Zusammenfassung
Obwohl schon eine Reihe von empirischen Untersuchungen zum Einfluss von Farbinformationen auf das Erkennen und Benennen von Objekten durchgeführt worden sind, liegen bis heute keine gesicherten Erkenntnisse bezüglich des Einflusses von Farbinformationen auf das Benennen von Objekten vor. In einigen der zu dieser Fragestellung durchgeführten Untersuchungen konnte ein positiver Einfluss von zusätzlich dargebotener Farbinformation auf das Erkennen und Benennen von Objekten (Price & Humphreys, 1989; Glaser & Glaser, 1993) nachgewiesen werden. Glaser und Glaser (1993) haben in ihren Untersuchungen nicht nur einen positiven Einfluss passender Farbinformation sondern auch einen negativen Effekt nicht passender Farbinformation auf die für das Objektbenennen benötigte Zeit finden können, d h. die von ihnen untersuchten Versuchspersonen benötigten mehr Zeit für das Benennen eines visuell dargebotenen Objektes, wenn gleichzeitig mit der Objektinformation eine nicht zu dem Objekt passende Farbe dargeboten wurde. In anderen Untersuchungen konnte kein statistisch signifikanter Einfluss von Farbinformationen auf das Erkennen und Benennen von Objekten gefunden werden (Ostergaard & Davidoff, 1985; Davidoff & Ostergaard, 1988, Biederman & Ju, 1988). Davidoff und Ostergaard (1988) fanden in ihren Experimenten, dass die zusätzliche Darbietung der dem zu benennenden Objekt entsprechende Farbe zwar das Benennen, aber nicht das Erkennen von Objekten beschleunigt. Sie lehnen aber die Annahme ab, dass zusätzlich dargebotene Farbinformation das Benennen von Objekten beschleunigt als Indiz für eine kognitive Verarbeitung von Farbinformationen zu sehen ist und argumentierten, dass bei Annahme einer Wechselwirkung zwischen Farb- und Objektinformationen auf kognitiver Ebene auch ein Einfluss von Farbinformationen auf das Erkennen von Objekten gefunden werden müsste. Sie führen weiter aus, dass sich diese Wechselwirkung nicht nur beim Benennen von Objekten sondern auch beim Benennen von Farben bemerkbar machen sollte, d. h. dass ein Farbe schnellet erkannt und benannt werden sollte, wenn zusätzlich zur zu benennenden Farbe ein Objekt dargeboten wird, welches die zu benennende Farbe als charakteristische Farbe trägt.
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© 1999 Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden
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Schmidt, S. (1999). Empirische Untersuchungen zur Wechselwirkung zwischen Objektform und Objektfarbe beim Benennen von Objekten und Farben. In: Konzeptuelle Verarbeitung von Farbinformationen. Studien zur Kognitionswissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95433-6_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95433-6_5
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4344-4
Online ISBN: 978-3-322-95433-6
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