Zusammenfassung
Der interaktiven Gattung „Event“ kommt eine besondere Bedeutung für die Konstitution von Vergemeinschaftungen und für Milieubildungen sowie deren Konsolidierung zu. Drei Typen und empirische Variationen von Events möchten wir in unserem Beitrag vorstellen: die „party“ der Musik-bzw. Rockgruppen, den „fight“ der Hooligans und den „battle“ der Breakdancer.1 Wir verstehen unter Event dabei eine (mehr oder weniger) organisierte Verfestigung und Überhöhung von „Aktionismen“. Letztere sind Phänomene kollektiver Steigerung (Efferveszenz) und gewinnen eine herausragende Funktion u.a. während der lebenszyklischen Phase der Adoleszenz, der wir uns im folgenden genauer zuwenden werden. Bevor wir jedoch zu unserer empirischen Analyse der Funktion von Aktionismen und Events in der Jugendphase kommen, soll zunächst der begriffliche Rahmen dieser Analyse in einigen Vorbemerkungen skizziert werden.
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Literatur
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Bohnsack, R., Nohl, AM. (2000). Events, Efferveszenz und Adoleszenz: „battle“ — „fight“ — „party“. In: Gebhardt, W., Hitzler, R., Pfadenhauer, M. (eds) Events. Erlebniswelten, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95155-7_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2664-4
Online ISBN: 978-3-322-95155-7
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