Zusammenfassung
Schöne neue Welt. Der Siegeszug der Demokratie ist unaufhaltsam. Die Zitadellen der Tyrannen wanken, die Mauern der Autokraten bersten. Zwischen Kapstadt und Singapur, Teheran und Wladiwostok: Kein Land, vielleicht nicht einmal China, scheint dem gewaltlosen Versprechen der Freiheit und dem Anspruch auf Menschenrechte dauerhaft widerstehen zu können. Längst klingt die Arroganz, mit der die letzten Despoten ihre Folterkeller verteidigen, wie Hochmut vor dem Fall. Was das angeht, scheinen die Propheten der Neuen Weltordnung recht zu behalten. Der Weltgeist ist demokratisch und sein Domizil das Parlament. Das alte, 1989 geräuschlos implodierte sowjetische Imperium war das letzte Hindernis vor dem Triumphzug der Demokratie; heute, nach dem Ende der bipolaren Welt, weht ihr Geist, wo er will. Wenn die jüngste Demokratisierungswelle die letzten autoritären Regime unterspült, wenn eines Tages liberal befriedete Gesellschaften ihren Sieg mit der Gründung einer Weltrepublik feiern, dann geht unter der Sonne der Freiheit die Geschichte tatsächlich ihrem Ende entgegen.
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© 2000 Leske + Budrich, Opladen
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Assheuer, T., Perger, W.A. (2000). Einleitung. In: Assheuer, T., Perger, W.A. (eds) Was wird aus der Demokratie?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95163-2_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95163-2_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-95164-9
Online ISBN: 978-3-322-95163-2
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