Praktische Evaluation

Zusammenfassung

Die von uns entwickelten und in diesem Buch diskutierten Grundlagen und Konzepte zur Realisierung von flexiblen Speicherungs- und Clusterungsstrukturen und von Pfadindexen in Datenbanksystemen für komplexe Objekte haben wir nicht nur theoretisch erarbeitet, sondern auch praktisch evaluiert. Dazu haben wir sie im Rahmen unserer Forschungsarbeiten prototypisch implementiert. Der Entwurf unseres Prototyps, den wir abschließend in diesem Kapitel kurz vorstellen wollen, erfolgte unter den folgenden während der Vorbereitung der Prototypimplementation von uns formulierten Zielsetzungen und Prämissen:

• 1. Von den Phasen der Anfrageübersetzung und -optimierung wollten wir die „Integration von Pfadindexen in einen Anfrageplan“ (vgl. Abschnitt 5.3.3), die „Generierung der Low-Level-Pläne“ (vgl. Abschnitt 5.3.4) und die „Kostenschätzung“ (vgl. Abschnitte 6.3, 6.4 und 6.5) implementieren. Das Ergebnis dieser Anfrageoptimierung sollte ein ausführbarer Plan sein.

• 2. Um generierte Anfragepläne auch ausführen zu können, wollten wir einen einfachen Record- und Index-Manager realisieren. Mit diesem sollten Records aus einem Datenbestand ausgelesen und Indexanfragen ausgeführt werden können.

• 3. In dem Prototyp sollte nicht eine eNF²-Tabelle „fest verdrahtet“ werden; vielmehr sollten sowohl die logische Struktur der eNF²-Tabellen als auch deren physische Speicherungs- und Clusterungsstrukturen in einem Katalog beschrieben werden können. Das gleiche galt für die existierenden Pfadindexe.

• 4. Die Architektur des Protoyps sollte möglichst modular sein. Dies sollte zum einen ermöglichen, die einzelnen Konzepte weitestgehend unabhängig voneinander zu testen und zu verbesseren, zum anderen sollte es zeigen, daß ein modularer und damit überschaubarer Optimierer realisierbar ist.

• 5. Der Prototyp sollte zeigen, daß die vorgeschlagenen Datenstrukturen, wie zum Beispiel der Operatorbaum aus Abschnitt 5.3.1 und der Record-Access-Baum und die Cluster-Access-List aus Abschnitt 6.4, geeignet sind, die benötigte Information aufzunehmen und effizient zu verarbeiten.

• 6. Die Implementation sollte sich auf das Wesentliche konzentrieren. Komponenten, aus deren Realisierung keine im Rahmen unserer Forschungsarbeiten verwertbaren Erkenntnisse zu gewinnen sind, sollten möglichst nicht oder nur sehr einfach realisiert werden.