Zusammenfassung
Die dezentralen Strukturen des heutigen Italiens sind Resultat eines langen Prozesses der territorialen Gliederung der zentralen Verwaltung, der voller Widersprüche, Wendungen und zum Teil Ungereimtheiten ist. Am Fall Italien zeigt sich nachdrücklich, daß sich die staatliche Verwaltung keineswegs nach zweckrationalen Gesichtspunkten der möglichst effektiven Verwaltung des Gemeinwesens auf den verschiedenen Ebenen organisieren läßt. So spielten historische Gegebenheiten, die Rücksichtnahme auf regionale Besonderheiten und nicht zuletzt politische Opportunitäten eine überragende Rolle gegenüber dem Streben nach effektiver Dezentralisierung. Historische Voraussetzungen waren beispielsweise ausschlaggebend für die Fortexistenz des Präfekten trotz der weiten Befugnisse der Regionen ab 1977; sozio-politische und kulturelle Besonderheiten führten zur Regelung des Sonderstatuts für fünf der zwanzig Regionen und politische Interessen und Kehrtwendungen der Christdemokraten wie der Linken in der Frage der dezentralen Organe als Kern zur Festigung bzw. Erlangung der zentralen politischen Macht spielten eine erhebliche Rolle in der verzögerten Installierung von Regionen. Die Beispiele ließen sich fortsetzen, sollten aber den Hintergrund abgeben für die detaillierte Betrachtung der einzelnen Ebenen selber.
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Drüke, H. (1986). Die Territorialverwaltung. In: Italien. Grundwissen — Länderkunden, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95522-7_19
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95522-7_19
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-95523-4
Online ISBN: 978-3-322-95522-7
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