Zusammenfassung
Neben der sangbaren Lyrik bilden die Erzählungen, in denen Löns Tiere, Jagderlebnisse und Natureindrücke schildert, die Grundlage für seinen Ruhm als „Dichter der Lüneburger Heide“. Seine Erzählungen fanden zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Gesellschaftssystemen eine breite Zustimmung, die sowohl die sentimentalen Aspekte dieser Texte betraf als auch die aggressiven.
„Nicht zu Unrecht sagt schon Hermann Löns in seinem Buch ‘Der Gewehrwolf‘ sowie Gorch Fock in ‘Erhöhung des Marineetats tut not!‘ — beide sagen fast übereinstimmend: ‘Die deutsche Seele flüchtet sich gern aus der harten Wirklichkeit des rauhen Alltags in das Paradies der Tiere. Im Anschluβ hieran machen wir auf die famose ‘Anleitung zu schwierigen Laubsägearbeiten‘ (bei Holzapfel, Eutin, in Mecklenburg) aufmerksam.“
(Kurt Tucholsky: Büchertisch, 1925)
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Literatur
Hermann Binder Hermann Löns, in: Die Bücherwelt. Zeitschrift für Bibliotheks- und Bücherwesen, 10. Jg. (1912/13), H. 7, S. 153.
Heinrich Schauerte: Hermann Löns. Sein Leben, sein Schaffen und seine Werke, 2. Aufl., Dortmund 1920, S. 19.
Hermann Göring: Geleitwort, in: Hermann Löns: Ho Rüd‘ hoh! Jagderlebnisse, Hannover 1939, o.S.
Franz Friese: “Zum Aufjuchzen herrlich ist die Welt!“, in: Feld und Wald. Das freie deutsche Bauernblatt, 85. Jg. (1966), Nr. 34, o.S.
Widar Lehnemann: Zur einhundersten Wiederkehr des Geburtstages von Hermann Löns, in: Westfälischer Jägerbote, 19. Jg. (1966), Nr. 8, S. 174.
Verantwortlich für dieses Urteil ist vermutlich der Tierschriftsteller Egon Freiherr von Kapherr, der Löns schon 1924 so nannte; vgl. Egon Freiherr von Kapherr: Einleitung zu Hermann Löns: Sein letztes Lied. Eine Auswahl der schönsten Jagdgeschichten, Hannover 1924, S. 10. Löns-Forscher Wilhelm Deimann hat diesen Ehrentitel fleiβig weiterverbreitet, so daβ Löns heute noch so genannt wird. Selbst im “Lexikon der Kinder-und Jugendliteratur“, das immerhin auf die nationale Überbetonung seines Werkes in den Jahren zwischen 1914 und 1945 hinweist, wird ihm ein groβer Einfluβ auf das Tierbuch zugesprochen.
Vgl. Karl Huber: Hermann Löns als Tierdichter, in: Das literarische Echo, 19. Jg. (1917/17), Sp. 338–343; Wilhelm Deimann: Vom Werden der Lönsschen Tierdichtung, in: Markwart, 3. Jg. (1927), H. 8, S. 119; ders.: Der Werdegang der Lönsschen Tiererzählung. Ein Beitrag zur Geschichte der neueren Tierdichtung, in: Festschrift zur XXIII. Versammlung deutscher Bibliothekare in Dortmund, Dortmund 1927, S. 147; ders.: Nachwort, in: Hermann Löns: Ausgewählte Tiergeschichten, Stuttgart 1986 (= Reclam Universal-Bibliothek Nr. 7701), S. 76–79. Vgl. auβerdem Martin Anger: Hermann Löns. Schicksal und Werk aus heutiger Sicht, 2. Aufl., Braunschweig 1986, S. 170; Margarete Dierks: Artikel “Lóns, Hermann“, in: Lexikon der Kinder-und Jugendliteratur. Personen-, Länder-und Sachartikel zur Geschichte und Gegenwart der Kinder-und Jugendliteratur, hrsg. v. Klaus Doderer, Bd. 2, Weinheim/Basel 1977, S. 391 f; Harry Dugall: Hermann Löns. Eine biographische Studie, Mainzlar 1966, S. 26 f.
Klaus Stetter: Hermann Löns - der “Übersetzer“, in• Annali Sezione Germanica (Istituto Universitario Orientale), 12 (1969), S. 356.
W. Kropp. Hermann Löns, in: Niedersachsen, 15. Jg. (1909), Nr. 4, S. 73.
Herbert Ringleben: Hermann Löns als Zoologe, in: Lebensbilder. Hermann Löns, hrsg. v. Elbing-Kreis, Nienburg 1966, S. 27.
Herbert Ant: Hermann Löns als Naturwissenschaftler, in: Das kleine Hermann-LönsBuch, hrsg. v. Josef Bergenthal, Münster 1973, S. 40.
Karl-Heinz Beckmann: Hermann Löns - Ein bedeutender westfälischer Malakologe, Wiesbaden 1988, S. 180.
Vgl. Wilhelm Deimann: Nachwort, in: Hermann Löns: Sagen und Märchen, hrsg. von Wilhelm Deimann, Hameln 1965, S. 114 f.
Im “Dritten Reich“ und in der Bundesrepublik wurden die Lönsschen Tiergeschichten für den Schulunterricht empfohlen. Vgl. Rosa Aibauer: Das Tierbuch, in: Pädagogische Welt, 15. Jg. (1961), S. 655–657; Peter Aley: Jugendliteratur im Dritten Reich. Dokumente und Kommentare, Hamburg 1967 (= Schriften zur Buchmarkt-Forschung 12), S. 44; Wilhelm Helmich: Die erzählende Volks-und Kunstdichtung in der Schule, in: Handbuch des Deutschunterrichts im ersten bis zehnten Schuljahr. Auf der Grundlage einer offensiven, operativen Didaktik, hrsg. v. Alexander Beinlich, Bd. 2, 5. erw. Aufl., Emsdetten 1970, S. 1157–1262; Hans Kugler: Schule - Dichtung - Wirklichkeit, in: Die Schulwarte, 20. Jg. (1967), S. 866–881; Otto Metzker: Die wertvolle und die minderwertige Tiergeschichte, in: Der Deutschunterricht, 9. Jg. (1957), H. 4, S. 33–50; Robert Ulshöfer: Methodik des Deutschunterrichts. Bd. 1: Unterstufe, 2. Aufl., Stuttgart 1965, S. 137 f.
Vgl. auβerdem die Aufsätze W. Duggen: Die Verwertung Lönsscher Erzählungen im Unterricht, in: Pädagogische Warte, 25. Jg. (1918), S. 327–330; Josef Graul: Hermann Löns im Deutschunterricht, in: Zeitschrift für deutsche Bildung, 12. Jg. (1936), H. 7/8, S. 390–401; R Genschel: Hermann Löns und der Biologieunterricht, in: Der Biologe. Monatsschrift des deutschen Biologen-Verbandes, 3. Jg. (1934), S. 307–310; Franz Schnaβ: Hermann Löns, in: Pädagogische Warte, 41. Jg. (1934), S. 877–879; Paul Vogt: Hermann Löns und sein Werk in der völkischen Schule, in: Die deutsche Schule, 43. Jg. (1939), H. 9, S. 335–338.
Vgl. Heinrich Oellers: Hermann Leas als Pionier und Fackelträger der Heimat-und Naturschutzbewegung, in: Rheinisches Land, 6. Jg. (1926/27), S. 108–113; vgl. auβerdem Hans Köpp: Hermann Löns - der Naturschutz und die Jagd, Walsrode 1989 (= Höret 2, Beiträge und Veröffentlichungen des Verbandes der Hermann-Löns-Kreise in Deutschland und Osterreich e.V.).
Hans-Peter Klatt: Grüne Heide lieβ früh grüne Gedanken wachsen, in: Neue Presse, Ausgabe Süd (Hannover), 29.8.1986, S. 11.
Zum Verhältnis Mensch-Tier vgl. Jost Hermand: Gehätschelt und gefressen: Das ‘Tier in den Händen der Menschen, in: Reinhold Grimm/Jost Hermand (Hg.): Natur und Natürlichkeit. Stationen des Grünen in der deutschen Literatur, Königstein/Ts. 1981, S. 55–76; Orvar Löfgren: Natur, Tiere und Moral. Zur Entwicklung der bürgerlichen Naturauffassung, in: Utz Jeggle/Gottfried Korff/Martin Scharfe/Bernd Jürgen Warneken (Hg.): Volkskultur in der Moderne. Probleme und Perspektiven empirischer Kulturforschung, Reinbek bei Hamburg 1986 (= rowohlts enzyklopädie; rororo 431), S. 122–143; Rolf Peter Sieferle: Fortschrittsfeinde? Opposition gegen Technik und Industrie von der Romantik bis zur Gegenwart, München 1984 (= Die Sozialverträglichkeit von Energiesytemen Bd. 5).
Vgl. auβerdem zur Geschichte der Tiererzählung den Artikel “Tierdichtung“ in: Metzler Literatur Lexikon. Stichwörter zur Weltliteratur, hrsg. v. Günther u. Irmgard Schweikle, Stuttgart 1984, S. 439 f; Gerhard Haas: Artikel “Tierbuch“, in: Lexikon der Kinder-und Jugendliteratur, Bd. 3, Weinheim/Basel 1979, S. 538–541; ders.: Das Tierbuch, in: Kinder-und Jugendliteratur. Zur Typologie und Funktion einer literarischen Gattung, hrsg. v. Gerhard Haas, 2. Aufl., Stuttgart 1976, S. S. 335–367; Otto Metzker: Die Gestalt des Tieres in der Literatur, besonders im Jugendschrifttum, in: Das gestaltete Sachbuch und seine Probleme. Das geschichtliche und erdkundliche Jugendbuch, das Tierbuch, Reutlingen 1955, S. 57–80.
Zu Darwin vgl. Günter Altner (Hg.): Der Darwinismus. Die Geschichte einer Theorie, Darmstadt 1981 (= Wege der Forschung Bd. CDIL); Rolf Winau: Biologie, Medizin, Psychoanalyse, in: Funkkolleg Jahrhundertwende, Studienbegleitbrief 5, Weinheim/Basel 1989, S. 16 ff.
Zum Sozialdarwinismus vgl. Alfred Kelly: The Descent of Darwin. The Popularization of Darwinism in Germany, 1860–1914, Chapel Hill 1981, S. 100–122; Hannsjoachim W. Koch: Der Sozialdarwinismus. Seine Genese und sein Einfluβ auf das imperialistische Denken, München 1973 (= Beck‘sche Schwarze Reihe Bd. 97), S. 63 ff; Hans-Günther Zmarzlik: Der Sozialdarwinismus in Deutschland als geschichtliches Problem, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 11. Jg. (1963), S. 246–273.
Jack London: Der Ruf der Wildnis, Zürich 1987 (= detebe-Klassiker 21511), S. 44. Zu London vgl. auβerdem den Artikel in Kindlers Neues Literatur Lexikon, hrsg. v. Walter Jens, Bd. 10, München 1990, S. 559–571.
Zu Kipling vgl. den Artikel in Kindlers Neues Literatur Lexikon, hrsg. v. Walter Jens, Bd. 9, München 1990, S. 402–408; Gisbert Haefs: Kipling Companion, Zürich 1987; Helene von Kieseritzky: Englische Tierdichtung. Eine Untersuchung über Rudyard Kipling, Charles G.D. Roberts und Ernest Thompson Seton, Diss. phil. Jena 1935; Edgar Mertner: Rudyard Kipling und die Tiergeschichte, in: Germanisch-romanische Monatsschrift, 24. Jg. (1936), S. 195–216.
Rolf Vollmann: Miβvergnügen mit Hermann Löns, in: Stuttgarter Zeitung, 27.8.1966.
Vgl. W. Rolf Morgenstern: Artikel “Anthropomorphismus“, in: Lexikon der Kinder-und Jugendliteratur, Bd. 1, 2. Aufl., Weinheim/Basel 1977, S.44–46; vgl. auch Widar Lehne-mann: Hermann Löns und die Vermenschlichung des Tieres, in: Westfalenspiegel, 13. Jg. (1964), H. 10, S. 16 f.
Vgl. Beatrice Potter: Die Geschichte von Peter Hase, Zürich 1973.
Bis 1979 konnte die “Biene Maja“ eine Gesamtauflage von 1,7 Millionen Exemplaren verbuchen; es erschienen an die einhundert fremdsprachige Auflagen. Zu Bonsels vgl. Lini Hübsch-Pfleger: Waldemar Bonsels. Eine biographische Studie, in: Waldemar Bonsels: Wanderschaft zwischen Staub und Sternen. Gesamtwerk, hrsg. v. Rose-Marie Bonsels, Bd. 1, München/Wien 1980, S. 9–65; Lothar Müller: Die Biene Maja von Waldemar Bonsels, in: Marianne Weil (Hg.): Wehrwolf und Biene Maja. Der deutsche Bücherschrank zwischen den Kriegen, Berlin 1986 (= Edition Mythos Berlin), S. 56–75. Vgl. auβerdem Waldemar Bonsels: Die Biene Maja und ihre Abenteuer, Frankfurt a.M./Berlin/Wien (= Ullstein-Buch Nr. 20287).
Hans Georg Schick: Löns und Bonsels als Beispiele entgegengesetzter Naturbetrachtung, in: Das literarische Echo, 24. Jg. (1922), H. 18, Sp. 1093. Vgl. auch Kopemikulus: Natur und Kunst, in: Das literarische Echo, 23. Jg. (1920/21), Sp. 1043–1046.
Zur allgemeinen Funktion des Jagdmotivs vgl. den Artikel “Jagd (Jagen)“, in: Horst S. und Ingrid Daemmrich: Themen und Motive in der Literatur. Ein Handbuch, Tübingen 1987 (= UTB für Wissenschaft, Groβe Reihe), S. 185–188.
Vgl. Gert Ueding: Die entgleiste Idylle, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. 11.1980, S. 26.
Vgl. Martin Anger: Hermann Löns, a.a.O., S. 85 ff; Wilhelm Deimann: Vorwort zu “Naturwissenschaftliche Aufsätze und Plaudereien“, in: Hermann Löns: Nachgelassene Schriften, hrsg. v. Wilhelm Deimann, Bd. 2, Leipzig/Hannover 1928, S. 9–14; ders.: Der Künstler und Kämpfer. Eine Lönsbiographie und Briefausgabe, Hannover 1935, S. 28 ff; ders.: Der andere Löns, Münster/Hameln 1965, S. 36 ff.
Vgl. D. Steilen: Hermann Löns als Schneckenforscher, in: Heimatkalender für die Lüneburger Heide (1956), S. 83–87. Einen genauen Überblick über die malakologischen Aufsätze Löns‘ gibt Beckmann: Löns - Ein bedeutender westfälischer Malakologe, a.a.O., bes. S. 212 ff.
Vgl. F. Steininger: Hermann Löns und die Arbeitsgemeinschaft zoologische Heimatforschung in Niedersachsen, in: Natur, Kultur und Jagd, 17. Jg. (1964), H.5/6, S. 129 ff.
Vgl. auch Löns‘ Aufsatz “Das Quintär und seine Fauna“, in: Kosmos, 7.Jg. (1910), S. 447449.
Vgl. Horst Maeck: Hermann Löns als Naturkundler in seiner Heimat Deutsch-Krone, in: Hermann Löns. Lebensbilder, a.a.O., S. 15.
Vgl. Heinrich Schreiber: Löns, der Forscher, in: Türmer, 37.Jg. (1935), Bd. II, S. 435.
Harry Heyworth: Natur und Wissenschaft bei Hermann Löns, Diss. phil. München 1950, S. 22.
Noch schärfere Urteile gegen Darwin bei Konrad Buchwald: Hermann Löns und die Gegenwart. Anregungen für eine künftige wissenschaftliche Beschäftigung mit seinem Werk, in: Natur, Kultur und Jagd, 17. Jg. (1964), H. 5/6, S. 116 f.
Helmut Heiβenbüttel: Mümmelmann oder Die Hasendämmerung, Wiesbaden 1978 (Abhandlungen der Klasse der Literatur/Akademie der Wissenschaften und der Literatur; Jg. 1978, Nr. 1), S. 8.
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Dupke, T. (1993). Die Lönsschen Tier-, Jagd- und Naturerzählungen: Die Philosophie des Organischen. In: Mythos Löns. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95352-0_5
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