Zusammenfassung
Kategorisierung ist eine der grundlegensten kognitiven Fähigkeiten des Menschen. Könnten wir nicht kategorisieren, so wären wir in unserer Umwelt hoffnungslos verloren. Wir könnten weder Dinge noch Bewegungen als solche erkennen, da Perzeption nicht ohne Kategorisierung vonstatten gehen kann (McCauley 1987: 306). Wir könnten Freund oder Feind, Eßbares oder Nicht-Eßbares, Mensch oder Tier oder Gegenstand nicht unterscheiden. Auch könnten wir uns anderen Menschen nicht mitteilen und andere auch nicht verstehen, da es uns ohne die Fähigkeit der Phonemdiskriminierung- und kategorisierung gar nicht erst möglich wäre, aus dem kontinuierlichen Sprachsignal, das wir empfangen, sprachliche Einheiten herauszufiltern — eine der Grundvoraussetzungen für den Erwerb von Sprache wäre somit nicht gegeben.
“No acquisitional task puts greater demand on children’s skill at categorizing than learning to talk.” (Bowerman 1988: 28)
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Literatur
Der umgangssprachlich geläufigere Begriff für Mnemoniker ist “Rechenkünstler”. Die besonderen Gedächtnisleistungen von Mnemonikern sind jedoch nicht auf ihre Rechenkünste beschränkt.
Ist die Rede von Einzel- oder Individualkonzepten, so ist das abstrakte Konzept gemeint, das wir z.B. von “Einstein” haben, es steht für Einstein selbst und es gibt keine weiteren Fälle, auf die ein solches Einzelkonzept zutrifft (Eschenbach 1988). Gruppenkonzepte treffen auf mehrere Fälle zu (z.B. “Stuhl”).
Die Begriffe prototypicality effects und typicality effects sind synonym und werden als Typizitätseffekte oder als Prototypeneffekte übersetzt.
Eleanor (H.) Roschs erste Veröffentlichungen finden sich unter ihrem früheren Namen Eleanor R. Heider.
Es gibt jedoch auch Kategorien, die feste Grenzen besitzen, vgl. Armstrong, Gleitman und Gleitman 1983.
Asymmetrisch bezieht sich hier auf den ungleichen Grad der Mitgliedschaft verschiedener Kategoriemitglieder.
Nach Lakoff ist der Prototyp selbst ein idealisiertes kognitives Modell.
Von Hoffmann (1986) auch als Merkmalsübereinstimmung übersetzt.
Madole und Cohen (1995) stützen die Schlußfolgerungen von Tversky und Hemenway durch ihre Resultate aus Untersuchungen mit 14- und 18monatigen Kindern.
Die Replikationen sind unter anderem auch mit Schweizer und Deutschen Populationen durchgeführt worden (Flammer et al. 1985, Hasselhorn et al. 1990).
In der Linguistik findet sich mit Berkos berühmter Untersuchung zum Erwerb der englischen Pluralmorphologie ein ähnliches Beispiel für diese Vorgehensweise. Um mögliche Frequenzeffekte auszuschalten und somit sicherzustellen, daß tatsächlich eine mögliche Regel bei den Kindern festgestellt werden kann, wurde hier mit Kunstworten wie dem “wug” gearbeitet.
Es konnte jedoch gezeigt werden, daß Familiarität eine der Variablen ist, die für kulturelle Unterschiede in Typizitätsrating verantwortlich ist (Schwanenflugel und Rey 1986).
Vgl. auch Oden (1977).
Vgl. ausführlich Lakoff 1987: 68–154.
Für Kritik an der Exemplar-Sicht vgl. McLaren, I.P.L. et al. (1995).
Neben den klassischen Arbeiten von Inhelder und Piaget (1964), Clark (1973), Nelson (1974), Bowerman (1975) und Anglin (1976) seien hier besonders Gelman und Markman (1986, 1987), Keil (1984, 1988, 1989) und Carey (1982, 1985) genannt.
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Meints, K. (1999). Kategorisierung. In: Typizitätseffekte im Erwerb des englischen Passivs. Psycholinguistische Studien. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95434-3_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95434-3_2
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Print ISBN: 978-3-8244-4359-8
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