Zusammenfassung
Sowohl die Zielgruppenbestimmung als auch die Produktpositionierung unterliegen als Elemente der strategischen Planung einer zunehmend dynamischeren und in ihren Verläufen durch Diskontinuitäten gekennzeichneten Umwelt. Während auf der einen Seite strategische Vorgaben erarbeitet werden sollen, durch die sich die unternehmerischen Aktivitäten zielgerichteter steuern lassen, können auf der anderen Seite Umweltveränderungen die Zweckmäßigkeit derartiger Vorgaben in Frage stellen. So entsteht z.B. das Problem, frühzeitig Zielgruppen ermitteln und Produktpositionen festlegen zu müssen, die zum Zeitpunkt ihrer tatsächlichen Bearbeitung und Umsetzung bereits veraltet sind. Gerade in strategische Entscheidungen sollten nach Möglichkeit zeitablaufbedingte Entwicklungen und Ereignisse einfließen. Im folgenden werden deshalb zunächst grundsätzliche Charakteristika und Interdependenzen von Zielgruppenbestimmung und Positionierung dargestellt. Hierbei wird die Notwendigkeit einer stärkeren Berücksichtigung dynamischer Aspekte betont.
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Literatur
Vgl. Kreikebaum (1989), S. 24 f. Der Strategiebegriff im militärischen Sprachgebrauch geht maßgeblich auf von Clausewitz zurück. Siehe dazu auch Becker (1993), S. 111.
Vgl. Ansoff (1966), S. 125 ff.
Siehe Hörschgen/Kirsch/Kaeßer-Pawelka/Grenz (1993), S. 16 f.
Vgl. Nieschlag/Dichtl/Hörschgen (1994), S. 883 f.: siehe hierzu auch Becker (1993), S. 115, der Strategien als Grundsatzregelungen mittel-bis längerfristiger Art beschreibt.
Sie besitzt zumindest langfristig eine Schlüsselfunktion. Siehe dazu auch Köhler (1993 a), S. 5 f. sowie Meffert (1980), S. 89.
Vgl. Jucken (1991), S. 23 f.
Töpfer/Wieselhuber (1984), S. 2.
Siehe auch Kotler/Bliemel (1995), S. 421 f.
Zur Notwendigkeit der Zielgruppenbestimmung aus Sicht der Marktkommunikation vergleiche auch Unger (1994), S. 164 f.
Vgl. Köhler (1993 a), S. 257.
Eine weiterführende Darstellung der Merkmale komplexer Handlungssituationen gibt Dörner, der darüber hinaus die Probleme der Intransparenz und Teilkenntnis der Realsituation beleuchtet; siehe Dörner (1994), S. 58 ff.
Die Wandlungen in der Unternehmensumwelt und z.T. die zunehmende Komplexität innerhalb der Unternehmung hatten zur Folge, daß die einfache Fortschreibung von Plänen aufgrund von Vergangenheitsdaten und Erfahrungen zu immer größeren Brüchen, ja unter Umständen zu fatalen Fehlentwicklungen führte bzw. führen kann. Siehe Fronhoff (1986), S. 13 f.
Freter (1993), Sp. 2803.
Im Markt der verschreibungspflichtigen Arzneimittel betrifft dies die Ärzte als Verwendungsentscheider.
Vgl. Nieschlag/Dichtl/Hörschgen (1994), S. 82 ff.
Vgl. Köhler (1993 a), S. 23.
Siehe dazu Abell (1980), S. 17 f. und Köhler (1993 a), S. 26., der dies an einem Anwendungsbeispiel für eine Verlagsunternehmung zeigt.
Vgl. hierzu das Beispiel einer Verlagsunternehmung hei Köhler (1993 a), S. 26.
Als aktive Variablen sollen solche verstanden werden, die die Segmente und späteren Zielgruppen näher definieren - im Gegensatz zu passiven Variablen, die eine Basis bzw. Vorauswahlfunktion besitzen (siehe hierzu die soziodemographisch orientierten Segmentierungsansätze in Kap. 2.1.2.2.1).
Vgl. hierzu auch Köhler (1994 a), S. 122.
Vgl. hierzu den Aufgabenschritt Produktpositionierung in Abb. 5.
Siehe ausführlich z.B. Freter (1993 a), Sp. 2815 f. sowie Hüttner/Pingel/Schwarting (1994), S. 112 f.
Siehe Becker (1993), S. 231 f.
Vgl. Becker (1993), S. 232.
Vgl. Böhler (1977), S. 73 ff.
Vgl. Berekoven/Eckert/Ellenrieder (1993), S. 262.
Siehe hierzu Hörschgen/Kirsch/Kaeßer-Pawelka/Grenz (1993), S. 83.
Vgl. Berekoven/Eckert/Ellenrieder (1993), S. 264.
Kotler/Bliemel (1995). S. 436 und 437. In diesem Zusammenhang wird auf das Problem der Typübersehneidungen hingewiesen, vgl. Becker (1993), S. 234 f.
Siehe hierzu auch Kroeber-Riel (1992), S. 161 ff.
Vgl. Köhler (1993 a), S. 34 f.
Kotler/Bliemel (1995), S. 437.
Siehe Kotler/Bliemel (1995), S. 436.
Berekoven/Eckert/Ellenrieder (1993), S. 265.
Vgl. Nieschlag/Dichtl/Hörschgen (1994), S. 86. Hier ist allerdings die Frage nach der Fristigkeit der diesen Lebensstil tragenden Personenkreise zu stellen, die dann von vornherein das Segment hinsichtlich seiner Zeitablaufstabilität begrenzt.
Siehe Lazer (1964), S. 130 ff.
Vgl. Frank/Massy/Wind (1972), S. 58. Vergleiche auch hierzu Böhler (1977), S. 112.
Um die Aussagekraft des Lebensstilkonzeptes zu untermauern, gibt es Versuche, diese mit weiteren, die Kaufrelevanz erklärenden Typologien zu untermauern. Siehe hierzu Wiedmann (1987), S. 210.
Vgl. Becker (1993), S. 240 f.
Drieseberg (1995), S. 22.
Siehe hierzu Freter (1983), S. 84, sowie Böhler, (1977), S. 112 ff.
Böhler (1995), Sp. 1092.
Vgl. Böhler (1995), Sp. 1103.
Vgl. Berekoven/Eckert/Ellenrieder (1993), S. 265.
Siehe Bednarczuk (1990), S. 105.
Vgl. Drieseberg (1995), S. 26 f.; als eine der theoretischen Variablen, die den Lebensstil kennzeichnen, wird das Alter beschrieben, das sich aus den Teilen chronologisches Alter und Stellung im Lebenslauf unter Berücksichtigung von Kohorteneffekten ermitteln läßt.
Das Benefit-Segmentationskonzept geht auf Yankelovich zurück. Vgl. Yankelovich (1964), S. 83 f.
Vgl. auch Haley (1968), S. 30 f., sowie Frank/Massy/Wind (1972), S. 82 f.
Siehe Becker (1993), S. 238 f.
Vgl. Loesch (1993), S. 19 ff.
Vgl. Wührer (1995), Sp. 1910 und 1913.
Meffert (1995), Sp. 1484.
Vgl. Berekoven/Eckert/Ellenrieder, (1993), S. 262 f.
Siehe Freter (1993), Sp. 2806.
Berekoven/Eckert/Ellenrieder (1993), S. 264.
Vgl. Nieschlag/Dichtl/Hörschgen (1994), S. 86.
Vgl. Link/Hildebrandt (1993), S. 48 f.
Link/Hildebrand (1993), S. 50.
Vgl. Schaller (1988), S. 131. Um den angesprochenen Schwächen zu entgehen, wird auch die Kombination dieses Segmentierungsansatzes mit anderen Ansätzen, z.B. aus der Lebensstilsegmentation, diskutiert.
Vgl. FriedrichlGörgen (1993), S. 51.
Meyer (1989), S. 344.76) Vgl. Wiedmann (1987), S. 210.
Walther (1988), S. 91. Allerdings bleibt zu berücksichtigen, daß aufgrund der aktuellen Entwicklungen noch weitere Segmentierungsebenen, besonders aus dem staatlichen, Verbands-und Kassenbereich, hinzugefügt werden könnten.
Vgl. Köhler (1994 a), S. 121 ff. Zur mikrogeographischen Segmentierung siehe insbesondere Martin (1992) sowie Meyer (1989), S. 342 ff.
Vgl. Martin (1993), S. 164 f.
Vgl. Martin (1993), S. 165.
Im Bereich der Sozialforschung wird die bislang zu geringe Nutzung mikrogeographisch aufgebauter Datenbanken festgestellt. Die Selektionsfähigkeit gerade nach soziodemographischen Kriterien stellt ein bisher kaum wahrgenommenes Potential dar. Siehe Salentin (1994), S. 64.
Vgl. Hanssmann/Ruhland (1991 a), S. 5 f.
Vgl. o.V. (1992), S.48 f.
Martin (1992), S. 263.
siehe auch Wilde (1995), S. 679 f.
Siehe Derecque/Lederer (1995), S. 756 f.
Siehe hierzu Meyer (1989), S. 342 f.
Vgl. zu den Ablaufschritten der Marktsegmentierung nochmals das in Kap. 2.1.2.1 Gesagte.
Vgl. Köhler/Uebele (1983), S. 6 f. sowie Freter (1983), S. 43 f. und Freter (1995), Sp. 1807 f.
Vgl. Freter (1983), S. 23 ff.
Vgl. Böhler (1977), S. 64 ff.
Vgl. Theiler (1994), S. 484 f.
Siehe hierzu Freter (1983), S. 183 f.
Koppelmann (1993), S. 165.
Vgl. Ries/Trout (1993), S. 101 f.
Kotler/Bliemel (1995), S. 489.
Siehe Kotler/Armstrong (1988), S. 318.
Köhler (1993 a), S. 111; vgl. auch Bednarczuk (1990), S. 26 f. und Green/Tull (1982), S. 495.
Positionierung und Produktpositionierung sollen im weiteren als Synonym betrachtet werden.
Siehe Nieschlag/Dichtl/Hörschgen (1994), S. 90.
Siehe Scheuch (1993), S. 350 f.
Siehe hierzu auch Scheuch (1993), S. 350 f.
Vgl. Hüttner/Pingel/Schwarting (1994), S. 125 f.
Vgl. Koppelmann (1993), S. 198 f. So können designorientierte Produkte hinsichtlich bestimmter Designprägnanzen positioniert werden.
USP bedeutet ‘unique selling proposition’ und geht auf Reeves zurück. Vgl. Reeves (1963), S. 56 f.
Eine auf der Basis eines USP vorgenommene Produktpositionierung wird auch als klassische Positionierung bezeichnet. Siehe Kroeber-Riel (1991), S. 165 f.
Köhler (1993 a), S. 241.
Vgl. Bennion (1987), S. 11 ff.
Vgl. Freter (1993), Sp. 2814 f. oder auch Müller, W. (1986), S. 380 ff.
Mit ‘Nische’ ist hier der Anspruch gemeint, eine Alleinstellung bezüglich der angestrebten, mit den Idealvorstellungen der Nachfrager übereinstimmenden Positionierungsmerkmale zu verfolgen. Über die Größe des Marktsegments ist hiermit zunächst nichts gesagt.
Köhler (1994 b), S. 434.
Siehe Hüttner/Pinget/Schwarting (1994), S. 144 f.
Siehe hierzu Kotzbauer (1992), S. 9 f.
Vgl. auch Köhler (1991), S. 9.
Berekoven/Eckert/Ellenrieder (1993), S. 323.
Vgl. Bauer/Hannig (1987), S. 5 f.
Siehe hierzu Crawford (1992), S. 226 und S. 231.
Vgl. hierzu auch Kap. 2.2.4.
Siehe hierzu auch Nieschlag/Dichtl/Hörschgen (1994), S. 262 f.
Z.B. kann der Mitbewerber aus entsprechenden Veröffentlichungen, Kongreßmitteilungen etc. aufgrund günstiger Unternehmens-und Entwicklungsabläufe ein solches Produkt schneller entwickelt haben.
Vgl. Choffray/Lilien (1980), S. 22 f.
Vgl. z.B. Ansoff/Kirsch/Roventa (1981), S. 963 ff.
Vgl. Ansoff/Kirsch/Roventa (1981), S. 973 f.
Siehe Ansoff/Kirsch/Roventa (1981), S. 974.
Siehe hierzu Moormann (1992), S. 183 ff.
Vgl. Wiedmann (1985), S. 152.
Vgl. Kotzbauer (1992), S. 231 ff., der insbesondere auf die Probleme der unterschiedlich wahrgenommenen Innovationshöhe im Zeitablauf und daraus folgender unterschiedlicher Produktannahmegeschwindigkeit hinweist.
Vgl. Kotler/Bliemel (1995), S. 421 ff.
Hooley/Saunders (1993), S. 184.
Köhler (1994 c), S. 67.
So können Positionierungsstudien Ergebnisse über solche Produkteigenschaften, Wahrnehmungen, Idealmarken oder Bedeutungsgewichte liefern, die ihrerseits wiederum zur Segmenthildung herangezogen werden können. Darüber hinaus sind auch Ansatzpunkte für segmentspezitïsche Strategien und produkt-bzw. kommunikationspolitische Entscheidungen zu erwarten. Vgl. hierzu Freter (1983), S. 41 sowie Freter (1993 a), Sp. 2814.
Z.B. dann, wenn sich Ärzte als Verwendungsentscheider eine andere Anwendung eines transdermalen Pflasters wünschen, als dies die Unternehmung ursprünglich vorsah. Eine entsprechende Änderung der Entwicklungsaufgaben kann die Folge sein.
Siehe Esch (1992), S. 13 f.
Siehe dazu auch Köhler (1993 a), S. 38 ff. sowie Köhler/Böhler (1984), S. 93 ff. Vgl. zur Früherkennung auch Kap. 2.3. 1. 2.
Vgl. Jucken (1991), S. 23 f.
Zu den vielfältigen Problemen der Zeit als Dimension betriebswirtschaftlichen Denkens und Handelns vgl. Kern (1992 b), S. 41 ff.
Damit soll vermieden werden, daß zu lange Entwicklungszyklen zu kurzen Marktzyklen gegenüberstehen. Vgl. zu diesem Problem der ‘Zeitfalle’ bzw. ‘Zeitschere’ ausführlich Kern (1992 a), S. 21 f. sowie Pfeiffer/Weiss (1990), S. 9 ff.
Zugleich soll natürlich auch verhindert werden, daß sich der Pay-off-Zeitpunkt des neuen Produktes zu weit in die Zukunft verschiebt. Siehe Kern (1992 a), S. 21.
Vgl. hierzu auch bereits Bauer (1977), S. 131 sowie Breuer (1994), S. 131.
Siehe Görgen (1992), S. 250.
Als Vorhersage-Validität soll in Anlehnung an Hüttner der Grad der Übereinstimmung zwischen der (prognostizierten) strategischen Zielgruppe und der im Produkt-Einfiihrungsfall tatsächlich relevanten Zielgruppe verstanden werden. Vgl. Hüttner (1989), S. 15.
Vgl. Helmreich (1977), S. 89.
Die Forderung nach zeitlicher Stabilität gilt auch für den der Zielgruppenbestimmung vorgelagerten Fall der Marktsegmentierung, hinsichtlich einer gleichbleibenden Aussagefähigkeit der Segmentierungskriterien über einen längeren Zeitraum hinweg. Vgl. hierzu Freter (1993 a), Sp. 2810.
Vgl. Gröne (1977), S. 46.
Siehe Gröne (1977), S. 46.
Vgl. hierzu auch Breuer (1994), S. 129 f, der dies für den Hochtechnologiebereich thematisiert.
Vgl. Köhler (1993 a), S. 38 ff. und Köhler/Böhler (1984), S. 93 ff.
Vgl. Gälweiler (1986), S. 222 f.
Siehe Breuer (1994), S. 130.
Siehe auch Hansmann (1993), Sp. 3546.
Berekoven/Eckert/Ellenrieder (1993), S. 269.
Vgl. Hüttner (1987), S. 29 f.
Zum Problem der Zeitstabilität bei Vorhersagen vergleiche Wild (1974), S. 93 ff.
Vgl. Muchna (1988), S. 44.
Siehe hierzu Weßner (1988), S. 208 ff.
Vgl. Meffert/Steffenhagen (1977), S. 79 f.
Balderjahn (1995), Sp. 543.
Vgl. Koppelmann (1993), S. 62 ff.
Siehe hierzu Kepper (1994), S. 140, sowie Weßner (1988), S. 225 f.
Vgl. Weßner (1988), S. 226.
Siehe hierzu Köller (1992), S. 137 f.
Vgl. zum segmentspezifischen Bezugsrahmen Köhler (1993 a), S. 28.
Zu den einzelnen Stufen des Szenarioprozesses siehe Reibnitz (1992), S. 30 ff.
Vgl. Breuer (1994), S. 122 f.
Siehe Steffenhagen (1994), S. 163 f. sowie Kreilkamp (1987), S. 144 f.
Vgl. Bauer (1977), S. 131.
Dichtl/Bauer/Schobert (1980), S. 164 f.
Vgl. Dichtl/Bauer/Schobert (1980), S. 165 f. sowie Schobert (1995), S. 74 ff.
Vgl. Köhler/Böhler (1984), S. 93 ff.
Siehe Köhler (1993 c), Sp. 2798.
Wimmer (1995), Sp. 1154.
Vgl. Berekoven/Eckert/Ellenrieder (1993), S. 281.
Siehe hierzu auch Görgen (1992), S. 24.
Vgl. Weßner (1988), S. 208 ff. sowie (1991), S. 71 ff.
Vgl. Hüttner/Czenskowsky (1986), S. 75 f.
Siehe hierzu Kaas (1982 b), S. 237 ff. und Werner (1983), S. 379 ff.
Vgl. Wimmer (1995), Sp. 1153.
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Horn, R. (1996). Strategische Zielgruppenbestimmung und Produktpositionierung. In: Strategische Zielgruppenbestimmung, Produktpositionierung und Kohortenanalyse. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95391-9_2
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