Konstruktion sozialer Räume durch Netzwerke

Zusammenfassung

Der Sozialraum wird durch die Wahrnehmungen und die Aktionen der Nutzer der Stadträume in seinen Grenzen und Ausdehnungen bestimmt. Nach Friedrichs (1983: 302ff) nehmen die Stadtteilbewohner den sozialen Raum auf zwei Ebenen wahr. Der subjektive Stadtplan umfasst die Orte, Entfernungen, Verkehrsmittel etc., wie sie von den Bewohnern wahrgenommen werden. Die realen Aktionsräume, die von Bewohner genutzt werden, sind eine Schnittmenge dieses subjektiven Stadtplanes. Diese Aktionsräume sind nicht nur individuelle Aufenthalts- und Verweilräume, sondern hier werden die sozialen Beziehungen gepflegt. Die subjektive Stadtstruktur spiegelt vor allem die Verwandtschafts- und Freundschaftsbeziehungen, die Kollegenbeziehungen am Arbeitsplatz, die Beziehungen zu Dienstleitern wie Kindertagesstätte, Schule, Friseur sowie die Versorgungsbeziehungen in Einzelhandelsgeschäften wider. Der Aktionsraum resultiert somit aus einem Geflecht von mehr oder weniger engen, einander überschneidenden Beziehungsebenen, die dort gepflegt oder neu geknüpft werden.