Zusammenfassung
Legaler Drogenkonsum im Kindes- und Jugendalter kann sowohl die Lösung der Entwicklungsaufgabe des Lernens eines angemessenen Umgangs mit Substanzen mit hohem Suchtpotential bedeuten als auch ein Bewältigungsverhalten für Belastungen sein. Während das erstere gesellschaftlich toleriert oder gar erwünscht ist, stellt das letztere ein Problemverhalten dar (Silbereisen; Kastner 1985). Dieses Problemverhalten mit seinen kurz- und langfristigen gesundheitlichen, psychischen und sozialen Folgen macht deutlich, daß bestimmte Formen des Drogenkonsums1 bzw. -mißbrauchs ein pädagogisches Handeln notwendig machen. Dies kann entweder vorbeugend, intervenierend oder therapeutisch sein. Die Schule als Präventionsort kann vor allem vorbeugend tätig werden. Daher ist es für Pädagogen sinnvoll, sich mit dem Phänomen des jugendlichen Substanzkonsums auseinanderzusetzen, da präventive Anstrengungen vor dem Auftreten des Konsums einsetzen sollten, um ihre Wirkung voll zu entfalten. Folgt man diesem Anspruch, dann kann und soll Suchtprävention bereits sehr früh, also schon im Kindergarten und in der Grundschule einsetzen.
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Pieper, E. (2000). Substanzkonsum im Kindes- und Jugendalter: Ursachen und Präventionsmöglichkeiten. In: Geiling, U. (eds) Pädagogik, die Kinder stark macht. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95133-5_15
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