Zusammenfassung
Es ist eine unfruchtbare Verschiebung der Probleme, wenn man die schwieriger gewordenen Beziehungen zwischen Mitteln und Zwecken bzw. zwischen Funktionen und deren Sinn strapaziert (z. B. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen oder deren Unterlassung zwecks Überwindung der Arbeitslosigkeit; Abrüstung oder Aufrüstung zwecks Frieden). Für Mittel und Maßnahmen müssen die gleichen Maßstäbe bzw. Werte gelten wie für die Ziele und Inhalte. Allerdings mögen Menschen und Herrschaftsträger diese Beziehungen gern aufspalten, indem sie für gute Ziele auch ungute Mittel einsetzen (z. B. für Gleichheit die Diffamierung der „Bessergestellten“; für Hochleistungen eine scharfe Konkurrenz) oder für respektable Inhalte auch ungute Funktionsweisen in Kauf nehmen (z. B. für Soziale Sicherheit eine Herrschaft der Funktionäre). Oder sie meinen gar nicht die vorgegebenen Ziele, sondern nehmen sie zum Vorwand für arge Maßnahmen, die ganz anderen Zielen dienen. Das dürfte in allen Zeiten und Systemen anzutreffen sein (Heterogonie der Zwecke). Davon sind schon die ältesten Fabeln und Geschichten voll. In demokratisch kontrollierten Staatsgesellschaften mit einem moralischen common sense dürfte eine Adäquanz von Werten und Zielen und Mitteln am ehesten herstellbar sein.
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Jaide, W. (1983). Perfekte Methoden — verworrene Ziele?. In: Wertewandel?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95459-6_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95459-6_15
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0421-5
Online ISBN: 978-3-322-95459-6
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