Zusammenfassung
In diesem Abschnitt interessieren die Lernprozesse und Lernstrukturen, wie sie sich im Modellversuch unter den im vorangegangen Kapitel beschriebenen Bedingungen ausgebildet haben. Diese sollten daraufhin untersucht werden, ob sich Elemente selbstbestimmten kooperativen Lernens realisierten. Auf der Grundlage des Beobachtungsplateaus (vgl. Kapitel III) wird danach gefragt, inwieweit im Bereich der Wahrnehmungen, der Handlungen und Aktivitäten, der Dimension der Zeit, des Raumes, der Rituale, wie auch der stattfindenden Interaktionen Prozesse und Strukturen auszumachen sind, die im Hinblick auf ein angestrebtes kooperatives und selbstbestimmtes Lernen interpretierbar sind.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Ideen, die im Modellversuch in der beschriebenen Weise realisiert wurden, finden sich beispielsweise bei Cornell 1989, 1991.
vgl. auch Piagets Konzept der Äquilibration nach Ginsburg, Opper 1985, S. 213 ff. zur aktiven Herstellung eines Gleichgewichtes zwischen einem lernenden System und seiner Umwelt.
Sie haben erstaunliche Ähnlichkeiten mit den Mondwahrnehmungen Galileis. In dem ausführlichen Beispiel Rumpfs (S. 143) versucht Galilei (Siderius Nuncius, Ff/M 1995, S. 99 ff.) sich das schwache Leuchten der gesamten Mondkugel um die Zeit des Neumondes zu erklären. Da spricht Galilei von „leuchtenden Hörnern“ und von einem „gerechten und dankbarem Austausch” des Lichtes zwischen Erde und Mond. Die Begründungen greifen also nicht auf naturwissenschaftliche Modelle zurück, sondern auf ästhetische Wahmehmugen und soziale Werte wie,Gerechtigkeit.
Darin läßt sich eine grundlegende Differenz zwischen dem Ansatz der Modellversuchskultur und pädagogischen Ansätzen, wie sie z.B. in westlichen Alternativschulen verstanden werden, ausmachen: Hier steht die Optionsbildung des einzelnen Kindes bezüglich eines inhaltlichen Angebots und die Orientierung an der Eigenzeit im Vordergrund (vgl. Gerhard de Haans (1991a, 1991b) ethnographische Studie zur Bedeutung von Raum und Zeit für das Lernen von Kindern und den Sammelband zur Situation der Alternativschulen (Bundesverband der Freien Alternativschulen 1992).
In einer auswertenden und abschließenden Broschüre wird der Lernort St. Klausen nicht umsonst als „abgeschirmte?’ außerschulischer Lemort beschrieben (vgl. Pädagogisches Landesinstitut Brandenburg 1995, S. 36 ).
Rights and permissions
Copyright information
© 1998 Leske + Budrich, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Schaar, K. (1998). Übergreifende Lernprozesse und Lernstrukturen. In: Selbstbestimmtes Lernen in der Umweltbildung. Schriftenreihe „Ökologie und Erziehungswissenschaft“ der Arbeitsgruppe „Umweltbildung“ der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95107-6_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95107-6_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-1935-6
Online ISBN: 978-3-322-95107-6
eBook Packages: Springer Book Archive