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Das Kriegstagebuch: Das Ende des Traums

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Mythos Löns
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Zusammenfassung

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte das „Wehrwolf“-Modell an Überzeugungskraft verloren. Der Roman wurde als Bestandteil der nationalsozialistischen Literatur verboten oder verschwiegen. In der sowjetischen Besatzungszone wurde der „Wehrwolf“ auf die Liste der auszusondernden Bücher gesetzt1 und in Westdeutschland der ersten Nachkiegsjahre mit Stillschweigen übergangen. Löns wurde zur persona non grata, deren Name sogar wie der von NS-Gröβen aus dem Stadtbild getilgt wurde2. Diese Phase war allerdings nur eine kurze Episode in der Löns-Rezeption, denn der Lyriker und Naturschilderer Löns wurde in der BRD bald wiederentdeckt und kam mit Hilfe des Films zu neuem Ruhm.

„Löns beschreibt weder Schlachten, noch schildert er Natur. Er stottert sich ganz einfach durch. Je näher die Granaten einschlagen, um so mehr kommt er vom Stenogramm ins Reden.“

(Jürgen Holwein: Wenn eine Heidschnucke ins Stottern kommt ..., in: Stuttgarter Nachrichten, 1.10.1986)

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Literatur

  1. Vgl. Wilhelm Deimann: Der andere Löns, Münster 1965, S. 75.

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  2. Karl-Heinz Janβen: Kommentar, in: Hermann Löns: Leben ist Sterben, Werden, Verderben. Das verschollene Kriegstagebuch, hrsg. v. Karl-Heinz Janβen/Georg Stein, Kiel 1986, S. 72.

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  3. Die Presse-Artikel zum Erscheinen des Kriegstagebuches folgen weitgehend dem Urteil Janβen; vgl. die Zusammenstellung der Rezensionen bei Marita Cordes/Gerhard Zahmen: Hermann Löns: Leben ist Sterben, Werden, Verderben. Das verschollene Kriegstagebuch im Spiegel der Presse, hrsg. v. Verband der Hermann-Löns-Kreise in Deutschland und Österreich e.V., Walsrode 1987.

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  5. Zur Fundgeschichte vgl. “Keulen, wuchten, fegen“, in: Der Spiegel, 40. Jg. (1986), Nr. 36, S. 205 f. Georg Stein war ursprünglich auf der Suche nach dem sagenhaften “Bernsteinzimmer“ aus der Zarenresidenz “Zarskoje Selo“, das die Nazis an einem unbekannten Ort versteckt hatten. Hinweise auf den Verbleib erhoffte er sich von Mikrofilmkopien aus den “National Archives“, die aber zufällig ein Typoskript mit den Initialien H.L. vermerkten. Es handelte sich dabei um die 1914 angefertigte Abschrift des Tagebuches.

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  6. Heimo Schwilk: Ein Dandy in Stahlgewittern, in: Rheinischer Merkur/Christ und Welt, 12.9.1986, S. 19.

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  7. Ulrich Linse: Das wahre Zeugnis. Eine psychohistorische Deutung des Ersten Weltkriegs, in: Kriegserlebnis. Der Erste Weltkrieg in der literarischen Gestaltung und symbolischen Deutung der Nationen, hrsg. v. Klaus Vondung, Göttingen 1980, S. 101.

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  11. Vgl. Karl Heinz Bohrer: Die Ästhetik des Schreckens. Die pessimistische Romantik und Ernst Jüngers Frühwerk, München/Wien 1978, S. 14. Zum Literaturverständnis Jüngers vgl. auβerdem Karl Prümm: Die Literatur des Soldatischen Nationalismus der 20er Jahre (1918–1933). Gruppenideologie und Epochenproblematik, Bd. 2, Kronberg/Ts 1974 (= Theorie-Kritik-Geschichte 3/2), S. 299 f. Prümm weist darauf hin, daß sich Jüngers Einstellung zur Literatur im Lauf der Zeit geändert hat. Um 1925 “schwankt Jünger orientierungslos zwischen expressionistischer Hyperbolik und völkischer Heimatkunst“ (S. 300). Später bildet sich bei Jünger, so Prümm, Traditionsfeindschaft und ein aggressiver Antihistorismus heraus. Markant für diese Entwicklung ist, daß die oben im Text zitierte Passage über Löns in der Gesamtausgabe nicht mehr zu finden ist.

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  19. Ders.: Der Kampf als inneres Erlebnis, a.a.O., S. 15. Aus diesem Zitat heraus erkennt Theweleit, wie der “soldatische Mann“ den Zustand seiner Triebe als etwas von ihm Losgelöstes, Fremdes betrachtet. Für den Krieg bedeutet das: “Der Krieg wird ersehnt, weil er allein es erlaubt, daß der so strukturierte Mann mit sich selbst, seinem fremden, ‘urmenschlichen‘, ‘tierischen‘ Innen, identisch werden kann, ohne daß es ihn verschlingt. Man kann auch sagen: nur der Krieg verspricht, das innere Tote zum Leben zu bringen. Krieg ist Wiedergeburt, ist Auferstehung der gestorbenen Masse der toten Wünsche.“ (Männerphantasien, Bd. 2, a.a.O., S. 25/27)

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  33. Zu den literarischen Todesbildern vgl. Hüppauf: “Der Tode ist verschlungen in den Sieg“, a.a.O., S. 80 ff.

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Dupke, T. (1993). Das Kriegstagebuch: Das Ende des Traums. In: Mythos Löns. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95352-0_7

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