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Mobilität und Lebensqualität im Alter — Objektive Voraussetzungen und subjektive Bedeutung in der mobilen Gesellschaft

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Sozialer Wandel und gesellschaftliche Dauerbeobachtung

Zusammenfassung

Mobilität im Sinne geographischer oder räumlicher Mobilität bildete in der soziologischen Forschung und Diskussion bisher ein weitgehend auf die Wanderungen bzw. Migration einzelner Individuen oder Gruppen beschränktes Thema (Albrecht, 1972; Franz, 1984). Täglich wiederkehrende, zirkuläre Mobilität, also Bewegung im Raum mit identischem Ausgangs- und Zielpunkt, war eher Gegenstand der Verkehrsforschung und Verkehrspsychologie. In dem Maße, in dem Mobilität als Verkehr und insbesondere in Form von Automobilität zum Problem und allgemeinen Diskussionsstoff wurde, ist sie auch zunehmend zum Thema soziologischer Erklärungs-und Theoriebildungsversuche geworden. Insbesondere im Rahmen ökologisch orientierter Stadtforschung und der Diskussion um eine „neue Urbanität“ wurde der (negative) Einfluss des immer dominanter werdenden Automobilverkehrs thematisiert (vgl. die Beiträge in Kommission Zukunft Stadt 2000, 1993; Petersen & Schallaböck, 1995; Friedrichs & Hollaender, 1999), aber auch im Zusammenhang mit der Verbreitung neuer Informations- und Kommunikations-technologien wird die Frage nach räumlicher Mobilität neu gestellt (Jessen, Lenz & Vogt, 2000). Angesichts der ungebrochenen Attraktivität des motorisierten Individualverkehrs handelt es sich vorwiegend um Versuche, neue Definitionen von Mobilität und neue theoretische Konzepte zu entwickeln, die über die in der Verkehrsforschung gebräuchlichen, weitgehend auf rational-technische Erklärungen beschränkten Ansätze hinausgehen. Unter Rückgriff auf Klassiker wie Comte, Simmel oder Giddens wird — allerdings lediglich auf den motorisierten Individualverkehr bezogene — Mobilität als Ausdruck gesellschaftlicher Modernisierung betrachtet (Burkart, 1994; Tully & Wahler, 1996; Knie, 1997; Jahn & Wehling, 1999; Rammler, 1999; Wilke & Petersen, 1999): Modernisierung als die Globalisierung von Raum, als Ursache und Folge räumlicher Segregation und Trennung gesellschaftlicher Funktionsbereiche, unlösbar verbunden mit sozialer Differenzierung und Individualisierung.

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© 2002 Leske + Budrich, Opladen

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Mollenkopf, H. (2002). Mobilität und Lebensqualität im Alter — Objektive Voraussetzungen und subjektive Bedeutung in der mobilen Gesellschaft. In: Glatzer, W., Habich, R., Mayer, K.U. (eds) Sozialer Wandel und gesellschaftliche Dauerbeobachtung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95035-2_13

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95035-2_13

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-322-95036-9

  • Online ISBN: 978-3-322-95035-2

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