Einführung: Der Neue Institutionalismus in Ökonomie und Soziologie

Zusammenfassung

Werden Soziologen, Politik- und Verwaltungswissenschaftler, Volkswirtinnen und Betriebswirtschaftlerinnen eingeladen, gemeinsam auf einer Tagung über den Neuen Institutionalismus aus der Sicht ihrer jeweiligen Disziplinen zu diskutieren, offenbart bereits die Vorbereitung der Tagung, daß unter dem Zeichen des „Neuen Institutionalismus“ sehr verschiedenartige Botschaften mitgeteilt und sehr Unterschiedliches aus solchen Botschaften entnommen und verstanden wird. Der Verlauf der Tagung macht darüber hinaus bald deutlich, daß die Differenzen im Verständnis des Neuen Institutionalismus nicht entlang der Grenzen der Disziplinen gezogen werden, sondern vielmehr theoretische Vorentscheidungen oder Leitperspektiven ausdrücken, die quer zu den Disziplingrenzen verlaufen. Daß angesichts dieser Lage Kommunikation nicht zustande kommt, ist die eine Gefahr; daß alte Gräben eher vertieft als zugeschüttet werden — und sei es auch nur, um jenseits alter Gräben neue Positionen zu beziehen — ist die andere Gefahr.