Zusammenfassung
Die berufliche Erstausbildung findet wie bereits erwähnt in den Vollzeit-schulen auf der Sekundarstufe II statt. In der Binnendifferenzierung der einheitlichen Schulstufe der 14- bis 18jährigen soll den Schülern das notwendige technische und Allgemeinwissen und Können vermittelt werden, das sie dann in der Arbeitswelt anwenden. Wenn auch damit dem Prinzip nach die Berufsausbildung als Phase, die wesentlich über die Lebenschancen der jungen Generation entscheidet, den unmittelbaren betrieblichen Interessen der Unternehmern entzogen und auf eine allgemeine Basis gestellt wird, bestehen in Italien zunehmend Zweifel an der Berechtigung und Effektivität der reinen Schulausbildung. So werden von den Regionen mittlerweile Berufsbildungszentren eingerichtet, die noch 1974/75 von nur 170 000, 1981–82 aber schon von 307 000 Personen besucht wurden. Sie dienen auch zur beruflichen Weiterbildung. Mit der Reform dieser Berufsbildungszentren von 1978 stiegen zum einen ihre Zahl auf 1640 in der Trägerschaft der Regionen oder anderer nicht-privater Körperschaften und zum andern die Qualität der Kurse. Der Süden ist unter den Teilnehmern im Verhältnis zu seiner Erwerbsbevölkerung unterrepräsentiert, was auch in diesem Bereich Rückstände zementiert. Die Gründe für den verstärkten Zulauf zu den Kursen der Berufsbildungszentren liegen in der Verlängerung bzw. Alternative zur abgebrochenen Schullaufbahn oder in der Möglichkeit, bei fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten hier unterzukommen.
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Drüke, H. (1986). Berufliche Erst- und Weiterbildung. In: Italien. Grundwissen — Länderkunden, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95522-7_27
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95522-7_27
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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