Soziale Gerechtigkeit und Lernen in der frühen Kindheit

Zusammenfassung

In modernen, pluralen Gesellschaften wie Deutschland oder Großbritannien ist es von grundlegender Bedeutung, dass Kinder die soziale Kompetenz erwerben, andere Gruppen oder Individuen in ihrem Anderssein zu respektieren. In diesem Beitrag werde ich jene Gruppen hervorheben, die von pädagogischem Fachpersonal aufgrund mangelhaften Wissens häufig Benachteiligungen und Diskriminierungen erfahren. Ich werde zudem verdeutlichen, wie wichtig es ist, zugrunde liegende Annahmen, die zur Unterdrückung bestimmter Individuen oder Gruppen beitragen, aufzudecken und zu hinterfragen. Auch wenn die meisten Kindertageseinrichtungen auf den ersten Blick als ruhige und freundliche Plätze erscheinen mögen, werde ich darlegen, dass sich dennoch bei näherem Hinsehen auch hier Prozesse der Ungerechtigkeit finden lassen. Diese mögen ihren Ursprung haben in der Art der jeweiligen Einrichtungspolitik, dem Ablauf von Interaktionen, den Darstellungsformen bestimmter Sachverhalte oder den Variationen (bzw. einem Fehlen dieser) in Planungsabläufen, Konzeptionen oder Programmen, die das Personal Einzelnen oder Gruppen anbietet. All dies sind wichtige und zu beachtende Aspekte, weil von ihnen die frühen Sozialisationsprozesse aller Kinder betroffen sind. In der frühen Kindheit sind Kinder besonders verwundbar, und jeder Erwachsene wie auch andere Kinder verfügen über die Macht, Einfluss zu nehmen auf das Verhalten, die Handlungen, Intentionen, Lernergebnisse und Überzeugungen eines Kindes.

Übersetzung aus dem Englischen: Arndt Ladwig. Fachliche Bearbeitung: Pamela Oberhuemer