Zusammenfassung
Das unternehmenswertorientierte Management erfreut sich in den USA eines großen und seit Jahren ungebrochenen Interesses in Theorie und Praxis. Spätestens seit der Veröffentlichung von Rappaports Buch „Creating Shareholder Value“ 1986 sind in diesem Bereich zahlreiche innovative Ansätze entwickelt worden. Die Praxis greift diese Anregungen z.T. mit großen Erwartungen auf.1 In vielen Geschäftsberichten und Firmenstellungnahmen sind Hinweise auf die Shareholder Value-Idee nachzulesen.2 Eine erhebliche Anzahl von Firmen hat wertorientierte Führungskonzepte implementiert oder zumindest Erfahrungen damit gesammelt, darunter Westinghouse, Marriott, Pepsico, Dexter, Sogno-de, Trinova, Hillenbrand Industries und Libbey-Owens-Ford sowie Coca-Cola.3 Day/Fahey beschreiben den großen Erfolg des neuen Konzeptes wie folgt:
„Companies (...) have had great success with it, financial theorists endorse it, a consulting industry has been built on it“4
Dagegen wurden in Deutschland bis 1991 lediglich erste Anwendungsversuche mit wertorientierten Führungskonzepten beobachtet.5 Inzwischen hat aber auch hierzulande das Interesse an der Shareholder Value-Idee stark zugenommen. Mittlerweile beschäftigen sich mehrere namhafte Unternehmen eingehend mit dem wertorientierten Management bzw einzelnen seiner Aspekte.6 Zahlreiche Unternehmensberatungsgesellschaften wie McKinsey, Bain & Company, The Boston Consulting Group, Höfner & Pohl sowie Roland Berger & Partner bieten heute Hilfestellung bei der Implementierung wertorientierter Konzeptionen an.1 Von dieser Seite wird auf einen erheblichen Nachholbedarf deutscher Unternehmen bei der wertorientierten Unternehmensführung hingewiesen.2
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Literatur
Als ein Vorreiter gilt die Firma Franz Haniel & Cie GmbH, Maier (1992), S. 76. Weiterhin werden genannt: BASF AG, Robert Bosch GmbH, Henkel KGaA, Kaufhof Holding AG, RWE AG, Siemens AG, VEBA AG, Viag AG. Vgl. hierzu auch die Stellungnahmen im Meinungsspiegel der Zeitschrift BFuP, Heft 3/1991, S. 241ff. und in Rolf Bühner (Hrsg.): Der Shareholder Value Report: Erfahrungen, Ergebnisse, Entwicklungen, Landsberg/Lech 1994 sowie Kley (1993), S. 57ff.
Maier (1992), S. 78, Höfner/Pohl (1993a), (1993b), (1993c). Vgl. zum Ansatz der Boston Consulting Group ausführlich Abschnitt III.C. 2.
Die Recherchen der Boston Consulting Group zeigen (..), daß deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich der Wertsteigerungsraten relativ bescheiden abschneiden“, Lewis (1994), S. 10.
Vgl. die Veröffentlichungen von Herter (1994), Bischoff (1994), Kümmel (1994). Zur Entwicklung des wertorientierten Managements: Siegert (1994), S. 110f
Schmidt (1993) untersucht die Konzeption vor allem aus diesem Blickwinkel.
Vgl. etwa die Berechnungen von Baden (1992), S. 186ff., Baden/Balzer (1993), S. 166ff. Den Unterschied zwischen (vergangenheitsorientierter) Performancemessung und (zukunftsorientierter) Steuerung hebt auch WEIDENFELD hervor, Weidenfeld (1994), S. 166f.
GOMEZ/WEBER betonen wiederholt die Notwendigkeit einer auf der Basis strategischer Cheriegongen stattfmdenden “Evaluation” des Unternehmens, vgl. Gomez/Weber (1989), S. 27f. Ebenso: Heiter (1991a), S. 336f., (1991b), S. 11ff. WEBER verwendet den Begriff “Wertsteigerungskonzept” synonym, vgl. Weber (1990) S. 34.
Z.B. Heiter (1991a), S. 336, (1991b), S. 5, B. Weber (1991a), S. 31ff., (1991b), S. 221–232. Andere Autoren verzichten auf eine eigene Obersetzung des Begriffs der Shareholder Value-Analyse, Hanssmann (1988), Elschen (1991), Bühner/Weinberger (1991), Bühner (1993b), Ballwieser (1993b). Auch in RAPPAPORTS Konzeption ist eine Unterscheidung in bewertungsmethodische und untemehmensfiihrungsbezogene Aspekte angelegt. Methodische Aspekte behandelt RAPPAPORT insbesondere im 3. Kapitel. Der Nutzung von Unternehmenswerten in der Untemehmensfhrung widmet er sich unter der Überschrift “Linking Competitive and Shareholder Value Analysis” in den nachfolgenden Kapiteln 4 bis 7, vgl. Rappaport (1986).
Dies zeigt auch der Begriff des “kapitalgeleiteten” Unternehmens, vgl. Franke/Hax (1994), S. 2.
Janisch (1992), S. 59, Cronos (1991), S. 1477. Ebenfalls vom “Nutzen des Aktionärs” spricht VOLKART, darunter sind aber die zukünftig an die Eigentümer fließenden Zahlungen zum Zeitwert zu verstehen, Volkart (1992), 5. 256–262.
Dagegen differenziert HERTER nur in einfache Modelle der Wertsteigerungsanalyse (“statisch” orientiert) und komplexere Modelle (der “dynamischen” Kapitalwertmethode ähnlich), Herter (1991a), S. 336.
Michel (1993), S. 220. MICHEL definiert das Value Based Management als “Instrument der Untemehmensfühnmg, das den Eigentümerwert (Shareholder Value) in den Mittelpunkt unternehmerischer Entscheidungen stellt”. Diese Begriffswahl geht aber nicht über die Inhalte der Wertsteigerungsanalyse hinaus, die ja bereits unter dem Gesichtspunkt der Untemehmensführung gesehen wird. Ein Unterschied zwischen Value Based Management und der Wertsteigerungsanalyse ist dann gar nicht vorhanden.
Staehle (1994), S. 70f. KIRSCH versteht die Betriebswirtschaftslehre selbst als angewandte Führungslehre, Kirsch (1977), S. 22ff.
Delfmann (1993), Sp. 3235ff., Hinterhuber (1992a), S. 25f. Eine allgemeine Hinwendung zu Aspekten der strategischen Führung beobachtet Timmermann (1988), S. 87.
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© 1996 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Hardtmann, G. (1996). Einleitung. In: Die Wertsteigerungsanalyse im Managementprozeß. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95404-6_1
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