Zusammenfassung
Eigentlich sollte dieses zu Ende gehende 20. Jahrhundert in Westeuropa ein „Jahrhundert des Kindes“ werden. Die Erziehung zum gehorsamen Untertanen sollte künftig der Vergangenheit angehören und das Machtgefälle zwischen Kindern und Erwachsenen (in Familie, Schule und Erziehung) deutlich verringert werden. Zielsetzung war, die freien und eigenständigen Entfaltungsrechte der Kinder stärker zum Tragen zu bringen und die gängelnde Verpflichtung der Kinder auf die scheinbar unverrückbaren traditionellen Normen einer autoritären Erwachsenengesellschaft zu überwinden. In diesem Sinne hatten die Reformpädagogin Ellen Key (1849–1926) und zahlreiche andere Vertreter der damaligen reformpädagogischen Bewegung „vom Kinde aus“ zu Beginn dieses Jahrhunderts an alle Eltern und Schulpädagogen appelliert, „die hoffen, im neuen Jahrhundert den neuen Menschen zu bilden“ (Key 1992 [1900]: 161). In kultur- und gesellschaftskritischer Absicht wurde hier die Programmatik einer pädagogischen Neugestaltung des Generationenverhältnisses formuliert, das nicht nur die Bildung und Erziehung eines „neuen“ Menschen, sondern auch eine neue Qualität des gesellschaftlichen Zusammenlebens ermöglichen sollte.
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© 1998 Leske + Budrich, Opladen
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Büchner, P., du Bois-Reymond, M. (1998). Kinderleben zwischen Teddybär und erstem Kuß. In: Teenie-Welten. Studien zur Jugendforschung, vol 16. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95130-4_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2019-2
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