Angst vor Wissenschaft und Technik? Deutsche und französische Perspektiven

Zusammenfassung

Gesellschaftliche Ängste entstehen meist aus konkreten Bedrohungen, andererseits neigen sie bekanntlich dazu, auch frei zu flottieren. Nach landläufiger Meinung sind sie in unterschiedlichem Maße irrational besetzt, je nach Kultur und Mentalität eines Landes. Insbesondere die Deutschen stehen in dem Ruf, anfällig für Zukunftsängste zu sein. Wenn diese Ängste sich an Wissenschaft, Forschung und Technik festmachen, so seien Wirtschaft und Entwicklung eines Landes gefährdet, lauteten die bis vor kurzem oft zu hörenden Argumente von Meinungsmachern, die in Deutschland ein aufgrund apokalyptischer Ängste technologisch hoffnungslos abgeschlagenes, bald verarmtes Land sahen, wodurch sie wiederum eine Art von Meta-Angst erzeugten. Im Frankreichzentrum der Universität des Saarlandes entstand daraufhin die Idee, ein deutsch-französisches Kolloquium mit dem Thema Forschung und Technik: Bedrohung oder Chance für unsere Zukunft? Deutsche und französische Perspektiven zu veranstalten. Dieses Kolloquium fand vom 27. bis 29. Januar 2000 in den Räumlichkeiten des Saarländischen Rundfunks auf dem Halberg statt. Dabei sollten die kulturellen Unterschiede in der Wissenscharts- und Technikakzeptanz vergleichend in Deutschland und Frankreich sowie ihre jeweiligen politischen und sozialen Auswirkungen untersucht werden. Im Vordergrund des Interesses standen weniger die Herausarbeitung der Ambivalenz des wissenschaftlich-technischen Fortschritts als vielmehr die vordergründig unterschiedliche Wahrnehmung der Begriffe Wissenschaft und Technik und die sich hieraus ergebenden Folgen.