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Part of the book series: Reihe „Soziologie und Ökologie“ ((SUÖ,volume 3))

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Zusammenfassung

Je elementarer ein Stoff, desto komplexer die gesellschaftlichen, kulturellen und technischen Verhältnisse seiner Aneignung. Je elementarer ein Stoff, desto folgenreicher sind auch die Fehler, die wir im Umgang mit diesem Stoff machen können. Wasser ist ein solcher Stoff; seine Bedeutung als lebensspendendes Element spiegelt sich in allen Mythen, und noch zur Zeit der „ersten Philosophen“ galt es, neben Feuer, Erde und Luft, als eines der vier Elemente, aus denen die Welt gebaut ist. Und selbst wenn wir heute Wasser nüchterner betrachten, als chemische Verbindung mit bestimmten Eigenschaften, wissen wir, alle Lebewesen brauchen Wasser. Auch wir Menschen: der physiologisch bestimmte Bedarf beträgt drei Liter täglich. Eine anthropologische Konstante, die aber gleichwohl kein konstantes Verhältnis der Menschen zur eigenen wie zur äußeren „Natur“ begründet, sondern ein historisch-gesellschaftlich wandelbares. Wie wir unseren Bedarf decken, macht einen entscheidenden Unterschied: Wasser ist nicht gleich Wasser; und Wasser, das wir aus der Quelle schöpfen, setzt uns in ein anderes Verhältnis zu unseresgleichen, zu Gesellschaft und Natur, als das Wasser, das konstant aus einer Leitung fließt und nach Gebrauch in einer anderen Leitung vergurgelt. Um die komplexen Überlagerungen und Verflechtungen der gesellschaftlichen Aneignung einer lebenswichtigen Ressource geht es in dieser Studie.

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Literatur

  1. Gemeint ist hier die Novelle des Wassergesetzes für Baden-Württemberg von November 1995, ebd. 341–346.

    Google Scholar 

  2. Monolinear meint hier: zentrale Abwasserbehandlungsanlage und Wasserversorgungssystem mit langen Leitungswegen aus weit entfernt gelegenen Versorgungsräumen.

    Google Scholar 

  3. Gebrauchsartendifferenzierung meint hier: wer braucht welche Wasserqualität für welche Zwecke (Brauchwasser, Trinkwasser).

    Google Scholar 

  4. Diese „wundersame“ Eigenschaft des Menschen, ein modellbildendes Wesen zu sein, ist vielleicht die entscheidende Differenz zum Tier (und nicht etwa der Werkzeuggebrauch).

    Google Scholar 

  5. Das sind synthetisch organische Verbindungen, die sehr dauerhaft sind und auch sehr wasserwegsam (mobil); es sind chemische Verbindungen, die meist aus Abwässern der chemischen Industrie stammen.

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© 2000 Leske + Budrich, Opladen

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Kluge, T. (2000). Einleitung. In: Wasser und Gesellschaft. Reihe „Soziologie und Ökologie“, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95136-6_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95136-6_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-2539-5

  • Online ISBN: 978-3-322-95136-6

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