Zusammenfassung
Eine wissenschaftlich-theoretische und auf‘s Politische zielende Auseinandersetzung mit dem „Sozialstaatsprinzip“, in dem „Bereitschaft und Verantwortung, Aufgabe und Zuständigkeit (des) Staates zur Gestaltung der sozialen Ordnung“ (Ipsen 1952: 74) in der Konstitutionsphase der Bundesrepublik Deutschland einerseits begrifflich gefaßt, andererseits aber auch heiß umstritten waren, findet innerhalb der Politikwissenschaft schon seit Jahren nicht mehr statt. Die Rede ist heute viel mehr von „Sozialpolitik“, ihren Möglichkeiten, Wirkungen und Grenzen, als vom „Sozialstaat“ als einem in bestimmter Weise begriffenen politischen Instrument der aktiven, willentlichen, auch insofern politischen Gestaltung der Gesellschaft. Hans-Hermann Hartwich‘s „Sozialstaatspostulat und gesellschaftlicher status quo“ erschien 1970 und stellt seitdem, was im Rückblick möglicherweise noch sichtbarer wird als es in der zeitgenössischen Rezeption jedenfalls von einigen von Anfang an zugestanden wurde, gewissermaßen einen Scheitelpunkt der verschiedenen Diskussionslinien um Sozialstaatlichkeit und Sozialpolitik in der Geschichte der Bundesrepublik dar.
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Greven, M.T. (1990). Vom „Sozialstaat“ zur „Sozialpolitik“ und zurück zum „Staat“. In: Bermbach, U., Blanke, B., Böhret, C. (eds) Spaltungen der Gesellschaft und die Zukunft des Sozialstaates. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95521-0_2
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