Zusammenfassung
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es seit 30 Jahren eine Armee, die von der etablierten, akademischen Soziologie praktisch totgeschwiegen wird. Die wenigen Vertreter der Disziplin, die sich dennoch ausnahmsweise dem Militär wissenschaftlich zuwandten, taten es nur vorübergehend; im Verhältnis zu ihren sonstigen Arbeiten war die Beschäftigung mit dem Militär nebensächlich. Militärsoziologie war und ist so etwas wie eine „Anomalie in der soziologischen Disziplin“.1
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
Charles Moskos: The Military, in: Annual Review of Sociology 2 (1976), S. 73
Christian Graf von Krockow Soziologie des Friedens, Gütersloh 1962
vgl. Ralf Zoll: Einführung, in: ders. (Hg.): Wie integriert ist die Bundeswehr?, München 1979, S. 9–40
vgl. hierzu und zu dem Folgenden Günther Wachtler (Hg.): Militär, Krieg, Gesellschaft, Frankfurt/,M. 1983
Wolfgang R. Vogt: Das Theorem der Inkompatibilität, in: ders. (Hg.), Sicherheitspolitik und Streitkräfte in der Legitimitätskrise, Baden-Baden 1983, S. 21–58
Auguste Comte, in: G. Wachtier (Hg.): a.a.O., S. 27
Herbert Spencer, in: G. Wachtler (Hg.): a.a.O., S. 38–52
als extremen Vertreter einer solchen Auffassung vgl. Heinz Karst Armee nur für den Frieden?, in: Europäische Wehrkunde 8, 1979, S. 403–406
Werner Sombart, in: G. Wachtler (Hg.): a.a.aO., S. 66
ebenda
Max Weber inG. Wachtler (Hg.): a.a.O., S. 108
vgl. hierzu und zu den folgenden Ausführungen Ekkehard Lippert und Günther Wachtier Militärsoziologie — eine Soziologie „nur für den Dienstgebrauch“?, in: Ulrich Beck (Hg.): Soziologie und Praxis, Sonderband 1 der,Sozialen Welt‘, Göttingen 1982, S. 335–355
grundlegend und bis heute richtungsweisend ist hierfür die Arbeit von E. S. Shils und M. Janowitz Cohesion and Desintegration in the Wehrmacht in World War II, in: Public Opinion Quarterly, 12, 1948, S. 280–315
so auch Klaus Roghmann und Rolf Ziegler Militärsoziologie, in: René König (Hg.): Handbuch der empirischen Sozialforschung Bd. 9, Stuttgart 1977, S. 153; beispielhaft dafür ist: Wehrsoziologische Forschungsgruppe der Universität Köln, Soziometrischer Test über informelle Gruppenstrukturen und die soziale Situation von Soldaten als Hintergrund ihrer Angstbereitschaft. 2 Bde. Köln 1968
beispielhaft: H. v. Heiseler: Militär und Technik, in: Georg Ficht (Hg.): Studien zur politischen und gesellschaftlichen Situation der Bundeswehr Bd. 2, Witten u. Berlin 1966, S. 66–158
so z. B. Bernhard Fleckenstein (Hg.): Bundeswehr und Industriegesellschaft, Boppard 1971
beispielhaft dafür ist der Sammelband von Ralf Zoll (Hg.): Militär und Sicherheit, Opladen 1983
E. Lippert/G. Wachtler,1982, a.a.O., S. 347; zur Situation in den USA siehe H. W. Ahlemeyer Wie friedlich ist die Soziologie?, in: Info-Dienst Wissenschaft und Frieden 1/1983 und 1/1984, S. 19–21
vgl. M. Howard: Der Krieg in der europäischen Geschichte, München 1981
vgl. N. Elias: Über den Prozeß der Zivilisation, Frankfurt/M. 1980
Elias schreibt hierzu: „Für alle naturalwirtschaftlichen Kriegergesellschaften — und nicht nur für sie — ist das Schwert ein sehr naheliegendes, ein unentbehrliches Mittel zum Erwerb von Produktionsmitteln und die Gewaltandrohung ein unentbehrliches Mittel der Produktion.“, a.a.O., S. 205f.
E. Krippendorff: Die Friedensbewegung kann nicht Friedensbewegung bleiben — oder sie ist auch das nicht mehr, in: U. Albrecht u. a. (Hg.): Stationierung — und was dann?, Berlin 1983, S. 126
G. Wachtier Struktur- und Funktionswandel der Streitkräfte, in: W.R. Vogt (Hg.): a.a.O., S. 5978
E. Lippert u. G. Wachtier Kommunikative Aspekte von Sicherheitspolitik und Militärstrategie, in: Publizistik, Heft 3/4, 29. Jg., 1984, S. 324–330
G. Simmel in: G. Wachtler (Hg.) 1983, a.a.O., S. 2
E. Lippert u. G. Wachtier Militärische Arbeit als Produktion von Sicherheit?, in: W.R. Vogt (Hg.): a.a.O., S. 261–284
J. Habermas Theorie des kommunikativen Handelns, Frankfurt/M. 1981, S. 25ff.
G. Simmel,in: G. Wachtier (Hg.): 1983, a.a.O., S. 133
vgl. H.-U. Kohr u. G. Räder Generational Learning and Views on National Security. Paradigmas of Military Threat and Socio-political Orientations Amongst the West German Youth, Paper presented to the 7th Annual Scientifc Meeting of the International Society of Political Psychology, June 24–27, 1984, University of Toronto
E. Lippert u. G. Wachtier: Feindbild — Hierarchie — Tradition. Die gesellschaftliche Bedeutung soldatischer Realitätskonstruktion, in: K.M. Bolte u. E. Treutner (Hg.): Subjektorientierte Arbeits-u. Berufssoziologie, Frankfurt 1983, S. 225–243
E. Lippert u. G. Wachtier Was ist Sicherheit? Überlegungen zur Gesellschaftsstruktur und Sicherheitspolitik, in: Vierteljahresschrift für Sicherheit und Frieden (S+F), Jg. 2, H. 1, 1984
dies wird bereits im Titel eines Aufsatzes von E. Krippendorff deutlich: „Die Friedensbewegung kann nicht Friedensbewegung bleiben — oder sie ist auch das nicht mehr“, in: U. Albrecht u. a. (Hg.): Stationierung — und was dann?, Berlin 1983
so auch D. Senghaas: Aggressivität und Gewalt. Thesen zur Abschreckungspolitik. in: H. Marcuse et. al.: Aggression und Anpassung in der Industriegesellschaft, Frankfurt 1972, S. 128–144
vgl. hierzu den Legitimitätsbegriff bei J. Habermas Theorie des kommunikativen Handelns, Bd. 1, Frankfurt 1981, S. 39
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1985 Leske Verlag + Budrich GmbH, Leverkusen
About this chapter
Cite this chapter
Wachtler, G. (1985). Militärsoziologie und Gesellschaftspolitik. In: Hradil, S. (eds) Sozialstruktur im Umbruch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95501-2_15
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95501-2_15
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0547-2
Online ISBN: 978-3-322-95501-2
eBook Packages: Springer Book Archive