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Part of the book series: Frankreich-Studien ((FRANKS,volume 1))

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Zusammenfassung

Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist ein Puzzle, dessen Teile auf den ersten Blick nicht recht zusammenpassen wollen. Die Themenschwerpunkte des politischen Protests1 in Frankreich und Deutschland unterscheiden sich erheblich voneinander. Die Ergebnisse der vergleichenden empirischen Partizipationsforschung und der Forschungen über neue soziale Bewegungen (NSB)2 in beiden Ländern zeigen — unabhängig davon, ob sie auf der Grundlage von Protestereignisdaten oder von Umfragedaten gewonnen wurden — übereinstimmend folgendes Bild: Während die (alte) Bundesrepublik zu denjenigen fortgeschrittenen westlichen Industrieländern gehört, in denen neue soziale Bewegungen in den letzten zwei Jahrzehnten am stärksten präsent waren, sind diese in Frankreich seit dem Ende der siebziger Jahre weitgehend von der politischen Bühne verschwunden (Duyvendak 1994; Rucht 1994; Koopmans 1995). Gleichwohl ist das Niveau direkter politischer Partizipation in Form von Demonstrationen und auch militanteren Formen der politischen Auseinandersetzung in Frankreich höher zu veranschlagen als in Deutschland (Gundelach 1995; Westle 1994). Diese direkte politische Partizipation, so wissen wir aus den vergleichenden Arbeiten einer Forschergruppe um Hanspeter Kriesi (Kriesi u. a. 1992; 1995), entzündet sich in Deutschland überwiegend an Themen, die im Zentrum der Mobilisierungsbemühungen neuer sozialer Bewegungen stehen, in Frankreich dagegen weitaus häufiger an Themen, die als Themen der „alten Linken“ betrachtet werden können, zumindest jedoch mit den Kernthemen der NSB wenig zu tun haben.

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Literatur

  1. Vgl. etwa das Schaubild in Fuchs/Klingemann (1995, 11), wiedergegeben auf S. 84.

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  2. Am ausfiihrlichsten berücksichtigt Rucht (1994) diese Erklärungsebene, wobei jedoch nur univariate Häufigkeitsverteilungen sowie Kreuztabellen zur Anhängerschaft neuer sozialer Bewegungen getrennt nach Alters-und Bildungsgruppen sowie nach ihren Links-Rechtsund materialistisch-postmaterialistischen Orientierungen berichtet werden.

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  3. Eine gewichtige Ausnahme stellt die Arbeit von Denni (1986) dar, in der die Bedingungs-faktoren verschiedener politischer Beteiligungsarten unter Einschluß direkter Beteiligungsformen im Lichte unterschiedlicher Theorieansätze empirisch geprüft werden. Das empirische Material fir die Untersuchung von Protestverhalten beschränkt sich jedoch auf eine Umfrage in der Gegend von Grenoble, aus der nicht ohne weiteres Rückschlüsse auf die nationale Ebene gezogen werden können (Denni 1986, 42f.).

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  4. Gabriel (1998, 34) verweist zurecht auf die nur begrenzte Brauchbarkeit dieser Unterscheidung von Vergleichsdesigns in der empirischen Forschungspraxis: „Der weithin fiktive Charakter der Debatte über das angemessenste Vorgehen bei Quasi-Kausalanalysen zeigt sich gerade beim Vergleich europäischer Gesellschaften, die sich hinsichtlich bestimmter Merkmale ähneln, hinsichtlich anderer aber nicht.“ Es kann allenfalls darum gehen, bei welcher Länderauswahl man Hintergrundmerkmale mehr oder weniger kontrollieren kann, und auf welcher Ebene die zentralen Erklärungsfaktoren angesiedelt sind. Demnach ist immer nur eine Annäherung an die Idealtypen des „most similar systems design” bzw. des „most dissimilar systems design“ möglich.

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  5. Für einen deutschen Ost-West-Vergleich der Einflüsse von Cleavages auf das Wahlverhalten s. Schmitt (1997).

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© 2000 Leske + Budrich, Opladen

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Schild, J. (2000). Fragestellung und Aufbau der Arbeit. In: Politische Konfliktlinien, individualistische Werte und politischer Protest. Frankreich-Studien, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95200-4_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95200-4_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-2491-6

  • Online ISBN: 978-3-322-95200-4

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