Bundesarchiv Koblenz (künftig = BA), R 21/Anhang, Karteikarte Friedrich Wagner; Unterlagen Friedrich Wagner; GLA, 235/2629, Personalakte F. Wagner; Institut für Zeitgeschichte München (künftig ’ IfZ), MA 116/17 (fünf Beurteilungen Wagners); Artikel F. Wagner, in: Kürschners Gelehrtenkalender 1954, 1966; als der Dekan der Auslandswissenschaftlichen Fakultät Franz Alfred Six 1942 Wagner für den Lehrstuhl für Staats-und Kulturphilosophie vorschlug, hob er Wagners langjährige Ausbildung am InSoSta als besonderes Qualifikationsmerkmal hervor; Six an REM, 11.6.1942, Geheimes Staatsarchiv Berlin-Dahlem (künftig = GStA), Rep. 76, Nr. 87

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  48. Vgl. E. Demm (Anm. 23), S. 76; Willy Richter, stellvertretender Leiter des Arbeitsamtes Bruchsal, promovierte ebenfalls 1933 bei Bergstraesser mit der Arbeit „Die Bedeutung staatlicher Einflüsse auf die landwirtschaftlichen Grundbesitzverhältnisse bei der Betrachtung des Allmendwesens in Baden“ (Walldorf 1937) und Artur Sticht über „Stände und Klassen in der deutschen soziologischen und ökonomischen Literatur der letzten 80 Jahre” (Bruchsal 1934); die Dissertation von Heinrich Tisch „Das Problem des sozialen Auf-und Abstiegs im deutschen Volk“ (Speyer 1937) soll auch von Bergstraesser „veranlaßt” worden sein; vgl. Hermann und Marianne Mitgau: Gemeinsames Leben. Dritter Folge Zweiter Teil, München 1942 — Göttingen 1952 (o.D., als Handschrift vervielfältigt), S. 209

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  49. BDC, Unterlagen Carl Jantke; Artikel Carl Jantke, in: Wilhelm Bernsdorf (Hg.): Internationales Soziologenlexikon. Stuttgart 1959

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  50. Im Sommersemester 1934 und im Wintersemester 1934/35 veranstaltete Nippier als Kreisführer III der Deutschen Studentenschaft und des NSDStB Übungen „über wissenschaftliches Arbeiten“ und „über Theorie, Wesen und Tendenzen des Kapitalismus” an der Goebbels unterstellten Deutschen Hochschule für Politik; GStA, Rep. 303, Nr. 227; vgl. auch die Rechtfertigungsschrift des späteren Werbeberaters der FDP, Fritz Hippler: Die Verstrickung. Einstellungen und Rückblenden von Fritz Hippler, ehem. Reichsfilmintendant unter Josef Goebbels. Düsseldorf o.D. (ca. 1981); die Dissertation von Hippler erschien in der von Gunther Ipsen herausgegebenen Abteilung Volkslehre und Gesellschaftskunde der Neuen Deutschen Forschungen

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  51. Vgl. Regina Urban/Ralf Herpolsheimer: Franz Alfred Six, in: Arnulf Kutsch ( Hg. ): Zeitungswissenschaftler im Dritten Reich. Sieben biographische Studien. Köln 1984

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  52. Vgl. Karl Heinz Pfeffer: Begriff und Methode der Auslandswissenschaften, in: Franz Alfred Six (Hg.): Jahrbuch der Weltpolitik 1942. Berlin 1942

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  53. Vgl. R. Urban/R. Herpolsheimer (Anm. 48), S. 205; Artikel Kurt Walz, in: Kürschners Gelehrtenkalender 1954, 1961

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  54. BMK an Rektor der Universität Heidelberg (künftig = Rektor), 14.11.1934; UAH B-6681/1

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  55. BDC; Unterlagen Paul Hövel

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  56. Vgl. Komitee zur Untersuchung der Verhältnisse an westdeutschen Universitäten an der Karl-Marx-Universität Leipzig (Hg.): Die wissenschaftliche und politische Karriere des Dr. phil. habil. Karl Heinz Pfeffer, Professor für Soziologie der Entwicklungsländer an der Universität Münster, o.O., o.D. (ca. 1962 )

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  57. Rektor an BMK, 4.4. 1935; GLA, 235/29854

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  58. Vgl. den Antrag Bergstraessers auf Weiterbeschäftigung bei gekürzten Bezügen vom 4.1. 1935; GLA, 235/29854

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  59. Vgl. BDC, Karteikarte Arnold Bergstraesser (REM)

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  60. BMK an REM, 17.7.1936 (Auszug); GLA, 235/29854; weitere vorliegende Einzelheiten der Umstände der Entlassung Bergstraessers können hier aus Platzgründen nicht vorgestellt werden. Sie widersprechen nicht der Schilderung, wonach die Universitätsleitung Bergstraessers Entlassung betrieb. So ließ sich noch im Januar 1937 der „Stellvertreter des Führers“ die Personalakte Bergstraessers vom REM schicken und reichte sie erst im Juni zurück; vgl. BDC, Karteikarte A. Bergstraesser (REM); eine Überprüfung dieser Sichtweise wäre allerdings erst durch die mir verwehrte Einsichtnahme in die Personalakte Bergstraessers im UAH und in seinen Nachlaß möglich.

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  61. Brinkmann an BMK, 13.2. 1936; UAH, B-6680/2; als Brinkmann im Februar 1936 dem badischen Kultusministerium die ungünstige finanzielle Lage des Instituts vortrug, erschien auch ein kurzer Artikel von ihm in den Münchener Neuesten Nachrichten, in dem er in Verbindung mit der Besprechung zweier Bücher von Hans Freyer und Alfred Weber die aktuelle Situation der deutschen Soziologie als desolat skizzierte; vgl. C. Brinkmann: Zur Lage der deutschen Soziologie, in: Münchener Neueste Nachrichten, Nr. 47, 16.2.1936, S. 4. Webers Buch war auch Anlaß für Ernst Wilhelm Eschmann, sich Gedanken über „Die Heidelberger Soziologie“ (in: Geistige Arbeit, 20.8.1936, Nr. 16, S. 7) zu machen. Über die aktuelle Soziologie in Heidelberg äußert sich der inzwischen in Berlin lehrende Eschmann allerdings nicht.

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  62. Brinkmann an Dr. Paul Junker, 26.10. 1936; UAH, B-6680/2

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  63. Brinkmann an Dekan der Staats-und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (künftig = Dekan), 18.11. 1935; UAH, B-6681/1

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  64. Ebd.; 1935 wollte die Rockefeller-Stiftung noch eine Veröffentlichung des 1933 entlassenen Jakob Marschak im Rahmen einer Publikationsreihe des InSoSta fördern. Brinkmann und der Rektor waren für die Veröffentlichung mit dem Hinweis auf dem Titelblatt auf die Rockefeller-Stiftung, aber ohne Nennung des Institutsnamens; Brinkmann an Rektor, 2.3.1935; Rektor an Brinkmann, 6.3. 1935; UAH, B-6680/2; eine Schilderung der realpolitischen Förderungspolitik der Rockefeller-Stiftung gegenüber emigrierten deutschen Sozialwissenschaftlern erklärt auch die Motive für die Weiterförderung der daheimgebliebenen; vgl. Peter M. Rutkoff/ William B. Scott: Die Schaffung der „Universität im Exil“, in: Ilja Srubar (Hg.): Exil, Wissenschaft, Identität. Die Emigration deutscher Sozialwissenschaftler 1933 — 1945. Frankfurt am Main 1988, S. 109 — 125, bes. S. 119; vgl. Kristie Macrakis: Wissenschaftsförderung durch die Rockefeller-Stiftung im „Dritten Reich”. Die Entscheidung, das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik finanziell zu unterstützen, 1934 — 39, in: Geschichte und Gesellschaft, 12. Jg. (1986); Karl Heinz Roth: Schöner neuer Mensch. Der Paradigmenwechsel der klassischen Genetik und seine Auswirkungen auf die Bevölkerungsbiologie des „Dritten Reichs“, in: Heidrun Kaupen-Haas (Hg.): Der Griff nach der Bevölkerung. Aktualität und Kontinuität nazistischer Bevölkerungspolitik. Nördlingen 1986; die Dissertationen von Hüfner, Schiller und Prinzing erschienen in der bereits vor 1933 begonnenen Schriftenreihe des InSoSta „Zum wirtschaftlichen Schicksal Europas. I. Teil: Arbeiten zur europäischen Problematik, I I. Teil: Arbeiten zur deutschen Problematik”, die im Junker und Dünnhaupt Verlag (Berlin) erschien

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  65. Bericht über die organisatorische und wissenschaftliche Entwicklung des Instituts, der Lehre und des Studiums, 20.6.1938; erstattet vom Leiter des Instituts für Zeitungswissenschaft, Prof. Dr. Hans Hermann Adler“, S. 6; UAH, B-6683 /3

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  66. Brinkmann an Rektor, 20.12.1939; UAH, B-6681 /2; hierbei muß berücksichtigt werden, daß die Studentenzahlen aufgrund der wissenschaftspolitischen Maßnahmen des NS-Regimes allgemein rückläufig waren. Die finanzielle Situation des InSoSta ließ sich wegen des großen Verlusts an Archivbeständen der Philosophischen Fakultät und der Einschränkung der Benutzungsmöglichkeiten des Archivmaterials nicht präziser erfassen. Neben unterschiedlich hohen Sonderzuschüssen (bis zu 1500 Reichsmark) und z.B. einer Zuwendung aus der GotheinGedächtnisstiftung, deren Mittel allerdings später für einen Lehrauftrag für Auslandskunde einem Protégé des Rektors und Gaudozentenbundführers Ernst Krieck zugewiesen wurden, und den nicht zu quantifizierenden regelmäßigen Zuwendungen der RAG (s.u.) stieg der feste Institutsetat von 4600 Reichsmark im Jahr 1936 auf 6200 (1939), sank auf 4300 (1940) und stieg wieder auf 6000 Reichsmark (1941 u. 1942); zeitweilig unterlag er einer allgemeinen Kürzung von 30% (1939) bzw. 10% (1941); UAH, B-6680/2

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  67. BDC, Unterlagen Carl Brinkmann

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  68. BA, R 21/Anhang, Karteikarten Carl Brinkmann; außer Brinkmann waren auch die Soziologen Max Hildebert Boehni, den allerdings Alfred Rosenberg am Parteieintritt hinderte, Ludwig Heyde, Waldemar Mitscherlich und Wilhelm Vleugels ebenfalls Förderndes Mitglied der SS; vgl. zur Einschätzung Brinkmanns als „Parteimann“ durch Leopold von Wiese gegenüber dem amerikanischen Soziologen Earle Edward Eubank im Januar 1935, Dirk Käsler (Anm. 27), S. 162, 164; Brinkmann hat mit großer Sicherheit auch für die Wahl von Hans Freyer zum neuen Vorsitzenden der DGS im Dezember 1933 gestimmt, wodurch von Wieses Pläne, seinen Einfluß als Geschäftsführer auch in einer selbst gleichgeschalteten DGS zu behalten, vereitelt wurden; vgl. C. Klingemann (Anm. 20)

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  69. BA, R 61, Bl. 16, 18, 21, 23, 40; Zentrales Staatsarchiv der DDR, Dienststelle Merseburg, Rep. 92 (Nachlaß Werner Sombart), Nr. 16, Bl. 53, 123; 1935 nahm er an zwei Sitzungen der Abteilung für das wissenschaftliche Studium der internationalen Beziehungen des Kulturpolitischen Ausschusses der Deutschen Gesellschaft für Völkerbundfragen teil. Dabei verwies er auf die „Deutschfeindlichkeit gewisser Kreise des englischen Institute of International Relations“; BA, NS 15/293

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  70. Vgl. Arno Weckbecker: Gleichschaltung der Universität? Nationalsozialistische Verfolgung Heidelberger Hochschullehrer aus rassischen und politischen Gründen, in: K. Buselmeier u.a. (Hg.) (Anm. 7 ), S. 280

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  71. Brinkmann an Groh (Rektor), 4.8.1935; UAH, B-6681/1; als Nachfolger des entlassenen Jakob Marschak wurde für die üblichen zwei Jahre (bis Ende 1935 ) Joseph Moreth als 1. Assistent beschäftigt, der bei Emil Lederer mit der Arbeit, Verhältnis von Arbeitszeit und Arbeitsleistung“ (Walldorf bei Heidelberg 1928) promoviert hatte; BMK an Rektor, 14.11.1933; Brinkmann an BMK, 8.11.1935; UAH, B-6681/1

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  72. Lebenslauf Albert Prinzing; UAH, B-6681/1

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  73. Brinkmann an Dekan, 18.11. 1935; UAH, B-6681/I

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  74. In Rom war Prinzing außerdem Vertrauensmann der Studierenden deutscher Staatsangehörigkeit in der Ausländerorganisation der Gruppi Universitari Fascista; Lebenslauf A. Prinzing; UAH, B-6681/1

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  75. Vgl. R. Bollmus (Anm. 30), S. 105; seine Dissertation erschien als Teildruck und auch unter dem Titel,Wirtschaftslenkung. Das australische Beispiel“ (Berlin 1937) als sechstes (und letztes) Heft der Schriftenreihe des InSoSta „Zum wirtschaftlichen Schicksal Europas, II. Teil: Arbeiten zur deutschen Problematik”. In seinem Vorwort erklärte Brinkmann diesen Publikationsort für angemessen, da „die großen Beispiele totaler staatlicher Wirtschaftslenkung“ in Übersee heranwüchsen. Als Habilitationsschrift reichte Prinzing den 2. Teil der Dissertation ein.

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  76. BDC; Unterlagen A. Prinzing; nach 1945 war Prinzing u.a. Vorstandsmitglied bzw. -vorsitzender bei AEG und Osram, vgl. versch. Ausgaben von Wer ist wer?

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  77. Vgl. E. Siebert (Anm. 3 ), S. 32

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  78. 75 Brinkmann an BMK, 8.11.1935; Brinkmann an Dekan, 15.8.1936; Brinkmann an BMK, 10.5. 1938; UAH, B-6681/1

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  79. Personalbogen Gardy Gerhard Veltzke (mit Anlagen); UAH, B-6681/1; BDC, Unterlagen G. G. Veltzke

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  80. Vgl. Brinkmann an BMK 27.7.1940; UAH, B-6681 /2; vgl. weitere Angaben in GLA, 235/29853 und 29958; als Professor für Nationalökonomie an der Universität Mainz gab Montaner auch nach 1945 Soziologie als Arbeitsgebiet an, außerdem war er Mitglied der DGS; vgl. Artikel A. Montaner, in: Kürschners Gelehrtenkalender 1954, 1966

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  81. Theodor Geiger: Kritische Bemerkungen zum Begriffe der Ideologie, in: Gottfried Eisermann (Hg.): Gegenwartsprobleme der Soziologie. Alfred Vierkandt zum 80. Geburtstag. Potsdam 1949, S. 142

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  82. René König: Die Situation der emigrierten deutschen Soziologen in Europa, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 11. Jg. (1959), S. 114; als authentischer Interpret der NS-Elitentheorie erscheint Pfenning bei David Schoenbaum: Die braune Revolution. Eine Sozialgeschichte des Dritten Reichs. München 1980, S. 97, 159, 162; und als NS Wirtschaftstheoretiker bei Werner Krause: Wirtschaftstheorie unter dem Hakenkreuz. Die bürgerliche politische Ökonomie in Deutschland während der faschistischen Herrschaft. Berlin (Ost) 1969 (s. Register)

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  83. Don J. Hager: German Sociology under Hitler 1933 — 1941, in: Social Forces, Vol. 28, Oct. 1949 — May 1950, S. 7

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  84. Heinz Maus: Bericht über die Soziologie in Deutschland 1933 bis 1945, in: Köl- ner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 11. Jg. (1959), S. 89

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  85. Vgl. Otthein Rammstedt: Deutsche Soziologie 1933 — 1945. Die Normalität einer Anpassung. Frankfurt am Main 1986, S. 114ff

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  86. IfZ, MA 116/12

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  87. Personalbogen Andreas Pfenning; UAH, B-6681 /2; Standesliste A. Pfenning; GLA, 235 /3 1687

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  88. Personalbogen A. Pfenning; UAH, B-6681 /2

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  89. Vgl. Gerhard Müller: Ernst Krieck und die nationalsozialistische Wissenschaftsreform. Weinheim-Basel 1978, S. 125, 139, 497; das in Kriecks Schriftenreihe 1936 erschienene Buch „Staatswissenschaft und Revolution“ wurde vom Amt Rosenberg, der Dienststelle Alfred Rosenbergs als „Beauftragter des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP”, heftig kritisiert; IfZ, MA 116/ 12

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  90. Brinkmann an BMK, 12.8.1938 (zwei Briefe); UAH, B-6681/1

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  91. Brinkmann an BMK, 8.1.1941; Brinkmann an BMK, 25.3.1941; Horst Jecht an Rektor, 13.8. 1945; UAH, B-6681/2; nach 1945 galt Pfenning als vermißt; Verzeichnis der Universitätsangehörigen, die durch die Militärregierung entlassen wurden und bei denen die Zahlungseinstellung ihrer Dienstbezüge bereits vor der Entlassung erfolgte; o.D. (1952); GLA, 235 /29829

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  92. In: Volk im Werden, 7. Jg. (1939)

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  93. Vgl. die Literaturangaben im Artikel Carl Brinkmann, in: Kürschners Gelehrtenkalender 1940/41; Brinkmann publizierte in einem breiten Themenspektrum und nach 1933 auch mehrfach im Ausland.

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  94. Vgl. C. Brinkmann: Baden, in: Konrad Meyer/ Klaus Thiede (Hg.): Die ländliche Arbeitsverfassung im Westen und Süden des Reiches. Beiträge zur Landfluchtfrage. Heidelberg u.a. 1941; er zog dabei u.a. heran, P. Wecker: Beitrag zum Verständnis des Problems der Landfluchtfrage in Baden (ungedruckte Raumforschungsarbeit des Heidelberger Instituts für Sozial-und Staatswissenschaften), S. 248

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  95. Frank Glatzel: Besiedlung der Ostgebiete durch bäuerliche Kolonisation aus dem Altreich, in: Raumforschung und Raumordnung, 4. Jg. (1940), S. 184; für den Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums waren weitere Soziologen tätig, vgl. C. Klingemann: Angewandte Soziologie (Anm. 3 )

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  96. C. Brinkmann: Gesundung der bäuerlichen Verhältnisse und Siedlerreserve in Nordbaden, in: Raumforschung und Raumordnung, 4. Jg. (1940), S. 186

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  97. Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung (E. Schuster) an Dekan, 5.11. 1937; UAH, B-6681/1; vgl. z.B. den Lebenslauf in der Heidelberger Dissertation von Waldemar Fehringer: Die landschaftlichen, sozialen und volklichen Veränderungen im unteren Murgtal durch die Ansiedlung und Ausdehnung der papiererzeugenden Industrie. Ein Beitrag zur Raumforschung. WürzburgAumühle 1938

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  98. Brinkmann an Rektor, 22.6. 1937; UAH, B-6681/1

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  99. Personalbogen G.G. Veltzke (mit Anlagen); UAH, B-6681/1; Gutachten von Carl Brinkmann, 8.8. 1939; BDC, Unterlagen G.G. Veltzke

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  100. Berichte über Landwirtschaft, N.F., Bd. XXV (1940), H. 3/4; seinen Aufsatz „Groß-und Kleinbetriebe der Landwirtschaft“ (Schmollers Jahrbuch) bezeichnete Heinz Maus (Anm. 81, S. 77, 89) als „soziologisch relevant”.

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  101. Brinkmann (i.V. Klaus Heinrich) an Rektor, 13.4. 1940; UAH, B-6681 /2

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  102. Fragebogen, Military Government of Germany (mit Lebenslauf), gez. Max E. Graf zu Solms-Roedelheim, 20.2. 1946; GLA, 235/29976; Personalbogen Max Ernst Graf zu Solms-Roedelheim; UAH, B-6681/2

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  103. So konnten z.B. noch keine näheren Informationen beschafft werden zur Arbeit von Paul J. Herrmann: Untersuchungen zur agraren Struktur Mittelbadens (Landkreis Bühl und Rastatt). Vorschläge zu einer Neuordnung der Boden-und Besitzverhältnisse (Maschinenschrift), o.O. (1942). Staats-und Wirtschaftswissenschaftliche Dissertation, 10.7.1942, Universität Heidelberg; außerdem wurden auch andere Themenbereiche bei Brinkmann bearbeitet; vgl. z.B. die Dissertationen zur Frauenerwerbsarbeit von Hedwig Maaß: Von Frauenarbeit zu Frauenfabrikarbeit. Untersuchung über Ursachen und Anfänge der industriellen Frauenarbeit. Witten 1938; und Else Härtling: Die Lage der erwerbstätigen Frau unter besonderer Berücksichtigung der gehobenen Berufe und der arbeitseinsatzpolitischen Fragen. Heidelberg 1941; die ehemalige Studentin von Alfred Weber, Luise Manz, promovierte 1937 bei Brinkmann mit der Arbeit „Der Ordo-Gedanke. Ein Beitrag zur Frage des mittelalterlichen Ständegedankens“ (Stuttgart-Berlin 1937); vgl. L. Manz an Weber, 22.4. 1946; BA, Nachlaß Alfred Weber, Nr. 35

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  104. Vgl. C. Klingemann: Angewandte Soziologie (Anm. 3)

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  105. Vgl. ebd.

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  106. Die Grundlagen dieser Vorlage (des Generalplans Ost, C.K.) sind in meinem Institut für Agrarwesen und Agrarpolitik erarbeitet worden unter Mitwirkung einiger engster Mitarbeiter in der Planung und im Zentralbodenamt (zwei Ämter in der von Konrad Meyer geleiteten Amtsgruppe C beim Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums, C.K.) und unter Hinzuziehung von Professor Dr. Boesler — Jena (Finanzwissenschaft).“ Konrad Meyer an Reichsführer SS, 28.5.1942; abgedruckt bei Dietrich Eichholtz: Der „Generalplan Ost”. Über eine Ausgeburt imperialistischer Denkart und Politik (mit Dokumenten), in: Jahrbuch für Geschichte, 26, 1982, S. 259; in seinem Nürnberger Prozeß teilte Konrad Meyer seinem Verteidiger mit, daß sein ehemaliger Mitarbeiter, der habilitierte Agrarsoziologe und Dozent an der Universität Berlin, Herbert Morgen, am Generalplan Ost mitgearbeitet hatte; K. Meyer, handschriftliche Notiz an seinen Verteidiger Dr. Behling; BA, All. Proz.; nach 1945 war Herbert Morgen u.a. Professor und Direktor der Pädagogischen Hochschule für landwirtschaftliche Lehrer in Oldenburg und Präsident der Akademie für Raumforschung und Landesplanung in Hannover

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  107. Franz Eulenburg: Großraumwirtschaft und Autarkie. Jena 1932

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  108. Vgl. Karl Heinz Roth: Vernichtung und Entwicklung. Die nazistische „Neuordnung` und Bretton Woods (Arbeitspapier für das Bonner Tribunal gegen den Weltwirtschaftsgipfel am 3.5.1985), in: Mitteilungen der Dokumentationsstelle zur NS-Sozialpolitik, 1. Jg. (1985), H. 4; Detlef Hartmann: Völkermord gegen soziale Revolution. Das US-imperialistische System von Bretton Woods als Vollstrecker der nationalsozialistischen Neuen Ordnung, in: Autonomie, H. 14, 1985

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  109. Vgl. Achim Bay: Der nationalsozialistische Gedanke der Großraumwirtschaft und seine ideologischen Grundlagen. Darstellung und Kritik. Köln 1962; als Korreferent dieser an der Universität Erlangen-Nürnberg angenommenen Dissertation fungierte pikanterweise der bekannte Reichssoziologe Karl Valentin Müller.

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  110. Vgl. Hans Werner Neulen: Europa und das Dritte Reich. Einigungsbestrebungen im deutschen Machtbereich 1939 — 1945. München 1987

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  111. Vgl. BA, NS 8/104, Bl. 63; Daitz war außerdem Mitglied in mehreren Aufsichtsräten, vgl. Erich Stockhorst: 5000 Köpfe. Wer war was im Dritten Reich. Kiel 21985, S. 96f

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  112. Vgl. Rolf Seeliger: Braune Universität. Deutsche Hochschullehrer gestern und heute, H. 6, München 1968, S. 62ff; dem Wissenschaftlichen Beirat gehörten z.B. auch die Professoren Reinhard Höhn, Carl Schmitt und Karl C. Thalheim an; ebd., S. 71

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  113. A. Predöhl: Großraum, Autarkie und Weltwirtschaft, in: Das neue Europa. Beiträge zur nationalen Wirtschaftsordnung und Großraumwirtschaft. Dresden 1941

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  114. Vgl. Karl Drechsler/Hans Dress ! Erhart Hass: Europapläne des deutschen Imperialismus im zweiten Weltkrieg, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, XIX. Jg. (1971), S. 917 11 la Vgl. Universitätsarchiv Leipzig, 13 HH WWI

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  115. Sowohl das Stichwort „Großraumwirtschaft“ wie auch das Zentralinstitut wurden zum ersten Mal erwähnt in dem für die jeweils geltende Sprachregelung verbindlichen „Lexikon Wegweiser von A-Z” im Adressenwerk der Dienststellen der NSDAP, des Staates, der Berufsorganisationen. Berlin, 3. Ausgabe 1941 /42, S. 68f, 190

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  116. Vgl. Mitteilungen des Zentralforschungsinstituts für Nationale Wirtschaftsordnung und Großraumwirtschaft, 1943, H. 1, S. 156–160

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  117. M. Bormann an A. Rosenberg, 26.7.1942; BA, NS 8/187, Bl. 124f; der GWG wurde jedoch durch den Reichsschatzmeister der NSDAP unter Berufung auf das Werbeverbot von Organisationen in Absprache mit Bormann die Gründung von Wirtschaftsbeiräten in den Gauen untersagt; Reichsschatzmeister an A. Rosenberg, 2.11. 1942; BA, NS 8 /204, Bl. 26ff

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  118. Die Zeitschrift „Auswärtige Politik“ erschien bis 1942 unter dem Titel „Monatshefte für Auswärtige Politik” und war über ihren Träger, das Deutsche Institut für Außenpolitische Forschung, in der Hand des Auswärtigen Amtes; vgl. Hermann Weber: Rechtswissenschaft im Dienst der NS-Propaganda. Das Hamburger Institut für Auswärtige Politik und die deutsche Völkerrechtsdoktrin in den Jahren 1933 bis 1945, in: Klaus Jürgen Gantzel (Hg.): Wissenschaftliche Verantwortung und politische Macht. Berlin-Hamburg 1986 (zu von Kempski, s. Register); von Kempski war vorher Hauptschriftleiter des Archivs für Rechts-und Sozialphilosophie; nach 1945 war er auch in der bundesrepublikanischen Soziologie aktiv; vgl. z.B. Max Horkheimer: Survey of the Social Sciences in Western Germany. Washington 1952 (Register); von Sivers war außerdem noch einer anderen Alfred Rosenberg unterstehenden Gruppierung von Sozialwissenschaftlern verbunden. Für die „Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der bolschewistischen Weltgefahr“ bearbeitete er den Forschungsauftrag „Die seelischen und geistigen Grundlagen des Bolschewismus”; IfZ, MA 258, Bl. 10; BA, NS 8/241

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  119. Europäische Großraumwirtschaft. Vorträge, gehalten auf der Tagung des Vereins deutscher Wirtschaftswissenschaftler zu Weimar vom 9. bis 11. Oktober 1941. Leipzig 1942; der Berliner Hochschullehrer und wissenschaftliche Leiter der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung und bekannte Nachkriegssoziologe Friedrich Bülow verfaßte mit „Großraumwirtschaft, Weltwirtschaft und Raumordnung“ (Leipzig 1941) ebenfalls einen einschlägigen Text.

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  120. Vgl. Lothar Gruchmann: Nationalsozialistische Großraumordnung. Die Konstruktion einer „deutschen Monroe-Doktrin“. Stuttgart 1962

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  121. Alle Angaben nach UAH, B-6693/1

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  122. E.M.: Institut für Großraumwirtschaft an der Universität Heidelberg, in: Raumforschung und Raumordnung, 6. Jg. (1942), S. 20f

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  123. Arbeitsbericht 1942/43; GLA, 235 /2995 8

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  124. Walter Thorns (Leiter des IfG) an Rektor, 5.2.1943; UAH, B-6693/1; der ehemalige Direktorialassistent, Prof. Dr. Antonio Montaner (Ludwigshafen) konnte sich nicht mehr an Einzelheiten des Institutsbetriebs erinnern (Telefongespräch mit dem Verf., 28. 9. 1988 )

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  125. Vgl. UAH, B-66931/1

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  126. Bereits 1941 hatte der Assistent Klaus Heinrich mit „Zollunion und Großwirtschaftsräume“ (Schmollers Jahrbuch, 65. Jg., 1941 I) einen einschlägigen Aufsatz publiziert.

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  127. Dekan an Rektor, 12.2. 1942; UAH, B-6693/1; Speer betrieb selbst Großraumpolitik; vgl. Karl-Heinz Ludwig: Technik und Ingenieure im Dritten Reich. Düsseldorf 21979, S. 429

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  128. Ernst Schuster war seit 1923 Mitglied der DGS; vgl. Artikel E. Schuster, in: Kürschners Gelehrtenkalender 1961; er war auch Teilnehmer am Jenaer Soziologentreffen im Jahr 1934; vgl. den Beitrag „Entnazifizierung und Soziologiegeschichte“ in diesem Band

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  129. Vgl. GLA, 235/29958

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  130. Vgl. UAH, B-6681 /2

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  131. Vgl. GLA, 235/29853, 29958

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  132. Vgl. GLA, 235/29958

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  133. Vgl. Art. G. Rittig, in: Kürschners Gelehrtenkalender 1940/41; G. Rittig: Amerikanismus und Bauerntum, in: Deutsche Agrarpolitik, 2. Jg. (1943), Nr. 3; in der Bundesrepublik lehrte Rittig an der Universität Göttingen.

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  134. Vgl. UAH, B-6681/2

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  135. Vgl. GLA, 235 /29976; Sauermann, der ebenfalls als Wirtschaftswissenschaftler und Soziologe ausgewiesen war, war vor 1933 Mitarbeiter des Soziologen Karl Dunkmann, arbeitete im „Dritten Reich“ für die Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung (vgl. Raumforschung und Raumordnung, 5. Jg. [1941], S. 86f); war als Teilnehmer für den dann wegen des deutschen Überfalls auf Polen ausgefallenen Internationalen Soziologenkonkreß in Bukarest vorgesehen (vgl. Universitätsarchiv Köln, Zug. 9 /31) und war Anfang der vierziger Jahre Leiter der Abteilung für Sozialverwaltung beim Institut für Wirtschaftswissenschaft der Universität Frankfurt am Main, die als Ersatz für das nach der Emeritierung des Soziologie-Professors Heinz Marr völlig dahinsiechende Soziologische Seminar galt (vgl. Universitätsarchiv Frankfurt am Main, Az.: XI, 10 — 11 )

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  136. H. Jecht an W. Sombart, 1.1. 1934; Zentrales Staatsarchiv der DDR, Dienststelle Merseburg, Rep. 92, Nachlaß Werner Sombart, Nr. 18a, Bl. 35, 35R

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  137. Vgl. Dekan an Rektor, 15.7. 1942; GLA, 235/29853

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  138. Vgl. GLA, 235/29853

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  139. Vgl. H. Jecht an Rektor, 15.11. 1945; UAH, B-6680/2, B-6681 /2

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  140. Neben den Wissenschaftlern nahmen noch gut ein Dutzend Vertreter von Ministerien und obersten Reichsbehörden sowie Ohlendorfs Vorgänger im Sicherheitsdienst, Prof. Dr. Reinhard Höhn, an der Arbeitssitzung teil, auf der Ohlendorf ein längeres Einführungsreferat, der Jenaer Soziologe Max Hildebert Boehm das Hauptreferat und der Wiener Soziologe Franz Ronneberger das Korreferat hielten. (Eine Aufarbeitung des umfangreichen Aktenmaterials zu dieser Arbeitssitzung ist geplant.) Die 1944 als Verbindungsstelle zwischen Wissenschaft und Politik gegründete Volkswirtschaftliche Abteilung des RWM hatte für die Vorbereitung ihrer Nachkriegsplanungen bereits vor dieser Arbeitsbesprechung Verbindung mit dem InSoSta aufgenommen; vgl. Ludolf Herbst: Der Totale Krieg und die Ordnung der Wirtschaft. Die Kriegswirtschaft im Spannungsfeld von Politik, Ideologie und Propaganda 1939 — 1945. Stuttgart 1982, S. 437, 447

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  141. H. Jecht an Rektor, 17.2. 1945; UAH, B-6680/2

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  142. Vgl. zum Soziographischen Institut, C. Klingemann: Angewandte Soziologie (Anm. 3); der ehemalige Assistent am InSoSta Carl Jantke danach Dozent an der Universität Königsberg, teilte allerdings ebenfalls dem REM Anfang 1945 mit, daß er im Auftrag des Außenstellenleiters der Wehrforschungsgemeinschaft Königsberg mit kriegswichtigen Unterlagen Mitte Februar verlassen habe, im Ministerium aber wegen eines „Terrorangriffs“ nicht habe vorsprechen können und nun in Landshut sei; C. Jantke an REM, 14.2. 1945 ( Telegramm); Unterlagen C. Jantke, BDC

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  143. Vgl. GLA, 235/3231

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  144. Vgl. Artikel H. Jecht, in: Kürschners Gelehrtenkalender 1961, 1966

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  145. C. Brinkmann: Versuch einer Gesellschaftswissenschaft. München-Leipzig 1919, S. 16

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  146. H. Maus: Zur gesellschaftlichen Funktion der Soziologie, in: Archiv für Rechts-und Sozialphilosophie, Bd. XXXIII (1939/40), S. 182; Weber konnte nach 1933 auch in Deutschland publizieren, vgl. Josef Kepeszczuk: Alfred Weber. Schriften und Aufsätze 1897 — 1955. München 1956

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  147. Vgl. R. Bollmus (Anm. 30 ), S. 66

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  148. a L. Marcuse: Professor Alfred Weber, in: Das Neue Tagebuch, H. 45, 9.11.1935 142 Vgl. BMK an Rektor, 14.7.1938; Rektor an BMK, 21.7.1938; BMK an REM, 28.7.1938; BMK an Weber, 13.7.1943; GLA, 466/20780

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  149. A. Weber: Bericht (19.6.1936); GLA, 235/20780

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  150. Vollständiger Abdruck des von Karl Schiller zur Verfügung gestellten Gutachtens der Reichsstelle für den Verleger vom 22.9.1936, in: R. Seeliger (Anm. 109), S. 94 — 96

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  151. C. Brinkmann an Dr. Paul Junker (Anm. 59); auch in einem anderen Fall wurde deutlich, daß akademische Belehrungen über die wahren geistigen Grundlagen des Nationalsozialismus bei dessen parteiamtlichen Hütern nicht beliebt waren; als Brinkmann in der Zeitschrift „Das Reich“ Gustav Schmoller zum Vorbild nationalsozialistischer Wirschaftswissenschaft erklärte, wurde dies von Wilhelm Longert, dem Leiter der „Hauptstelle Soziologie” im Amt Rosenberg, zurückgewiesen; W. Longert an Prof. Heinrich Bechtel, 13.7.1942; BA, NS 15/192. (Eine Aufarbeitung des umfangreichen Archivmaterials zur Hauptstelle Soziologie wird vorbereitet.)

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  152. Sinn und Ziel der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums; gez. Hans Hagemeyer (Leiter der RSF), o.D. (ca. 1934 ); BA, NS 8/ 153, Bl. 155 —157, hier: Bl. 155

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  153. RFS an Reichsleiter A. Rosenberg, 26.3.1934; BA, NS 8/ 153, Bl. 133; für die RFS waren u.a. Arnold Gehlen, Gunther Ipsen, Karl Heinz Pfeffer, Max Rumpf, Helmut Schelsky und Karl C. Thalheim tätig.

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  154. Volker Dahm: Die nationalsozialistische Schrifttumspolitik nach dem 10. Mai 1933, in: U. Walberer (Hg.) (Anm. 10 ), S. 73

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  155. C. Brinkmann an Erich Rothacker, 16.7. 1942; Nachlaß Erich Rothacker I, Universitätsbibliothek Bonn

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  156. Vgl. C. Brinkmann: Wirtschaftstheorie. Tübingen 1948, S. 91

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  157. Vgl. die von der Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts besorgte Edition

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  158. R. Bollmus (Anm. 30), S. 68

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Klingemann, C. (1990). Das „Institut für Sozial- und Staatswissenschaften“ an der Universität Heidelberg zum Ende der Weimarer Republik und während des Nationalsozialismus. In: Dahme, HJ., Klingemann, C., Neumann, M., Rehberg, KS., Srubar, I. (eds) Jahrbuch für Soziologiegeschichte 1990. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95527-2_2

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