Zusammenfassung
Der motorisierte Straßenverkehr, inklusive Unfallgeschehen und Verkehrsverstößen, wird von Männern dominiert. Sie fahren mit den stärkeren Autos wesentlich mehr Kilometer pro Jahr als Frauen (VCÖ 1996, Reich 1996). Dabei verursachen sie 83% aller Unfälle, bei denen Menschen getötet werden und 73% aller Unfälle mit Schwerverletzten (Schultz 1995, Bundesregierung 1996, VCÖ 1996, Simma 1996, Statistisches Bundesamt 1998). In 90% der Fälle sind es Männer, denen der Führerschein entzogen wird. Männer werden zwölfmal häufiger als Frauen mit Alkoholdelikten auffällig und in der Flensburger Punkte-Kartei sind etwa viermal so viele Männer wie Frauen registriert (Kraftfahrt-Bundesamt 1998). Ähnliche Erkenntnisse zur Unfallbelastung und zur Delikthäufigkeit von Männern und Frauen im Straßenverkehr gibt es auch in anderen Ländern mit hohem Motorisierungsgrad (Mannering 1993, VCO 1996). Dabei sind sie — wenn sie erwerbstätig sind und Kinder haben — noch wesentlich “mobiler“ als Männer — sie legen im Durchschnitt sieben Wege pro Tag zurück, während es bei Männern 3,5 Wege pro Tag sind (VCÖ 1996). Diese Wege werden von Frauen nicht so häufig wie von Männern mit dem Pkw, sondern auch zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Besonders im Seniorenalter legen viele Frauen ihre Wege zu Fuß oder mit dem öffentlichen Verkehr zurück, weil sie häufig keinen Führerschein besitzen (Reiter 1997). Aus allen diesen Gründen hat das Thema “Autofahren“ für Frauen eine vergleichsweise geringere Bedeutung als für Männer, während andere Verkehrsarten wie z. B. der Fußgängerverkehr, der Radverkehr und der öffentliche Verkehr für sie einen höheren Stellenwert haben.
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Limbourg, M. (1999). Mobilität als Thema von Erziehung und Unterricht. In: Flade, A., Limbourg, M. (eds) Frauen und Männer in der mobilen Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95149-6_15
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