Das Neue Magdeburger Experiment

Zusammenfassung

Verweilen wir auf dem Reichstag zu Regensburg 1653/54. Er wurde für Otto Gericke zu einer seinen weiteren Lebensweg bestimmenden Station: ... Zum Elffien. Dieweil nuhn die sache uff den Reichstagk verwiesen, hatt man billig von seiten der Stadt dahin schicken müßen, worzu den alles einwenden, daß es eine abermahlige langwierige beschwerliche reise sein würde, ungeacht uff Mich ... gestimmet worden, alßo daß ich mich entlich nicht entbrechen möge, auch solche Expedition, wiewohl ichs nicht schuldig, uff mich zunehmen ... Also daß ich aida wiederumb 1 1/2 Jahr liegen und warten müßen ... [12, S. (121)]. Seit dem 13. Februar befanden sich Otto Gericke und Dr. Bertram Selle hier in Regensburg, aber wenig geschah. Die Eröffnung wurde von Monat zu Monat verzögert. Grund dafür waren zuerst die Auseinandersetzungen zwischen Schweden und Brandenburg um Hinterpommern, die bei zunehmender Schwäche Schwedens zugunsten der Brandenburger ausgingen, und dann die Wahl Ferdinand IV. zum Römischen König am 31. Mai 1653 in Augsburg. Nachdem am 18. Juni dessen Krönung in Regensburg erfolgte, eröffnete der Kaiser am 30. Juni 1653 den Reichstag. Aber schon am 19. Juni erreichte Otto eine Audienz beim Kaiser und neuen König, um die Huldigung der Alten Stadt Magdeburg darzubringen und an ihre Anliegen zu erinnern. Es gelang ihm trotz großer Mühen nicht, die Magdeburger Sache, die auf dem Reichstag als untergeordnet eingestuft wurde, zur Verhandlung zu bringen.