Zusammenfassung
1642 war ein wichtiges Jahr im Leben Otto Gerickes. ... Die Stadt hat ihn endlich/ als ihr Mitglied des Raths ... aufgenommen [13, S.18]. Er wurde vom Bauherrn der Stadt zu einem der vier Kämmerer gewählt. Das deutete einerseits auf Ottos Befähigung dafür hin, war andererseits aber ein Eingehen des Rates auf Ottos andauernde und berechtigte finanzielle Forderungen. Der Rat ließ ihn in die leeren Taschen der Kämmerei schauen. Die Kämmereibücher sind erhalten, in denen Otto Gericke die Jahresabrechnungen kontrollierte, bestätigte und abzeichnete. Ein weiterer entscheidender Grund für seine Berufung war wohl aus der Ratsverwandtschaft zu erklären. Mit dem Abzug der Schweden, dem Tod des schwedischen Kommissars (1642) und späteren Syndikus der Stadt, Christoph Schultze, Ottos Stiefvater, und der Amnestie durch den Prager Frieden 1635 kamen die vor der Zerstörung gut kaiserlichen Ratsverwandten Georg Kühlewein (ab 1638 wieder Bürgermeister) und David Brauns (ab 1637 Bürgermeister), der Sohn von Martin Brauns (Bürgermeister des neuen Rates 1630), wieder in die Stadt zurück. Durch den Tod der Bürgermeister Georg Schmidt, Ottos Schwager, im Jahre 1640 und Johann Heinrich Westphal im Jahre 1639 waren zwei der vier Bürgermeisterstellen nicht besetzt. Auf eine davon wurde der Kämmerer (seit 1638) Stephan Lentke gewählt, wodurch die Kämmererstelle ab 1641 frei war. Mit dem Tod von Christoph Schultze und Georg Schmidt waren die Gerickeschen Ratsverwandten im Rat unterbesetzt. So wurde Otto in den engeren Führungskreis gebracht, um die Interessen der Gerickes wahrzunehmen. Gleichzeitig blieb er aber besoldeter sächsischer Ingenieur unter dem Kommandanten Trandorff, der 1637 den ersten sächsischen Kommandanten Vitzthum ablöste.
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© 1997 B. G. Teubner Verlagsgesellschaft Leipzig
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Schneider, D. (1997). Missionen für eine Freie Reichsstadt Magdeburg. In: Otto von Guericke. Einblicke in die Wissenschaft. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95385-8_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95385-8_8
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-8154-2515-2
Online ISBN: 978-3-322-95385-8
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