Zusammenfassung
Die gesellschaftliche Entwicklung des beginnenden 21. Jahrhunderts ist eine Welt des raschen Umbruchs und der unsicheren Neuordnung.1 Die historisch außergewöhnliche Phase der „goldenen“ Jahrzehnte der Nachkriegsprosperität mit ihren besonderen ökonomischen, politisch-institutionellen und sozialen Bedingungen ist längst Vergangenheit. Sie führte in einer ganzen Reihe entwickelter Länder zu relativ stabilen politischen Verhältnissen und scheinbar sicheren ökonomischen Zukunftsperspektiven. Die verbreitete Erfahrung wachsenden Wohlstands konnte sich mit der Hoffnung auf soziale Gerechtigkeit, auf die Erosion überkommener Herrschaftsstrukturen und auf ein Mehr an wirklicher Demokratie verbinden. Abgelöst worden ist diese, rückblickend als optimistisch zu charakterisierende Epoche bereits seit den achtziger Jahren von einer Phase sozialer, politischer und ökonomischer Irritationen und Instabilitäten.
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Hirsch-Kreinsen, H. (2003). Renaissance der Industriesoziologie?. In: Orth, B., Schwietring, T., Weiß, J. (eds) Soziologische Forschung: Stand und Perspektiven. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95017-8_5
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