Zusammenfassung
„Ein Mann, der Forscher, sitzt auf einer Lichtung im Wald und betrachtet das Wunder des Lebens...“ So oder so ähnlich beginnen viele Geschichten, die etwas darüber erzählen wollen, wie sich ‚der Mensch‘ zu ‚der Natur‘ verhält, während sie zugleich etwas davon erzählen, wie sich bestimmte Menschen auf eine bestimmte Weise gegenüber von ihnen bestimmten Dingen in der Welt verhalten — oder verhalten sollen. Bei näherer Betrachtung verraten diese Geschichten vielleicht etwas darüber, wie es gemacht wird, daß diese Geschichten als glaubwürdige Zeugnisse einer universalen Tatsache erscheinen: daß es eine (und genau eine) Natur gebe, zu welcher der Mensch (alle Menschen, die ‚Mensch‘ heißen dürfen) in einer (genau einer, aber recht widersprüchlichen) Beziehung stehen. Edward Wilsons „Wert der Vielfalt“ ist eine dieser Geschichten. In ihr werden Erlebnisberichte, Erzählungen über die Produktion und die Produkte wissenschaftlicher Entdeckungen, metaphysische Spekulationen über das Wesen von Natur und Mensch und penible ökonomische Nützlichkeitserwägungen zu einem dichten narrativen Gewebe verflochten, als dessen Zentrum etwas erscheint, das „Biodiversität“ heißt und von dessen Wert der Text zu handeln verspricht (Wilson 1995: 343, 371f.).
Arbeitsgruppe Biopolitik ist der wenig phantasievolle Name für einen interdisziplinären Arbeitszusammenhang zu biowissenschaftlichen Themen an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Im einzelnen wurde dieser Artikel geschrieben von: Jürgen Blum, Doris Dehn, Andreas Eisenhauer, Hajo Greif, Christine Hertler, Achim Lotz, Michael Weingarten und Josch Wilhelm.
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© 1998 Leske + Budrich, Opladen
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Arbeitsgruppe Biopolitik. (1998). Vieles ist verschieden: Biodiversität in den Biowissenschaften. In: Flitner, M., Görg, C., Heins, V. (eds) Konfliktfeld Natur. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95110-6_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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