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Freiwilligenarbeit als Instanz der biographischen Arbeit — Konsequenzen für die Jugendverbände

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Jugendforschung in Deutschland

Zusammenfassung

Freiwilligenarbeit, Volunteering bzw. der weithin geläufige, aber unzureichend zutreffende Begriff Ehrenamtlichkeit als ein freiwilliges, unbezahltes Engagement von Bürgerinnen und Bürgern haben in den Haupttätigkeitsbereichen Gesundheit, Soziales, Sport und Freizeit eine lange Tradition. Es haben sich hierin unterschiedliche Gestaltungsformen von ehrenamtlichem über freiwilligem bis hin zum bürgerschaftlichem Engagement entwickelt, die von den Volunteers außerhalb von Schule, Erwerbs- und/oder häuslicher Versorgungsarbeit geleistet wird. In der aktuellen Situation der Knappheit, in der soziale Dienste durch Hauptamtliche immer teurer werden und zum Teil als nicht mehr bezahlbar deklariert werden, wird die Bedeutung und die Förderung von Freiwilligenarbeit hervorgehoben. Immer wieder wird betont, daß die Freiwilligenarbeit (als Synonym für unterschiedliche Formen von Solidarität) Bürgernähe, gesellschaftliche Einflußnahme und Zusammenhalt ermögliche und Nestwärme in Institutionen und sozialen Milieus schaffe. Weitgehend unberücksichtigt bleibt jedoch, daß nur der oder die unbezahlt für andere arbeiten kann, „wer erstens materiell gesichert ist und wer zweitens über Zeit verfügt. Zeitsouveränität und Existenzsicherung sind die grundlegenden Voraussetzungen des Ehrenamtes und die entscheidenden Selektionskriterien an der Schnittstelle zwischen der Bereitschaft zum Engagement und den Möglichkeiten seiner Verwirklichung“ (Rauschenbach/ Müller/Otto 1988, S.225f.).

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Schulze-Krüdener, J. (1999). Freiwilligenarbeit als Instanz der biographischen Arbeit — Konsequenzen für die Jugendverbände. In: Timmermann, H., Wessela, E. (eds) Jugendforschung in Deutschland. Schriftenreihe der Europäischen Akademie Otzenhausen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95086-4_5

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