Zusammenfassung
Seit den Überlegungen Luckmanns (1963; 1996) beschäftigt sich die deutsche Religionssoziologie eingehend mit der Fragestellung der Individualisierung von Religiosität. Ein zentraler Aspekt dieser Betrachtungen ist die parallele Aufteilung in eine persönliche, individuelle Religiosität und dem Bekenntnis zur Kirche als dem institutionalisierten Vertreter religiöser Gemeinschaften. Diese Trennung gewinnt gerade im Kontext der schwindenden Akzeptanz institutionalisierter christlicher Religiosität, wie sie sich in sinkenden Zugehörigkeitszahlen zu den beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland ausdrückt, an Bedeutung.1 Nicht selten wird dabei Konfessionslosigkeit als Merkmal gesehen, welches genauso zur Bestätigung der Individualisierung, wie auch als Beleg der Überlegungen einer reinen Säkularisierung — also einem Bedeutungsverlust von Kirche und Religion — herangezogen werden kann.
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Literatur
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© 2000 Leske + Budrich, Opladen
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Pickel, G. (2000). Konfessionslose in Ost- und Westdeutschland — ähnlich oder anders?. In: Pollack, D., Pickel, G. (eds) Religiöser und kirchlicher Wandel in Ostdeutschland 1989–1999. Veröffentlichungen der Sektion „Religionssoziologie“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95198-4_10
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