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Löns und die Moderne

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Mythos Löns
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Zusammenfassung

Am Beispiel Löns‘ erweist sich, daβ die strikte Zweiteilung der kulturellen Szene um 1900 in „Moderne“ und „Antimoderne“ eine unzureichende Beschreibungsmethode ist. Löns‘ literarische Entwicklung ist die eines jungen rebellischen Mannes, dessen Wurzeln in der Aufbruchstimmung des Naturalismus lagen, der sich aber auf der Suche nach seinem Platz in der modernen Industriegesellschaft von seinen „modernen“ Anfängen entfernt hat. Er lieβ Groβstadt und Industriegesellschaft, die seine Frühgedichte beherrschen, hinter sich und konzentrierte seine vitalistische Sehnsucht auf den Bereich der Natur, die er zu einer gesellschaftsfreien Sphäre stilisierte.

„Es gibt ein Wort, daβ jeder vernünftige Mensch auf den Tod haβt, das Wort: modern. Denn mit keinem Wort wird mehr Unfug getrieben. Modern ist man, wenn man nach der Urgroβväter Weise Rollschuh läuft, modern ist man, wenn man einen Gehrock trägt, wie 1813 beliebt war, modern ist man, wenn man erotische Verirrungen in Damengesellschaft bespricht, die Austern kaut, für das Frauenwahlrecht schwärmt, ... auf die Regierung schimpft, ohne Fischmesser keinen Fisch essen kann, den Angelus Silesius vor der Lotterbank liegen hat, in dem Nigger seinen Bruder sieht, mit revolutionären Ansichten kokettiert, in Buddhismus macht, nur noch Zigaretten rauchen kann, Bonapartekultus treibt und was des dummes Zeuges mehr ist.“

(Hermann Löns: Kraut und Lot, 1911 [„Der Standhauer“; CV,126])

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Literatur

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  83. Die wilhelminische Mentalität darf auch nicht ohne weiteres mit dem “autoritären Charakter“ gleichgesetzt werden, obwohl sie dessen Bildung unterstützen kann. Zum “autoritären Charakter“ vgl. Vgl. Theodor W. Adorno: Studien zum autoritären Charakter, Frankfurt a.M. 1973 (= suhrkamp taschenbuch 107); Erich Fromm: Studien über Autorität und Familie. Sozialpsychologischer Teil, in: den.: Gesamtausgabe, Bd. 1: Analytische Sozialpsychologie, Stuttgart 1980, S. 139–187.

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Dupke, T. (1993). Löns und die Moderne. In: Mythos Löns. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95352-0_9

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