Die Panoramakunst.Eine Vorschule zur Technisierung und Eventisierung des Erlebens

Zusammenfassung

Als sich das ausklingende zwanzigste Jahrhundert, das sich, je älter es wurde, umso lieber als Medienzeitalter bezeichnete, seiner medialen Urgroßeltern, der Panoramen, in Großausstellungen² erinnerte, waren diese Saurier der Monumentalmalerei — bis auf wenige Ausnahmen — ausgestorben. Sie gehörten zu einer Spezies, in der sich — strukturell — schon vieles von dem ausgebildet hatte, was sich in medialen Produktionen der Gegenwart wiederfindet. In arteigener Symbiose mit ihren Schöpfern und Nutznießern lebend, hatte diese Spezies nicht nur ihre soziale Umwelt als solche, sondern auch die Formen der Umweltwahrnehmung derer stark mitgeprägt, die mit ihr aufgewachsen waren.

Dieser Text ist ein Auszug aus dem auf der Tagung „Audovisualität vor und nach Gutenberg“ (25.–28.November 1998) in Wien gehaltenen Vortrag. Der gesamte Vortragstext wird unter dem Titel Sich Verlieren im Rundblick — Die „Panoramakunst” als Vorstufe zum medialen Panoramamosaik der Gegenwart in einem Tagungsband im Verlag SKIRA Editore, Mailand, erscheinen.