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Part of the book series: Zugänge zur Moderne ((ZUMO))

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Zusammenfassung

Der Ethnologe und Soziologe Pierre Bourdieu hat seine intellektuelle Laufbahn vor dem Hintergrund der französischen Nachkriegsdiskussion, die stark durch den Strukturalismus von Claude Levi-Strauss geprägt war, begonnen, sich dann aber, durch seine Studien über die kabylische Gesellschaft angeregt, von seinem geistigen Vater emanzipiert.211 Er bleibt jedoch dem strukturalistischem Ansatz verhaftet, wenn er in seinem großen Hauptwerk „Die feinen Unterschiede“ versucht, die französische Gegenwartsgesellschaft zu beschreiben. Zwar kennzeichnet er seinen Strukturalismus als konstruktivistischen bzw. genetischen Strukturalismus, um zu verdeutlichen, daß es in der sozialen Welt tatsächlich vom Bewußtsein der Individuen unabhängige Strukturen gibt, die jedoch einer sozialen Genese sowohl der Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungschemata des Individuums als auch der sozialen Gruppen (soziale Klassen) unterliegen.212 Dennoch bestimmt er die habituellen Dispositionen (Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungschemata) der Individuen in Homologie zu deren Sozialposition und grenzt damit die Möglichkeit von Spontanität bzw. konstruktivistischer Aktivität des Subjekts ein: „Wir alle sind frei innerhalb von Grenzen“213.

„Von Bedeutung und Interesse ist Kunst einzig für den, der die kulturelle Kompetenz, d.h. den angemessenen Code besitzt.“

Pierre Bourdieu, Die feinen Unterschiede

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© 1999 Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden

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Beer, R. (1999). Kolonialisierung und Habitus. In: Zwischen Aufklärung und Optimismus. Zugänge zur Moderne. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95431-2_4

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  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag

  • Print ISBN: 978-3-8244-4332-1

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