Skip to main content

Einleitung: Wahrscheinlichkeit oder Unwahrscheinlichkeit von Kooperation unter Marktbedingungen

  • Chapter
Zwischen Markt und Politik

Part of the book series: Forschung ((FS,volume 27))

  • 43 Accesses

Zusammenfassung

Kooperation zwischen Marktakteuren, zwischen faktischen oder potentiellen Konkurrenten, ist alles andere als selbstverständlich und doch in allen kapitalistischen Wirtschaften anzutreffen. Art und Weise, Ausmaß, Ziel und Bedeutung können dabei sehr verschieden sein und bilden einen wesentlichen Fokus für die Differenzierung von Wirtschafts- bzw. Produktionssystemen und -kulturen. Die „Umstellung” der industriellen Ordnung von Plan auf Markt bedeutet nicht nur Einführung von Marktakteuren, Marktbeziehungen und -Institutionen, sondern impliziert auch eine neue Mischung marktvermittelter, assoziativer und hierarchischer Koordinationsformen. Wie dies geschieht, ist in den Transformationsgesellschaften Mittel- und Osteuropas weder national, regional noch sektoral einheitlich. In Ländern wie Rußland sind bisherige Netzwerke und hierarchische Abhängigkeiten in hohem Maße erhalten geblieben und werden sukzessive umgebaut; auch für Ungarn und Tschechien wird der Übergang vom Plan zum Markt in der Industrie eher als Restrukturierung oder Rekombination bisheriger interorganisatorischer Beziehungen und Abhängigkeiten beschrieben (Stark/Bruszt 1998). In Ostdeutschland hingegen war nicht nur die Auflösung der alten Beziehungen besonders tiefgreifend; durch die Wirtschafts- und Währungsunion waren zudem die Institutionen der marktwirtschaftlichen Ordnung rasch etabliert und in ihrem Funktionieren weitgehend abgesichert.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Beyer 1994; Claus 1996; Rachel et al. 1993; Treichel et al. 1993: 52f.

    Google Scholar 

  2. Dieser Befund beruht allerdings nicht auf einem eigenen empirischen Vergleich, sondern auf anderen Studien.

    Google Scholar 

  3. Piotr Sztompka bezeichnet Vertrauen — die „Annahme bzw. Wette über das zukünftige Verhalten anderer” — sogar als generell „fehlende Ressource der postkommunistischen Gesellschaften, und zwar in allen Bereichen” (1995: 256).

    Google Scholar 

  4. Vgl. Coleman 1995: 130f.; Gambetta 1988: 225; Luhmann 1989; Pohlmann et al. 1995: 43–46.

    Google Scholar 

  5. Der Netzwerkbegriff erfaßt zudem häufig auch noch interpersonelle Beziehungsnetzwerke, die der Begriff der Unternehmenskooperation ebenfalls ausschließt, bei dem von korporativen bzw. kollektiven Akteuren (Organisationen) ausgegangen wird. Beziehungsnetzwerke oder „Seilschaften” sind kein Gegenstand dieser Arbeit.

    Google Scholar 

  6. Vgl. im Gegensatz dazu Sydow 1992.

    Google Scholar 

  7. In dieser Tradition der Begründung von Kooperation aus rationalen, ökonomischen Interessen steht auch Olsons Theorie kollektiven Handelns, der das Zustandekommen von kollektiven Gütern in großen Gruppen dadurch erklärt, daß ungeachtet des Free-Rider-Problems größere Gruppenmitglieder ein so starkes Interesse an diesem Gut haben, daß sie bereit sind, den Hauptteil der Entstehungskosten zu übernehmen.

    Google Scholar 

  8. Jeffrey L. Bradach und Robert G. Eccles versuchen diese Definitionsfalle dadurch zu umgehen, indem sie Vertrauen als allgemeinen „control mechanism” fassen, der nicht neben, sondern quasi über Markt und Hierarchie (hier: Preis und Autorität) steht (Bra-dach/Eccles 1991).

    Google Scholar 

  9. Vgl. u.a. IWH 1997: 14; Freie Presse, 5.12.1996; 21./22.2.1998.

    Google Scholar 

  10. Ein Ausdruck für diese Probleme ist, daß es in modernen Ökonomien spezialisierte kommerzielle Dienstleistungen in Form von Wirtschaftsdedekteien gibt. Deren regelmäßige Nutzung ist aber wieder mit Kosten verbunden und erfolgt daher oft erst zu spät.

    Google Scholar 

  11. Vgl. kritisch zu dieser Sicht auf Süditalien u.a. Piattoni 1997.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1999 Leske + Budrich, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Bluhm, K. (1999). Einleitung: Wahrscheinlichkeit oder Unwahrscheinlichkeit von Kooperation unter Marktbedingungen. In: Zwischen Markt und Politik. Forschung Soziologie, vol 27. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95188-5_1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95188-5_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-2370-4

  • Online ISBN: 978-3-322-95188-5

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics