Zusammenfassung
Der jeweilige Bundestagspräsident ist aufgrund seines Amtes dazu verpflichtet, den Bundestag bei der Wahrnehmung seiner Funktionen in vielfältiger Art und Weise zu unterstützen.399 Eine von mehreren Funktionen eines Parlaments im parlamentarischen Regierungssystem, damit auch des Bundestages, ist die Integrationsfunktion (Regierungsmehrheit und Opposition als Gesprächspartner).400 Nach der Kommunikationsbzw. Öffentlichkeitsfunktion des Bundestages ist dies diejenige Parlamentsfunktion, zu deren Erfüllung der Bundestagspräsident am meisten beitragen kann. Konkret bedeutet dies für den Bundestagspräsidenten, daß es zu seinen wichtigsten Aufgaben gehört, ein sachliches Gesprächsklima zwischen Regierungsmehrheit und Opposition zu fördern bzw. herzustellen. Der Bundestagspräsident „... ist der ruhende Pol des Parlamentes. Er kann viel bewegen, auf daß das Parlament seine notwendige Stabilität bewahrt und sie auch in Zeiten politischer Krisen behält... Er kann entscheidend beitragen, daß bei fast gleich starken Seiten des Hauses die Gefahr reduziert wird, daß durch Übernervosität, Überreizbarkeit großer Gruppen die Arbeitsfähigkeit verloren geht...“401
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Anmerkungen
Vgl. oben S. 9f.
Sfeffani, Parlamentarische und präsidentielle Demokratie, a.a.O., S. 92; vgl oben S. 9.
Der ehemalige Bundestagspräsident Kai-Uwe von Hassel am 16.2.1981 in einem Brief an den Verfasser.
DAS PARLAMENT Nr. 46 vom 15.11.1980. Vgl. auch „Das Parlament machte richtungsweisende Politik.“Interview mit Bundestagspräsident Stücklen, in: DAS PARLAMENT Nr. 32–33 vom 11./18. August 1979, S. 20: „Es ist eine der Aufgaben des Parlamentspräsidenten,…, im Umgang miteinander ein angenehmes Klima zu schaffen, Brücken zu schlagen, um zu einem besseren Verständnis beizutragen.“
BT 7./8./24.1.1973/S.222D.
Ebenda, S. 223A.
Vgl. ebenda, S. 223A, B.
Ebenda, S. 224A.
VgL ebenda, S. 223A.
Am 17.12.1980 in einem Brief an den Verfasser.
Vgl. oben S. 23f.
Kai-Uwe von Hassel am 16.2.1981 in einem Brief an den Verfasser.
BT 8./67./24.1.1978/S.5161A.
Kai-Uwe von Hassel am 16.2.1981 in einem Brief an den Verfasser.
BT 6./67./23.9.1970/S. 3684B.
Ebenda.
Vgl. auch oben S. 30, wo dieser Vorfall unter einer etwas anderen Perspektive bereits kurz erörtert wurde.
Imanuel Geiß, Volker Ullrich (Hrsg.), Fünfzehn Millionen beleidigte Deutsche, oder: Woher kommt die CDU?, Reinbek bei Hamburg 1970, S. 5 (Vorwort der Herausgeber). Dieser Band aus der Reihe rororo-aktuell hatte die Verteidigung Möllers zum Ziel. Mehr noch: „Der Band soll mit Möller zugleich auch die Demokratie verteidigen.“(Ebenda.)
Ebenda.
Brief an den Verfasser vom 16.2.1981.
Hierzu eingehend: Troßmann, Parlamentsrecht… (1977), a.a.O., Randbemerkungen zu § 7 und passim. Vgl. auch: Ulrich Gundelach, Der Bundestagspräsident, in: Günther Rüther (Hrsg.), Die „vergessenen“Institutionen, Melle 1979, S. 310–343, hier: S. 328–330.
Brief an den Verfasser vom 8.9.1980.
Carlo Schmid, Erinnerungen, a.a.O., S. 382.
Ebenda.
Vgl. Rummel, a.a.O., S. 18–21.
Für Informationen bedankt sich der Verfasser bei Herrn Regierungsdirektor Friedhelm Maier von der Bundestagsverwaltung.
Die Themenpalette konnte sich dabei beispielsweise von der Kritik an der mangelhaften Prüfung von Kurzarbeitsgenehmigungen bis zur Gleichschaltung der Witwenrenten mit denen der Männer erstrecken. Vgl. hierzu die Presseberichte im „Vorwärts“vom 6.11.1975 und in der „Rheinpfalz“vom 31.10.1975.
Frau Renger führte diese Gespräche auch als Vizepräsidentin weiter und bekam dafür 1978 einen Public-Relations-Preis zuerkannt. (Vgl. DAS PARLAMENT vom 9.9.1978.)
BT5./200./29.11.1968/S. 10762D.
Ebenda, S. 10762D-10763A.
Ebenda, S. 10763A.
Ebenda, S.10772B,C.
Ebenda, S. 10758D.
Vgl. in diesem Zusammenhang auch die seinerzeit in der Presse vielbeachtete „Drohung“von Bundestagspräsident Stücklen, eine Bundestagssitzung wegen mangelnder Abgeordnetenpräsenz unterbrechen zu wollen: Klaus Dreher, Der Bundestag ist keine Behörde, in: SZ vom 12. 11.1979; DIE ZEIT vom 16.11.1979, S. 8.
BT 2./212./24.5.1957/S. 12424 A (Bundestagspräsident Gerstenmaier).
Schmid, Erinnerungen, a.a.O., S. 479–481.
Ebenda, S. 480f.
§ 7 Abs. 1 Satz 2 GOBT.
Vgl. Uwe Thaysen, Parlamentsreform in Theorie und Praxis, Opladen 1972, S. 261.
Hierzu Thaysen, Parlamentsreform…, a.a.O.
Uwe Thaysen, Parlamentsreform…, a.a.O., S. 219.
Ebenda, S. 220.
Vgl. Schindler, 30 Jahre…, a.a.O., S. 85.
Vgl. hierzu mit Nachweisen Troßmann, Parlamentsrecht… (1977), a.a.O., § 111, Rdnr. 40.
Vgl. hierzu und zum folgenden Troßmann, Parlamentsrecht…. (1977), a.a.O., § 111, Rdnr. 15; vgl. auch ders., Der Bundestag: Verfassungsrecht und Verfassungwirklichkeit, in: Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart, N. F., Bd. 28 (1979), S. 1–304, hier: S. 226.
Vgl. z. B. BT 8./150./9.5.1979/S. 11985B.
Vgl. hierzu mit Nachweisen Troßmann, Parlamentsrecht… (1977), a.a.O., § 111, Rdnr. 15.
§ 176 Bundesbeamtengesetz; § 7 Abs. 4 GOBT.
Vgl. Uwe Thaysen, Änderung der Befugnisse des Bundestagspräsidenten, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Jg. 1 (1970), S. 41–43.
Vgl. Hans J. Wolff und Otto Bachof, Verwaltungsrecht II, 4. Aufl. München 1976, S. 122.
Am 8.9.1980 in einem Brief an den Verfasser.
Am 24.12.1980 in einem Brief an den Verfasser.
Am 16.2.1981 in einem Brief an den Verfasser. Einfügungen nicht im Original.
Hierzu und zum folgenden: Klaus Rudolf Dreher, Alle Macht den Vizepräsidenten, in: Süddeutsche Zeitung vom 31.12.1969, Vgl. auch Christ und Welt (Stuttgart) vom 5.12.1969.
Dreher, a.a.O.
Troßmann, Parlamentsrecht… (1977), a.a.O., § 7, Rdnr. 43.3. Zu den juristischen Problemen des § 7 Abs. 4 GOBT vgl. auch Ritzel/Bücker, a.a.O., S. 238–241 (§ 7 Anm. IV.4).
Bundesbeamtengesetz in der Neufassung vom 3. Januar 1977, BGBl I, S. 1.
Zu den generellen Auswirkungen der Änderung des § 7 Abs. 4 vgl. auch oben Abschnitt 2.3 und passim.
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Wermser, J. (1984). Weitere Funktionen des Bundestagspräsidenten. In: Der Bundestagspräsident. Forschungstexte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, vol 10. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95484-8_4
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