Beispiel zur Mediendemokratie

Zusammenfassung

In den Gemeinden läßt sich Politik vom einzelnen Bürger im Ansatz noch immer direkt beobachten, weil er die Akteure, ihre Handlungen und Handlungserfolge zum Teil sogar unabhängig von deren medialer Darstellung wahrnehmen und seine Eindrücke mit vielen anderen abgleichen kann, die ihrerseits über direkte Erfahrungen verfügen. Das gilt für die regionale, nationale und transnationale Politik nicht, denn über sie kann der einzelne fast ausschließlich noch aus ihren medialen Darstellungen ein Bild gewinnen. Darum hat sich das kommunalpolitische Beispiel als Kapitel für die Darstellung der Logik des Politischen besonders gut geeignet, nicht aber für die der Mediatisierung der Politik. Sie könnte auch an ihm gezeigt werden, aber nur in viel komplexeren Schilderungen und Analysen. Natürlich spielt auch für den geschilderten kommunalpolitischen Zummenhang die Mediatisierung der Politik eine Rolle, sie kann von den Bürgern aber im Unterschied zu den Vorgängen in den nationalen und transnationalen Arenen im Lichte ihrer eigenen Erfahrungen weitgehend erkannt auf die Produkte der Herstellungsebene bezogen und anhand dessen auch bewertet werden. Die Differenz zwischen dem medienbezogenen Image, das ein Akteur für sich inszeniert oder inszenieren läßt, und dem, was er als natürliche Person tatsächlich ist und kann, bleibt im Erfahrungshorizont einer gemeinsamen Lebenswelt sichtbar.