Die Jugend der Region Westeifel und ihr Politikverständnis

Zusammenfassung

Jede soziologische Portraitierung der Lebensphase Jugend im allgemeinen oder des Verhältnisses Jugendlicher zur Politik im besonderen sollte sich — selbstkritisch — folgende Feststellung Karl Gabriels (1991, S. 755) ins Forschungs- und Theoriestammbuch schreiben: „Die Jugendforschung in der Bundesrepublik ist einer der etabliertesten Zweige sozialwissenschaftlicher Forschung. Betrachtet man ihre Geschichte, so kann man aber zu dem Ergebnis kommen, die Jugendforschung, ihre Fragestellungen und ihre Ergebnisse sagten jeweils mehr über die Erwachsenengeneration aus, die diese Forschung betrieben hat, als über die be- und erforschten Jugendlichen. Das galt in den 50er Jahren für Schelskys ‚skeptische Generation‘, wie für die vielen Jugendgenerationen danach, die uns die Forschung beschert hat. Es sind die Erwachsenen, die die Jugendlichen jeweils zum ‚unbekannten Wesen‚ stilisieren, das es mittels empirischer Forschung zu enträtseln gilt. Die Probleme der Erwachsenen mit den Jugendlichen bestimmen die Moden der Fragestellungen, Orientierungen und Interpretationen der Jugendforschung. (...) Haben wir nur vor, die Welt der Jugendlichen in eine ‚gläserne Welt‘ zu verwandeln, so dürften wir die Jugendlichen lediglich zu einem noch schnelleren Auszug aus der Welt der Erwachsenen zwingen, als es ohnehin geschieht.“