Zusammenfassung
„Kinderkriegen“ gilt manchen als „die natürlichste Sache der Welt“, aber das war es noch nie; „Fortpflanzung“ gilt manchen als Privatangelegenheit, aber auch das war es noch nie. Verhütungswissen gilt manchen als Errungenschaft erst unseres Jahrhunderts — aber es wurde verhütet, seit Menschen sich geschlechtlich fortpflanzen. Seit es „Kulturmenschen“ gibt, wirken bei Fortpflanzungsentscheidungen Glaubenshaltungen, wirtschaftliche Erwägungen und Umweltbedingungen auf höchst komplexe Weise zusammen. Immer werden Entscheidungen getroffen; in den vorstaatlichen Gesellschaften entsprechend dem selbstgesetzten Wertesystem der relativ kleinen Kollektiv-Einheiten; auch nach der Staatenbildung sind diese Entscheidungen keine „Privatsache“, im Gegenteil. Mit den verschiedensten staatlichen Maßnahmen wurde und wird „Körper-Politik“ betrieben. Vitale Interessen verbinden sich mit Begriffen wie Familienpolitik, Geburtenpolitik, Gesundheitspolitik und Abtreibungsgesetzgebung — wie vital, haben Feministinnen erfahren, die sich seit den sechziger Jahren um Veränderungen auf diesen Sektoren bemühen; sie bekamen bestätigt, wie politisch das Private ist. Ging es in den ersten Jahren vorwiegend um das Recht auf soziale, sexuelle und kulturelle Selbstverwirklichung, so rückten für viele ab Mitte der siebziger Jahre ökologische Fragen und die Frage, wie der Krieg zu verhüten sei, in den Vordergrund.
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Rentmeister, C. (1985). „Die Junggesellenmaschine“ — Bevölkerungsökologie in matriarchalen und egalitären Gesellschaften, Bevölkerungsexplosion in Patriarchaten. In: Frauenwelten — Männerwelten. Alltag und Biografie von Mädchen, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95492-3_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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