Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden als erstes Akteure als Basiselement und Interaktionen als seine Wechselwirkungen von systemischen Rationalisierungsprozessen herausgearbeitet und anschließend die Grundlage der Interaktionen von Individuen bzw. Akteure aus verschiedenen Fallbeschreibungen rekonstruiert und diskutiert: Unsicherheit und Unzufriedenheit. Dann werden die Ausgangsbedingungen der Akteursstrategien näher erläutert und rekonstruiert: Komplexität, Konflikte, Kontingenz und Interdependenz. Anschließend werden die Strategien, die die Akteure unter den gegebenen Ausgangsbedingungen anwenden, dargelegt.
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Literatur
In dieser Arbeit bildet die Theorie der Selbstorganisation von Krohn und Küppers [1989; 1992; 1994] aus zwei Gründen die systemtheoretische Basis: erstens beschränke ich mich auf einen Ansatz als Grundlage der Analyse, weil eine umfassende Diskussion verschiedener systemtheoretischer Ansätze nicht Thema dieser Arbeit darstellt und weil zweitens der Ansatz von Krohn/Küppers [1989; 1992; 1994] Individuen als Basiselemente der Systeme festlegt, was zum großen Teil den Beschreibungen der Fälle entspricht. Der Ansatz von Krohn/Küppers schien mir geeigneter für dieses Vorhaben zu sein, als beispielsweise der von Luhmann [1991], in dem Kommunikation als Basiselement der Systeme diskutiert wird.
Die Umwelt eines Akteurs ist in diesem Sinne eine soziale und besteht aus den jeweiligen anderen Akteuren.
Komplexität kann nur über Indikatoren bestimmt werden, weil sie nur in Relation zu dem Akteur und seiner Problemdefinition entsteht.
Hier schließt sich das Problem der Komplexität an: Ein Akteur hat in komplexen Situationen wegen des Selektionszwangs mehrere Möglichkeiten, die Elemente und Beziehungen zu aktualisieren. Ist er sich der Kontingenz der Aktualisierung bewußt, so erhöht das noch einmal die Komplexität. Fuchs [1992, 40ff] bezeichnet dies als Hyperkomplexität.
Akteure aus der Umwelt sind relevant, wenn sie Macht haben; d.h. über Ressourcen verfügen, die der Akteur gerne hätte [vgl. Abschnitt 3.3.3 Das Spannungsfeld zwischen Kontingenz und Interdependenz, Seite 82ff]. Das führt u.a. dazu, daß ein neuer mächtiger Akteur die Rahmenbedingungen und Zielsetzungen eines Projekts grundlegend ändern kann [vgl. Lullies 97].
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Mende, W. (1998). Akteursstrategien unter Unsicherheit und Unzufriedenheit. In: Systemische Rationalisierungsprozesse. Studien zur Wissenschafts- und Technikforschung. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95363-6_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95363-6_4
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
Print ISBN: 978-3-8244-4298-0
Online ISBN: 978-3-322-95363-6
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