Zusammenfassung
Um den „neuen Mann“ ist es im akademischen Genderdiskurs still geworden. So lange noch die Parole „Gleichheit in der Differenz“ umging, gab es Raum für Gedankenexperimente und Modelle, die den erhofften Wandel des männlichen Habitus aus der eigenen Besonderheit von Männlichkeit und Mannsein — im Spannungs-, aber nicht Abhängigkeitsverhältnis zu Weiblichkeit und ihrem feministischen Definitionstext — ableiteten. Durch den plötzlichen und -wie für deutsche Rezeptionen typisch — unerbittlichen Einbruch der radikal konstruktivistischen Argumentation in die Gender-Szenerie ist eigensinnigen akademischen Männerphantasien nun irgendwie der Boden entzogen. Die universitäre Apparatur der Genderforschung und Genderausbildung, welche die Frauen (verständlicherweise) weitgehend in ihre Hand genommen haben, hat mit der radikalkonstruktivistischen Negation der Geschlechterdifferenz als Ausgangspunkt und Grundlage einer Geschlechterforschung auch die Männer in ihren Bann geschlagen. Inzwischen beeilen sich die männlichen Diskutanten von der „konstruktivistischen Option“(Neubauer/Winter 2002) zu sprechen, die auch Jungen und Männern offen stehe, um irgendwann einmal aus ihrer Beschränkung in der Ideologie der Dominanz heraus zu kommen.
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Böhnisch, L. (2003). Das neue Magnetfeld der Männlichkeit. In: Die Entgrenzung der Männlichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95054-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95054-3_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3557-8
Online ISBN: 978-3-322-95054-3
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